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Nach Mobbing-Vorwürfen: Prinz Harry verlässt eigene Stiftung

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Nach Mobbing-Vorwürfen: Prinz Harry verlässt eigene Stiftung

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    Hinter den Kulissen der Hilfsorganisation Sentebale, die sich für Aidswaisen in Afrika einsetzt, tobt ein erbitterter Machtkampf. Mittendrin: Prinz Harry.
    Hinter den Kulissen der Hilfsorganisation Sentebale, die sich für Aidswaisen in Afrika einsetzt, tobt ein erbitterter Machtkampf. Mittendrin: Prinz Harry. Foto: Dominic Lipinski/PA Wire/dpa (Archivbild)

    Ein Projekt mit emotionaler Bedeutung, eine Wohltätigkeitsorganisation in der Krise – und schwere Vorwürfe im Raum. Und mittendrin: Prinz Harry und seine Frau, Herzogin Meghan. Warum der Royal sich nun aus seiner eigenen Stiftung zurückzog, welche Anschuldigungen im Raum stehen und warum jetzt sogar eine Kommission ermittelt.

    Ärger bei Stiftung: Prinz Harry zieht sich zurück

    Der Rückzug von Prinz Harry aus der von ihm mitgegründeten Stiftung Sentebale kam Anfang April 2025 überraschend – und ließ Raum für Spekulationen. Gemeinsam mit seinem Mitgründer, Prinz Seeiso von Lesotho, und dem Großteil des Vorstands erklärte Harry der British Broadcasting Company (BBC) zufolge seinen Rücktritt. In einer Erklärung betonte er: „Es ist verheerend, dass die Beziehung zwischen den Treuhändern und der Vorsitzenden des Vorstands irreparabel zerbrochen und eine untragbare Situation entstanden ist.“ Die Stiftung selbst widersprach den Vorwürfen – der Deal mit dem Beratungsunternehmen Lebec habe entscheidende Kontakte zu US-Spendern ermöglicht. Prinz Harry hatte der Stiftung sogar 1,2 Millionen Pfund aus seinen Einnahmen aus dem Buch „Reserve“ gespendet – doch auch das konnte die wachsenden Zweifel an der strategischen Ausrichtung nicht zerstreuen.

    Die Wohltätigkeits-Kommission hat inzwischen ein Prüfverfahren eingeleitet, das klären soll, ob die gesetzlichen Pflichten nach Charity-Recht verletzt wurden.

    Sentebale wurde 2006 ins Leben gerufen, um Jugendlichen im südlichen Afrika, die von HIV und Aids betroffen sind, Unterstützung zu bieten – ein Herzensprojekt, das Harry stets auch als Vermächtnis seiner Mutter Diana bezeichnete.

    Mobbing, Machtspiele, Meghan: Die Eskalation zwischen Harry und Dr. Chandauka

    Kern des Konflikts ist die Vorstandsvorsitzende Dr. Sophie Chandauka. Während ehemalige Treuhänder ihr mangelnde Transparenz und kostspielige Entscheidungen vorwerfen – laut BBC sollen 500.000 Pfund in ein wenig erfolgreiches US-Fundraising geflossen sein –, konterte Chandauka mit schwerwiegenden Vorwürfen: Belästigung und Sexismus innerhalb der Stiftung sind laut der New York Times nur ein Teil der Vorwürfe.

    Sie warf Prinz Harry öffentlich vor, eine „Kampagne der Belästigung und des Mobbings“ gegen sie orchestriert zu haben, nachdem sie sich geweigert hatte, eine PR-Erklärung zugunsten von Herzogin Meghan zu veröffentlichen. Laut Chandauka sollte sie nach einem Auftritt Meghans bei einem Polo-Event im April 2024 öffentlich für die Herzogin Stellung beziehen – eine Bitte, die sie ablehnte: „Wir können nicht zum PR-Instrument der Sussexes werden“, erklärte sie damals im Interview mit Sky News.

    Zudem soll Harry Chandauka auch noch eine Textnachricht geschickt haben, in der er sie aufforderte, „sich zu erklären“, wobei er einen „herrischen“ Ton verwendet haben soll, der die Vorsitzende der Wohltätigkeitsorganisation „verblüfft“ zurückließ. Quellen haben nun gegenüber der Daily Mail erklärt, dass die Nachricht einen „ziemlich außergewöhnlichen“ Ton hatte, in dem Harry Dr. Chandauka fragte: „Wie werden Sie damit umgehen?“

    Auch Herzogin Meghan selbst geriet zunehmend in die Kritik. Ein Video, das sie beim Polo-Event zeigt, wie sie Chandauka scheinbar von der Bühne dirigiert, kursierte in den sozialen Netzwerken. Was für die einen eine harmlose Szene war, wurde von anderen als Symbol eines angespannten Machtverhältnisses interpretiert. Dr. Chandauka erklärte gegenüber Sky News dazu: „Die Choreografie auf der Bühne lief schief, weil zu viele Personen gleichzeitig dort waren.“ Trotzdem warf sie der Sussexes-nahen Presse vor, gezielt gegen sie Stimmung gemacht zu haben. Ihre Haltung: Die öffentliche Wahrnehmung rund um Harry und Meghan sei ein wachsendes Risiko für die Stiftung geworden.

    Vorwürfe gegen Stiftung: Prinz Harry äußert sich öffentlich

    Trotz der brisanten Vorwürfe bleibt Prinz Harry in der öffentlichen Kommunikation auffällig sachlich. In einer schriftlichen Erklärung sagte er: „Was sich in der letzten Woche zugetragen hat, war herzzerreißend – vor allem, weil solch offensichtliche Lügen jenen schaden, die Jahrzehnte in diese gemeinsame Vision investiert haben.“ Er begrüßte die Entscheidung der Kommission, eine „robuste Untersuchung“ durchzuführen, und sprach von der Hoffnung, dass „die Wahrheit ans Licht kommt“.

    Der Streit um Sentebale ist mehr als ein interner Skandal – er trifft das Selbstverständnis der Sussexes ins Mark. Für Prinz Harry war Sentebale stets eine der letzten direkten Verbindungen zu seiner Vergangenheit und zu dem humanitären Erbe seiner Mutter.

    Doch nun wird deutlich: Auch diese Verbindung ist zerrüttet. Und während Meghan bisher öffentlich zu den Vorwürfen schweigt, steht für viele Royal-Beobachter fest: Der Rückzug aus Sentebale sendet ein deutliches Signal. Es zeigt, wie tief die Gräben inzwischen selbst in ehemals engsten Netzwerken geworden sind – und dass der öffentliche Ruf der Sussexes offenbar auch in humanitären Kreisen zunehmend polarisiert.

    Übrigens: Während Harry in der Öffentlichkeit weiter unter Beschuss steht, hat sein Vater, König Charles III., einen gesundheitlichen Rückschlag hinnehmen müssen. Der Monarch wurde wegen Nebenwirkungen seiner Krebsbehandlung ins Krankenhaus eingeliefert. Derweil liegt das Bekanntwerden von Prinzessin Kates Krebserkrankung mehr als ein Jahr zurück. Inzwischen hat sich die Frau von Prinz William wieder zurück in die Öffentlichkeit gekämpft.

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