Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Kinder: Kabinett beruft erstmals einen Kinderschutzbeauftragten

Kinder

Kabinett beruft erstmals einen Kinderschutzbeauftragten

    • |
    • |
    • |
    Das hessische Kabinett hat sich in einer Kita getroffen, um neue Maßnahmen zugunsten der Jüngsten zu beschließen. (Symbolfoto)
    Das hessische Kabinett hat sich in einer Kita getroffen, um neue Maßnahmen zugunsten der Jüngsten zu beschließen. (Symbolfoto) Foto: Patrick Pleul/dpa

    Erstmals hat das hessische Kabinett einen Kinderschutzbeauftragten für das Bundesland berufen. Es ist der CDU-Landtagsabgeordnete Alexander Bauer, wie die Staatskanzlei in Wiesbaden mitteilte. «Er soll künftig eine Schlüsselrolle in der Prävention, Intervention und Förderung von Kinderschutz in Hessen einnehmen», hieß es.

    Bei einer auswärtigen Sitzung in einem Wiesbadener Kindergarten fasste das Kabinett mehrere Beschlüsse, die laut Staatskanzlei neben der Stärkung des Kinderschutzes «die Bildungsqualität steigern, Fachkräfte entlasten und den Ausbau von Betreuungsplätzen vorantreiben sollen».

    Frühe Bildung für alle Kinder

    Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) betonte das Ziel, «Familien umfassend zu unterstützen und allen Kindern frühkindliche Bildung zu ermöglichen. Denn sie ist die Basis für Chancengerechtigkeit, eine stabile Demokratie, die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie eine wettbewerbsfähige Wirtschaft.»

    Vom Sommer 2025 an sollen mit einer finanziellen Förderung und somit kostenfrei für Kommunen und Kindergartenträger sogenannte Kita-Assistenzen eingeführt werden. Wie Jugendministerin Heike Hofmann (SPD) angesichts des Personalmangels in Kitas erklärte, können diese nicht pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wenn sie etwa Kindern die Schuhe binden oder den Frühstückstisch decken, die Erzieherinnen und Erzieher entlasten.

    Künftig mehr Werteunterricht

    Kitas und Schulen sollen stärker vernetzt und digitale Formate in der Bildung weiterentwickelt werden. Für den Ausbau von Betreuungsplätzen soll über einen «Daseinsvorsorgefonds» die Vergabe zinsgünstiger Kredite geprüft werden. Der sogenannte Werteunterricht beispielsweise zum respektvollen Umgang untereinander und zu demokratischen Vorstellungen soll vom kommenden Schuljahr an verbindlich in allen Schulformen erteilt werden.

    Der neue Kinderschutzbeauftragte Bauer erhält laut Staatskanzlei in dieser Wahlperiode eine monatliche Entschädigung von 2.000 Euro brutto. Eine Geschäftsstelle im Familienministerium unterstützt den 52-jährigen Vater zweier schulpflichtiger Kinder. Der Landtagsabgeordnete, einst Lehrer, betonte: «Als Pädagoge habe ich in den Klassenzimmern Hessens erlebt, wie wichtig es ist, frühzeitig ein Umfeld zu schaffen, in dem Kinder geschützt und gefördert werden.»

    Zahl der registrierten Kindeswohlgefährdungen auf Rekordniveau

    Familienministerin Diana Stolz (CDU) erklärte: «Jedes einzelne Kind, dem wir helfen und das wir vor Schlimmerem bewahren können, ist unser aller Mühen wert.» Die Zahl der erfassten Kindeswohlgefährdungen habe 2023 einen neuen Höchststand erreicht: «Bei 6.198 Kindern oder Jugendlichen stellten die Jugendämter in Hessen eine Kindeswohlgefährdung fest – durch Vernachlässigung, psychische, körperliche oder sexuelle Gewalt. Das waren 583 Fälle mehr als im Jahr zuvor. Das ist ein Anstieg von mehr als zehn Prozent.»

    Neben dem neuen Kinderschutzbeauftragten Bauer hat Hessen mit Miriam Zeleke bereits eine Beauftragte für die Beteiligung und Förderung von Kindern und Jugendlichen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden