Ach, Unbill: Fisimatenten allenthalben! Und nicht bloß Mumpitz von Backfischen oder Firlefanz von Schlawinern. Es geben sich schon eher – Potzblitz, da kann einem gar blümerant werden – Zornbinkel und Beelzebub ein Stelldichein im gegenwärtigen Zustand der Welt. Auch wenn das so keiner mehr ausdrücken würde. Denn die Sprache verändert sich, mitunter die schönsten Wörter verschwinden. Es drängt ja immer schneller Neues in die Welt und damit die Sprache und sogar den Duden – zuletzt etwa Triggerwarnung oder Balkonkraftwerk oder Klimakleber. Allein, für wie lange?
Verschwinden etwa wird nun schon wieder ein Wort, das vor gar nicht so langer Zeit für die anbrechende Zukunft stand. Auch Oma – über die ja sonst gerne mal gewitzelt wird, sie könnte das Internet löschen oder kaputtmachen – lernte schnell: Was es ihr ermöglicht, online und kostenlos über noch so große Ferne mit dem Enkelchen zu telefonieren samt Videoverbindung, das heißt Skype. Zwar zickte mal die Kamera, war das Bild gruselig, kam der Ton verzögert, aber egal: Nächsten Sonntag wieder Skypen! Bald wird das Wort in Vergessenheit versinken. Denn zum Mai schaltet Microsoft den einst für 8,5 Milliarden Dollar gekauften Dienst nach 22 Jahren ab. Corona hat den Wegzug beschleunigt etwa zu Zoom und zum Zoomen, bei Microsoft sollen jetzt alle zu Teams und Teamsen. Wer noch vom Skypen erzählt, wird dann von immer mehr Menschen nicht verstanden werden.
Was als Nächstes stirbt? Deutschlandticket? Und wann ist Googeln dran? Kehrt Wehrpflicht wieder? Die Zeit und ihre Sprache werden es zeigen. Bleiben wird wohl aber: Großmannssucht.
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