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Bruce Springsteen und die E-Street Band verlieren wegen ihrer Haltung gegen Trump viele Fans in den USA

USA

Bruce Springsteen kann Donald Trump nicht ausstehen – und bekommt nun die Quittung dafür

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    Brüder im Geiste – auch, was ihre politische Haltung angeht: Bruce Springsteen (links) und Steven Van Zandt, Chef seiner legendären E-Street Band.
    Brüder im Geiste – auch, was ihre politische Haltung angeht: Bruce Springsteen (links) und Steven Van Zandt, Chef seiner legendären E-Street Band. Foto: Walter Bieri, dpa (Archivbild)

    Bruce Springsteen kann Donald Trump nicht ausstehen. Das ist in diesen Zeiten nun wirklich kein Alleinstellungsmerkmal. Aber wenn einer der größten, wenn nicht der größte US-Rockstar („Born In The USA“, „Hungry Heart“) in viel beachteten Videobotschaften vom Leder zieht wie im letzten Wahlkampf („Amerikanischer Tyrann“, „Er versteht dieses Land nicht“), mit Herzblut demokratische Bewerber unterstützt (von Obama bis Harris) und in seinen Konzerten subtile Anspielungen auf den Präsidenten macht, dann ist das schon eine Hausnummer. Seit Mittwoch tourt der inzwischen 74-Jährige mit seiner legendären E-Street Band wieder durch Europa, mit Stationen in Berlin (11. Juni), Frankfurt/Main (18. Juni) und Gelsenkirchen (27. Juni). Da ist es natürlich kein Zufall, dass Springsteens Bandleader und enger Weggefährte Steven Van Zandt ausgerechnet jetzt der deutschen Ausgabe des Playboy ein Interview gab – und darin Erstaunliches über die Folgen dieser Trump-Gegnerschaft verriet.

    Van Zandt, genannt „Little Steven“, obwohl auch schon 74, und seinem Freund politisch in nichts nachstehend, sagte dem Magazin: „Es ist offensichtlich, dass Bruce und ich nicht im Trump-Lager übernachten. In Amerika haben wir deshalb in den letzten Jahren die Hälfte unseres Publikums verloren.“ Deshalb nagen die Rocker beileibe nicht am Hungertuch, das Fanpotenzial ist noch immer gewaltig. Und doch haben sich die Verhältnisse verschoben. „In Europa sind wir heute zehnmal so groß wie in Amerika. Auf 60 Stadionkonzerte kommen zu Hause sechs.“ Übertragen auf 2025 bedeutet das sogar: Springsteen spielt in den kommenden Wochen 16-mal auf europäischen Bühnen, in den USA ist bislang kein einziges Konzert geplant. Ihre Botschaft würden sie deshalb nicht ändern, sagte Van Zandt dann noch kämpferisch, wenngleich: „Das ,Land of the free‘ ist nicht mehr das gleiche wie zu der Zeit, als wir angefangen haben.“ Und noch resignierter klingt seine Einschätzung, wonach der „Trumpismus heute stärker als der Rock'n'Roll“ sei.

    Einst sagte Barack Obama über Bruce Springsteen: „Ich bin der Präsident – aber er ist der Boss“

    Was waren das doch für Zeiten, als Springsteens ja mittlerweile guter Freund Barack Obama – die zwei haben beispielsweise schon ein gemeinsames Buch veröffentlicht – den Spruch in die Welt setzte: „Ich bin der Präsident – aber er ist der Boss.“ Was die Frankfurter Allgemeine Zeitung angesichts des „Little Steven“-Interviews gleich zu der Träumerei verleitete: „Warum nicht irgendwann Springsteen for president und Little Steven als Vize?“

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    1 Kommentar
    Klara Rasper

    Allen Respekt fuer den Mann, er hat Rueckgrat. In Zeiten, wo selbst Multimilliardaere vor Trump kuschen steht er trotz finanzieller Nachteile zu seinen Ueberzeugungen. Von der Sorte gibt e sleider viel zu wenige.

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