Eine Große Winkelspinne krabbelt mit ihren acht Beinen und ihrem dicklichen Rumpf die Tapete hoch, erregt dabei bei den Betrachtenden Ekel oder sonstige Aversionen. Selbstverständlich ein Insekt, was sonst? Mitnichten, jedenfalls nicht, wenn man es genau nimmt. Denn bei Spinnentieren handelt es sich nicht um klassische Insekten wie etwa Stechmücken, Wespen und Bienen oder auch Wanzen.
Doch woran macht man den Unterschied fest? Wir erklären Ihnen in diesem Artikel, warum Spinnen keine Insekten sind, welche entscheidenden physiognomischen Unterschiede es gibt und warum sie dennoch zu entfernten Verwandten der Insekten zählen.
Insekten und Spinnen: Entfernte Verwandte
Zunächst eine wesentlich Gemeinsamkeit: Spinnen und Insekten werden laut dem Portal Naturspektrum.de beide zum Stamm der sogenannten Gliederfüßer gezählt, also wirbellose Tiere, die ein Außenskelett und gegliederte Beine besitzen.
Gleichzeitig liegt der entscheidende Unterschied in der Physiognomik des Rumpfes: Während etwa andere Tierarten ein Skelett aus Wirbeln und einem Rückgrat besitzen, haben Insekten ein so genanntes "Exoskelett". Das heißt, der Körper von Insekten wird von einer Hülle zusammengehalten, die Kopf, Brust und Hinterleib von außen stützen. Er wird auch Chitin-Panzer genannt und kann entweder weich oder hart sein. Spinnen dagegen haben zwei deutlich voneinander abgesetzte Körperabschnitte, nämlich Vorder- und Hinterkörper.
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Beine oder Fühler - das ist hier die Frage
Spinnentiere haben also immer zwei Körperabschnitte und in der Regel acht Beine. Im Gegensatz zu Insekten haben Spinnen zudem keine Fühler oder Flügel, können demnach nicht fliegen, sondern krabbeln und vorzüglich klettern, und haben nebenbei eine ganz besondere Fähigkeit: Am Ende ihres Hinterleibs nämlich befinden sich sogenannte Spinnwarzen, mit denen Spinnen unterschiedlich feine Seidenfäden herstellen können. Damit spinnen sie Netze, bauen Kokons oder fangen ihre Beute. Diese können sie laut der Tierschutzorganisation NABU auch mit ihren Kierferklauen (Cheliceren) lähmen, ihren Mundgliedmaßen am Kopf. Auch solche können Insekten nicht vorweisen.
Welche Unterschiede gibt es noch?
- Vier Beinpaare sind für Spinnentiere charakteristisch, manchmal könnte man auch die vordersten Kiefertaster oder die Greifscheren ihrer Größe wegen fälschlicherweise ebenfalls für Beine halten.
- Spinnen haben zudem eine besondere Verdauung und können laut Naturspektrum.de Nahrung nur in flüssiger Form zu sich nehmen.
- Spinnen haben im Gegensatz zu Insekten keine Antennen und keine Facetten-Augen.
- Nicht zuletzt haben Spinnen ihre entfernten Verwandten zum Fressen gern, umgekehrt halten sich Insekten von der Spinnen-Sippschaft lieber fern.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Spinnen sind wirklich schon nah dran an Insekten, denn sie gehören ebenfalls zum Stamm der Gliederfüßer. In wenigen aber wesentlichen Aspekten des Körperbaus jedoch unterscheiden sie sich.