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Tiny House kaufen: Diese 5 Fehler sollten Sie unbedingt vermeiden

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Tiny House kaufen: Diese 5 Fehler sollten Sie unbedingt vermeiden

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    Beim Kauf eines Tiny Houses gibt es einige Fehler, die man vermeiden sollte.
    Beim Kauf eines Tiny Houses gibt es einige Fehler, die man vermeiden sollte. Foto: Henning Kaiser, dpa (Symbolbild)

    Die Immobilienpreise gehen seit Jahren durch die Decke und immer weniger Menschen können sich ein Eigenheim leisten. Die vermeintlich beste Lösung für manche: ein Tiny House. Wer allerdings ein qualitativ hochwertiges Häuschen haben möchte, das alle Vorschriften erfüllt, der wird schnell feststellen, dass auch die kleinen Häuser gar nicht so günstig sind, wie gedacht. Interessenten machen außerdem häufig Fehler, die ihnen später zum Problem werden können. Welche das sind, erfahren Sie im Artikel.

    Tiny House: Welche Fehler beim Kauf eines Tiny House gibt es?

    „Das Grundproblem ist, dass es Menschen gibt, die denken, nur weil das Haus klein ist, gilt es nicht als richtiges Haus“, erklärt Peter Pedersen, Präsident des Bundesverbandes Mikrohaus. Wer sich also ein Tiny House kaufen möchte, sollte daher genauso planen, wie bei einem normalen Haus. Folgende Fehler sollten Tiny-House-Fans laut Pedersen vermeiden:

    1. Fehler: Fehlendes Grundstück und fehlende Baugenehmigung

    Für ein Tiny House brauchen Interessenten zunächst einmal ein Grundstück. Bei diesem muss zwingend im Voraus geprüft werden, was laut dem Bebauungsplan darauf gebaut werden darf. Dafür solle man am besten einen Architekten konsultieren. Steht fest, dass dort Wohnungsbau erlaubt ist, kann das Grundstück gekauft werden.

    Um dort allerdings ein Tiny House aufstellen zu dürfen, brauchen die Betroffenen laut Pedersen zwingend eine Baugenehmigung mit Wärmeschutznachweis nach dem Gebäudeenergiegesetz.

    Übrigens: Pedersen rät dringen vom sich immer weiter verbreitenden Trend ab, das Grundstück lediglich zu mieten. Sowohl für Mieter als für Vermieter kann das zu erheblichne Problemen führen.

    2. Fehler: Bauen oder Kaufen ohne Fachleute

    Des Weiteren brauchen Interessenten Fachleute an ihrer Seite: „Die Leute denken oftmals, sie können alles alleine.“ Wer früher ein Einfamilienhaus bauen wollte, der sei klassischerweise zu einem Bauunternehmer gegangen, der sich widerum andere Fachleute heranzog, wie Architekten und Statiker, um das Projekt zu stemmen. „Mit der Entwicklung des Tiny Houses kommt auf einmal eine ganz merkwürdige Schiene auf. Ich kann den Architekten spielen, ich kann den Bauleiter spielen, ich kann den Statiker spielen“. Der Fehler sei also zu denken, alles hinzubekommen ohne Fachleute. Auch ein Tiny House ist ein Haus, das beim Bau Fachkentnisse erfordert.

    Pedersen warnt zudem vor dubiosen Facebook-Gruppen, in denen sich Personen gegenseitig Tipps geben und sich beraten. Diese Ratschläge seien rechtlich und fachlich oft fragwürdig.

    3. Fehler: Hersteller ohne die erforderlichen Papiere

    Bei der Wahl des Tiny House-Herstellers sollten sich Käufer ebenso an einen Architekten wenden. Dieser kann prüfen, ob der Hersteller alle erforderlichen Papiere mitliefert, die Tiny House-Eigentümer in Deutschland vorweisen müssen. Dazu gehören unter anderem neben dem bereits erwähnten Wärmeschutznachweis die Baustatik, einen Standsicherheitsnachweis und einen Schallschutznachweis. „Daran scheitern meistens fast alle ausländischen Hersteller“, klärt Pedersen auf.

    4. Fehler: Vertrag ohne Rechtsanwalt abschließen

    Für den Vertrag sollten Käufer laut Pedersen einen Rechtsanwalt zu Rate ziehen, der diesen prüft. Das ist besonders dann wichtig, wenn zum Beispiel Mängel festgestellt werden. „Die Leute kaufen Häuser nach ausländischem Recht und wenn dann etwas schief geht, müssen sie dieses Recht beachten und können sich nicht auf deutsches berufen“, stellt Pedersen fest. Es habe schon Fälle gegeben, da haben Tiny House-Käufer alles verloren, weil sie an dubiose Hersteller geraten sind.

    5. Fehler: Fehlende Bauabnahme

    Ist das Haus geliefert, sollte man einen Sachverständigen mit ins Boot holen, der das Tiny House begutachtet. Der normale Käufer könne gar nicht erkennen, ob das Haus fachgerecht gebaut und ausgestattet wurde. Große Probleme ergeben sich zum Beispiel bei Schwitzwasser und Schimmel. „Das ist eine der schlimmsten Dinge, die man im Haus haben kann“.

    Pedersen erklärt die Problematik: „Je kleiner das Haus ist, desto kleiner ist der Luftraum. Bei einem kleinen Tiny House mit einem Raumvolumen von 50 Kubikmetern, 20 Grad Raumtemperatur und 60 Prozent relative Luftfeuchtigkeit kann dieser Luftraum einen halben Liter Wasser zusätzlich aufnehmen kann. Jeder Mensch atmet und schwitzt, gibt also Feuchtigkeit ab und zusätzlich wird noch geduscht und gekocht. So entstehen pro Person leicht vier bis fünf Liter Wasser, die an die Luft abgegeben werden. Dieses Wasser bleibt an den Wänden, läuft an den Scheiben herunter und bei Holz ist Schimmel garantiert. Das kann für die eigene Gesundheit sehr gefährlich werden“. Daher sei es besonders wichtig, eine Raumklimatisierung zu haben, die in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben ist. Laien wissen aber oftmals nichts davon und ohne Sachverständigen würden sie dann das Nachsehen haben.

    Übrigens: Auch ein Urlaub im Tiny House ist möglich.

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