Signa-Gründer René Benko muss in Untersuchungshaft. Das teilt das Landesgericht für Strafsachen Wien am Freitag mit. Zur Begründung heißt es in der Mitteilung, das Gericht gehe „von dringendem Tatverdacht und vom Vorliegen von Verdunkelungs- und Tatbegehungsgefahr aus, weshalb die Untersuchungshaft verhängt wurde“. Am Donnerstag war der Ex-Milliardär Benko in Innsbruck festgenommen und nach Angabe des Gerichts in das Gefängnis Josefstadt in Wien gebracht worden. Bei der Anhörung am Freitag habe er im Beisein seines Verteidigers keine Angaben zu den Vorwürfen gegen ihn gemacht, heißt es weiter.
René Benko muss in U-Haft: Ex-Milliardär war am Donnerstag festgenommen worden
Benko war am frühen Donnerstagmorgen in seiner Villa festgenommen worden. In genau zwei Wochen, am 7. Februar, wird geprüft und darüber entschieden, ob Benko weiter in U-Haft bleiben muss oder nicht. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) werfe dem Gründer der Immobilien- und Handelsgruppe Signa „vorsätzliche Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen im Rahmen des Insolvenzverfahrens“ vor, berichtet die Krone.
Außerdem wurden am Donnerstag mehrere Hausdurchsuchungen in Benkos Büroräumen, im noblen „Chalet N“ in Lech sowie in Benkos Wiener Wohnsitz am Fleischmarkt durchgeführt, berichtet die Zeitung.
Vorwurf: René Benko soll Investoren mit Art Geldkarussell getäuscht haben
Die WKStA verdächtigt den 47-Jährigen, im Rahmen seines persönlichen Insolvenzverfahrens Vermögenswerte gegenüber Gläubigern und Behörden verheimlicht zu haben und Investoren durch eine Art Geldkarussell getäuscht zu haben. Dabei geht es um Geld aus einer Familienstiftung sowie um teure Uhren und Waffen, außerdem darum, Geldgeber zu Zahlungen verlockt zu haben. Vor dem Landgericht in Wien habe Benko keine Angaben zu den Vorwürfen gemacht, teilte eine Sprecherin des Wiener Gerichts mit.
Gegen Benko laufen in Österreich, Deutschland und Italien eine Reihe von Ermittlungen, unter anderem wegen mutmaßlichen Betrugs, Untreue und Bankrotts. Sein Anwalt hat die Vorwürfe bestritten.
Seit Dezember 2024 Haftbefehl gegen René Benko erlassen
Die Ermittlungen gegen den Ex-Milliardär laufen nach der Megapleite seines Signa-Konzerns schon länger. Im Dezember 2024 wurde ein europäischer Haftbefehl von italienischen Strafverfolgungsbehörden gegen den 47-Jährigen erlassen. Die Staatsanwaltschaft der norditalienischen Stadt Trient begründete dies mit Ermittlungen in Zusammenhang mit groß angelegten Immobilienspekulationen. Daraufhin wurde er im Dezember in Österreich von der Polizei vernommen, blieb zunächst aber auf freiem Fuß.
Neben dem Vorwurf der Gläubigerschädigung war gegen Benko auch wegen des Verdachts auf schweren Betrug sowie mehrerer Insolvenzdelikte ermittelt worden, berichtet die Krone. Darum habe es im Juli Hausdurchsuchungen in Tirol und Wien gegeben. Das Ausmaß der Causa Signa werde die eingerichtete Sonderkommission aber wohl noch Jahre beschäftigen, heißt es.
Benko galt zu Glanzzeiten als mehrfacher Milliardär. Mit seiner Signa-Gruppe hatte er ein großes Portfolio aufgebaut, zu dem auch die deutschen Kaufhausgruppen KaDeWe und Galeria sowie der Elbtower in Hamburg gehörten.
Im Zuge steigender Zinsen, Energiepreise und Baukosten brach das verschachtelte Firmenkonstrukt zusammen. Gläubiger haben insgesamt rund 2,4 Milliarden Euro von Benko gefordert. Das Insolvenzgericht hat von dieser Summe jedoch bislang nur 47 Millionen Euro anerkannt. (mit dpa)
Das Bauchgefuehl scheint nicht getaeuscht zu haben. Vermoegen kann man anstaendig erwerben wi ebei Wuerth, Mueller, dm, Trigema und anderen. Aber Benko haette ich nie einen Cent gegeben.
Der Mann ist im Gefängnis bestens aufgehoben. Damit wird endlich verhindert, dass er weiterhin im Hintergrund Einfluss auf die Geschäfte seiner Stiftung und diversen ausgelagerten Geschäftsaktivitäten nehmen kann. Dem Mann muss man leider hohe kriminelle Energie zur Verschleierung von Geldströmen und Guthaben unterstellen. Ihm ist im Gefängnis auch verwehrt seinen Luxus Lebensstil auf Kosten der Gläubiger fortführen zu können. Von Jagdausflügen und Gardasee Besuchen ganz abgesehen. Aber in IT darf er sich sowieso nicht mehr blicken lassen- da auch dort ein Haftbefehl auf ihn wartet.
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