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  3. Tierschutz: Italien streitet über den Abschuss von "Problembär" Brunos Schwester

Tierschutz
13.04.2023

Italien streitet über den Abschuss von "Problembär" Brunos Schwester

Braunbär Bruno vor seinem Abschuss im Jahr 2006.
Foto: Manfred Sprenger, dpa (Archivbild)

Die Bärin hat einen Menschen getötet und soll abgeschossen werden. Tierschützer möchten das nicht hinnehmen. Die Diskussion ist ähnlich wie damals in Bayern.

Italien hat nun auch seinen „Problembären“. Es war am Mittwoch vor einer Woche, als Andrea P. zum Laufen in den Wald oberhalb seines Heimatortes Caldes im Trentino aufbrach. Der 26-Jährige kam nie zurück. Seine tödlichen Verletzungen legten nahe, dass er von einem der über 100 Braunbären in der Provinz Trentino angegriffen worden war. Eine DNA-Analyse brachte dann Gewissheit: P. war Opfer einer Braunbärin geworden. Ihr Name: JJ4. 120 Kilogramm schwer, 1,90 Meter groß. Die Bärin ist die Schwester von Bruno, der 2006 bei Bayerischzell im Kreis Miesbach erlegt wurde. Es war der frühere Ministerpräsident Edmund Stoiber, der damals den Neologismus vom „Problembären“ schuf.

Während der aus dem Brenta-Massiv im Trentino nach Bayern gewanderte Bruno damals Hühner, Schafe, Bienenstöcke und Ziegen verzehrte, scheint seine kleine Schwester weitaus gefährlicher zu sein. Bereits aus dem Juni 2020 ist ein Angriff auf zwei Jäger am Monte Peller bekannt, an dessen Fuß auch P. joggte. Die Bären im Trentino werden überwacht und tragen GPS-Halsbänder. Nun ist bei JJ4s Halsband aber die Batterie leer, weshalb niemand weiß, wo sich die Bärin genau befindet. Am Samstag gab Maurizio Fugatti, Präsident der Provinz Bozen, die Bärin zum Abschuss frei. 40 Forstbeamte haben sich auf die Suche gemacht und Fallen mit Frischfleisch, Mais und Honig aufgestellt. 

Tierschützer haben Klagen gegen den Abschuss des Bären angekündigt

Nun stehen sich, wie schon 2006 in Bayern, zwei Lager unversöhnlich gegenüber. Zum einen diejenigen, die den Tod der Bärin fordern. „Unsere Nächte sind sehr lang und voller Wut gegen diejenigen, die nicht rechtzeitig gehandelt haben“, sagte P.s Vater Carlo am Mittwoch auf der Beerdigung seines Sohnes in Caldes. JJ4 sollte eigentlich schon 2020 erlegt werden. Gegen die Anordnung der Provinzverwaltung zogen damals Tierschützer vor Gericht und bekamen recht. Bruna, wenn man sie so nennen will, hatte drei Junge, deren Schutz für die Richter für ihre Entscheidung ausschlaggebend war. Inzwischen sind die Jungen selbstständig. Doch Tierschützer haben bereits neue Klagen angekündigt. „Der Abschuss ist eine ideologische und kurzsichtige Entscheidung“, hieß es vonseiten des Tierschutzverbandes WWF. 

Polizeibeamte durchkämmten den Bereich, in dem der Jogger getötet wurde.
Foto: Provinzregierung Trentino, dpa

Bruna ist kein Einzelfall. Immer wieder werden im Trentino gefährliche Begegnungen zwischen Bären und Menschen gemeldet. „Die Tiere sind Einzelgänger“, sagt der Zoologe Bruno Cignini von der römischen Universität Tor Vergata. „Man darf jetzt nicht in eine Psychose verfallen und denken, dass man im Wald in jedem Fall von einem Bären angegriffen wird.“ Cignini schlägt statt des Abschusses vor, die als gefährlich eingestuften Bärin in ein anderes Habitat zu versetzen oder sie in einem Gehege zu halten. 

Außer JJ4 gab Provinzchef Fugatti auch zwei weitere Problembären zum Abschuss frei. Bei Bruno (JJ1) und Bruna (JJ4) bezeichnen die ersten beiden Buchstaben die Initialen ihrer slowenischen Braunbär-Eltern Joze und Jurka. Aus Artenschutzgründen waren die beiden um die Jahrtausendwende mit anderen im Brenta-Park ausgesetzt worden. Bruno und Brunas Bruder wurde 2008 in der Schweiz erlegt, weil auch er keine Scheu vor Menschen zeigte. Heute leben in der Provinz Trient etwa 110 Braunbären. Wie es heißt, wird im Umweltministerium in Rom bereits an einem Umsiedlungs-Plan gefeilt. Danach soll etwa die Hälfte der Trienter Braunbären in andere Alpenregionen in Italien, aber auch Österreich und Slowenien versetzt werden.

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Die Diskussion ist geschlossen.

13.04.2023

Bären waren immer schon, sind und bleiben für den Menschen sehr gefährliche Raubtiere. Kein Mensch bei Sinn und Verstand würde doch auf die Idee kommen, z.B. Gebirgstiger oder Löwen in von Menschen dicht besiedelten gebieten (wieder) anzusiedeln. Ich war bisher ganz froh, dass unsere Vorfahren in unseren Breiten sämtliche Tiere zurückgedrängt hatten, die in der Nahrungskette über uns stehen. In dicht besiedelten Gebieten wie (nahezu ganz) Europa - auch den Alpen - sind die Lebensräume von Menschen und solchen für den Menschen sehr gefährlichen Raubtieren unvereinbar. Beim Wolf sehe ich das analog. Entweder man trennt die Lebensräume (z.B. über Naturschutzgebiete ohne Zugang für die Öffentlichkeit) oder man braucht sich über die Häufung solcher Fälle nicht wundern. Menschenschutz kommt bei mir noch vor dem Tierschutz. Aber in dieser grün-ideologisch verklärten Welt scheint wohl der Weg zurück in die Höhlen und Waldhütten samt damals üblicher Gefahren das erklärte Ziel zu sein.