Neue Partei: Ulrich Schulz und die Wasser-Partei Deutschland
Der Augsburger Ulrich Schulz hat 2010 seine WasserPartei gegründet. Obwohl es für die Aufstellung zu den bevorstehenden Wahlen nicht gereicht hat, ist er dennoch zufrieden.
Die WasserPartei DeutschlanD und BaYern ist schon einzigartig. Das erkennt man bereits an der genau so gewollten Schreibweise des Parteinamens. Nicht nur der erste Vorstand und Gründer, Ulrich Schulz, ist ein echtes Unikat, sondern auch die Satzung und das politische Programm seiner Partei. Nun stellt sich allerdings die Frage: Für was steht die WasserPartei eigentlich? "Ganz einfach, für den Namen selbst", sagt Ulrich Schulz.
Dem Parteinamen nahe: Wasser ist Leben
Bei der Namensfindung sei ihm und seinen beiden Partei-Mitbegründern Brigitte Kiser und Sieghart Schmidt aufgefallen, dass keine der großen deutschen Parteien wirklich ihrem Namen nahe kommt. Anders bei den Wasserparteilern: Getreu dem Motto "Wasser ist Leben" habe das Element für jedes Mitglied eine besondere Bedeutung. Daher sei der Name gewählt und behalten worden. "Heute genau vor drei Jahren haben wir die Partei gegründet, am 18. Juni 2010", erzählt der 69-Jährige Rentner, der sich selbst als Grufti bezeichnet.
Das erste politische Parteiprogramm, genannt "DAS AUGSBURGER", umfasst fünf Punkte, die man sich auf Anraten von Schulz am Besten selbst durchlesen soll. Der erste Punkt des Programms verkündet das Aktionsprogramm (das Heute), im zweiten Punkt geht es um "Sonne Mond" (das Morgen), gefolgt von einem kurzfristigen Programm (NaturWeiße), einem mittelfristigen Programm (PlanetBlaue) sowie einem langfristigen Programm. "Im Gegensatz zu anderen Parteien haben wir ein kleines Programm, denn wir brauchen keine 100-seitigen Broschüren, um unsere Ziele klar zu machen", so der ehemalige Radrennfahrer Schulz. Man fühle sich als Außerparlamentarische Opposition.
Die Wassermänner geben trotz Rückschlag nicht auf
Die Wassermänner, wie sich die Mitglieder nach Schulz' Angaben auch "geschlechtsneutral" nennen, haben sich als Ziel gesetzt, die politische Verantwortung mitzugestalten. Deshalb wollte sich die Partei, die derzeit zehn Mitglieder zählt, zur Landtags- und Bundestagswahl aufstellen lassen. Doch für Schulz war dieses eigentliche Hauptziel der Partei eine ernüchternde Erfahrung: Die Leute zeigten zu wenig Interesse und obwohl noch etwas Zeit wäre, die Stimmen zusammen zu bekommen, haben die Wasserparteiler dieses Vorhaben bereits abgehakt. "Die geforderten 1.500 Stimmen für den Landtag und die 200 für den Bundestag können wir einfach nicht stemmen, dazu haben wir viel zu wenig Unterschriften", räumt der erste Vorsitzende ein. Wieviele zu wenig, wollte er nicht verraten.
Wie es mit den Wassermännern nach ihrem Scheitern weitergeht, das lassen sie auf sich zukommen. Genau wie die Mitgliederversammlungen oder die -werbung. "Das wird nicht genau organisiert. Ich würde auch ein Treffen bei bayerischem Bier oder Kaffeetrinkereien als kleine Parteiversammlung bezeichnen", sagt Schulz, der gelernte Masseur. Das Spontane habe sich für die Partei bewährt und spiegle auch deren Charakter wider: "Wie das Wasser als solches, eine ewig dauernde Philosophie".
Wahlplakate waren "Überraschung"
Wem die "Wahlplakate" der Wasserpartei bei der "Langen Nacht des Wassers" am Lech in der Augsburger Altstadt aufgefallen sind, fragt sich vielleicht, ob diese tatsächlich für Schulz' WasserPartei werben - Nein. Das heißt, irgendwie doch. Ursprünglich stammen die Poster von Dr. Frank Mardaus, einem deutschen Fotografen, der in Augburg tätig ist. "Sie wurden speziell für die lange Kunstnacht gestaltet und mir wurde erst im Nachhinein bewusst, dass es tatsächlich eine solche Wasserpartei gibt", so der Künstler. Und dann auch noch direkt in der Fuggerstadt.
Ulrich Schulz hingegen sieht die bunten Poster als seine Wahlplakate und ist begeistert von diesem "Geschenk Gottes". "Er war Feuer und Flamme und bedankte sich überschwänglich bei mir", sagt Mardaus. "Die Plakate sind perfekt! Auch wenn ich nichts davon wusste und sie eine Überraschung für mich waren, sagen sie genau das aus, was wir bei der WasserPartei auch vertreten", so Schulz. So wie die Idee zur WasserPartei DeutschlanD eine Eingebung für ihn war, so intuitiv will er auch mit deren Weiterentwicklung verfahren.
Wasser ist sein Element
"Egal ob Sommer oder Winter, ich werde weiterhin jeden Tag in dem kleinen Bach in der Nähe meiner Wohnung baden gehen, das Wasser und das Kneippen genießen und hauptsächlich Wasser, aber auch Kaffee, Tee und nach dem Reinheitsgebot gebrautes Bier trinken", fasst der Parteichef seinen Faible für Wasser zusammen. Die Parteigründung sei für ihn persönlich sehr positiv gewesen und er werde weiter versuchen, neue Mitglieder zu gewinnen. "Wasser Dank", sagt er zum Abschied.
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