Auf einer Fläche von über 150 Quadratkilometern erstrecken sich von der Mittelmeerküste bis zum Stadtrand von Neapel die Phlegräischen Felder. Diese werden als Supervulkan eingestuft und stellen eine ständige Gefahr dar. Nun entdeckten Wissenschaftler dort einen neuen Krater und stellten einen großen Erdrutsch fest, der zu einem gewaltigen Tsunami führen könnte.
Ein Team des italienischen Nationalen Instituts für Geophysik und Vulkanologie, kurz INGV, und des Instituts für Meereswissenschaften des Nationalen Forschungsrates hätten kürzlich eine Studie an dem Vulkan durchgeführt, teil das INGV in einer Pressemitteilung mit. Dabei wurde auch der Teil des Vulkans, der unter Wasser liegt, untersucht. Die Ergebnisse wurden nun veröffentlicht.
Neuer Krater unter Wasser entdeckt
Laut Pressemitteilung sind bei der Studie, die bereits im Jahr 2022 mittels Luft- und Seeuntersuchungen durchgeführt wurde, „bedeutende magnetische Anomalien“ festgestellt worden. Darunter versteht man Störungen im Magnetfeld der Erde. Dies deute wiederum „auf die Anwesenheit eines alten, untergetauchten Vulkans“ hin, der noch nie zuvor beschrieben worden sei.
Der neue Krater sei allerdings nicht die einzige wichtige Entdeckung der Studie, erklärt INGV-Wissenschaftler Riccardo De Ritis. „Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Forschung war die Kartierung eines riesigen Unterwasser-Erdrutsches, der das Ergebnis von Ereignissen sein könnte, die mit der Instabilität der Vulkanhänge zusammenhängen“, ergänzt er.
Erdrutsche können „gewaltigen Tsunami“ auslösen
Insgesamt habe die Studie „einen klareren Einblick in die Unterwassergeologie der Phlegräischen Felder“ gegeben, wodurch „wichtige potenzielle Überlegungen zur Eindämmung des Vulkanrisikos in einem der am dichtesten besiedelten Gebiete Italiens“ getroffenen werden können, erklärt Salvatore Passaro, der als Wissenschaftler ebenfalls an der Studie beteiligt war. Unter anderem müssen die Erdrutsche überwacht werden, da diese einen „gewaltigen Tsunami“ auslösen können, mahnt Passaro. In der Region rund um Neapel wären hunderttausende Menschen durch einen möglichen Vulkanausbruch gefährdet.
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