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FDP
15.12.2011

Lindner sagt „Auf Wiedersehen“

„Es gibt den Moment, in dem man seinen Platz frei machen muss, um eine neue Dynamik zu ermöglichen.“Christian Lindner bei seinem Rücktritt

Der 32-jährige Generalsekretär Christian Lindner wirft nach nur zwei Jahren im Amt das Handtuch. Für die Fehler und Defizite der Parteiführung will er nicht mehr den Kopf hinhalten. Um Parteichef Philipp Rösler wird es einsam.

Berlin Oft genug stand er in den letzten zwei Jahren vor der großen blauen Wand mit dem gelben Logo „FDP – Die Liberalen“ im Atrium des Berliner Thomas-Dehler-Hauses und hatte die undankbare Aufgabe, für andere seinen Kopf hinzuhalten. Erst für Guido Westerwelle, der nach dem triumphalen Sieg bei der Bundestagswahl 2009 in einem beispiellosen Niedergang in der Gunst der Wähler und Mitglieder abstürzte, dann für dessen Nachfolger Philipp Rösler, dem es seit seiner Wahl im Mai auch nicht gelang, die FDP aus dem Meinungstief herauszuführen. Und immer wieder für glücklose Landesvorsitzende und gescheiterte Spitzenkandidaten, die gleich reihenweise unter der Fünf-Prozent-Hürde blieben.

Am Mittwoch um elf Uhr steht der 32-jährige FDP-Generalsekretär Christian Lindner wieder vor der blauen Wand im Atrium des Thomas-Dehler-Hauses, dieses Mal allerdings in eigener Sache. Zur Überraschung selbst engster Parteifreunde und Vertrauter wirft er nach gerade einmal zwei Jahren im Amt des Generalsekretärs das Handtuch, selbst Parteichef Philipp Rösler wird vor vollendete Tatsachen gestellt. Kurz ist sein Auftritt, nach nicht einmal zwei Minuten ist alles vorbei, Fragen lässt der sonst so redselige und eloquente Jungstar der Partei, der trotz seiner Jugend als eminent strategischer Kopf und Vordenker der Liberalen gilt, nicht zu, obwohl seine dürre, reichlich unkonkrete Erklärung mehr Fragen offenlässt als sie beantwortet.

Rösler, Lindner und die Boy-Group

„Es gibt den Moment, in dem man seinen Platz frei machen muss, um eine neue Dynamik zu ermöglichen“, sagt der 32-Jährige, der angespannt und mitgenommen wirkt. Aus „Respekt vor meiner Partei und vor meinem eigenen Engagement für die liberale Sache“ lege er sein Amt nieder. „Dadurch ermögliche ich es dem FDP-Bundesvorsitzenden Philipp Rösler, die wichtige Bundestagswahl 2013 mit einem neuen Generalsekretär vorzubereiten und damit auch mit neuen Impulsen für die FDP zu einem Erfolg zu machen.“

Ein Paukenschlag, der für die FDP zur Unzeit kommt. Gerade droht der Mitgliederentscheid über die Euro-Rettung die Partei tief zu spalten, gleichzeitig mehren sich die Zweifel an den Führungsfähigkeiten Röslers. Ein klarer Kurs der Partei ist nicht erkennbar, die Liberalen verharren im Meinungstief, hinzu kommen schwere Vorwürfe an die Parteiführung, sie hätte alles getan, um die Euro-Rebellen zu behindern. Schon haben die Gegner der Euro-Rettung mit juristischen Konsequenzen gedroht, weil Parteichef Rösler vor dem Ablauf der Frist am Wochenende den Mitgliederentscheid für gescheitert erklärt hat. Am Montag musste sich Lindner nach einer Sitzung der Führungsgremien vor der Presse noch einmal vor seinen Vorsitzenden stellen und den Kopf für ihn hinhalten.

FDP am Scheideweg

Es war offensichtlich der letzte Freundschaftsdienst des 32-jährigen Generalsekretärs für seinen 38-jährigen Parteichef. Lindners dürre Erklärung, in der er keinen wirklichen konkreten Grund für seinen Rücktritt nennt, öffnet den Spekulationen Tür und Tor. Von einem tiefen Zerwürfnis zwischen dem Chef und seinem General ist die Rede, Lindner, so wollen Insider in Berlin wissen, traue Rösler nicht mehr zu, die FDP retten und ihr mit neuen Themen ein neues Profil verleihen zu können. Schon als Generalsekretär der nordrhein-westfälischen FDP von 2004 bis 2010 galt der junge Politikwissenschaftler als strategischer Kopf, der die FDP für neue Ideen öffnen wollte und seine Idee vom „mitfühlenden Liberalismus“ propagierte. Die FDP sollte mehr sein als die Steuersenkungspartei, so gehörte er zu den Ersten, die nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima einen Ausstieg aus der Kernenergie forderten. Wenig Freunde hatte Lindner dagegen im Lager des eher konservativen Wirtschaftsflügels, der von Fraktionschef Rainer Brüderle angeführt wird. Ihm passte die sozialere, linksliberale Ausrichtung der FDP nicht, Brüderle machte sich immer wieder über Lindners „Säusel-Liberalismus“ lustig und forderte eine Rückkehr zu den „Brot-und-Butter-Themen“.

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Ohne Lindner an seiner Seite, orakeln viele in der FDP, werde es für Rösler noch schwerer, als es ohnehin schon ist. Er verliert seine wichtigste Stütze, um den Vorsitzenden wird es einsam. Lindner jedenfalls hat damit nichts mehr zu tun, mit seinem Rücktritt muss er nicht mehr für die Fehler, Versäumnisse und Defizite der Parteiführung den Kopf hinhalten. Er wolle, kündigte er an, als Mitglied des Bundestags „weiter aus Überzeugung für den politischen Liberalismus kämpfen“. Dieser werde in Deutschland dringender denn je gebraucht, und er habe nur eine politische Heimat: Die FDP. „Auf Wiedersehen.“ Das klingt wie eine Drohung – und ist wohl auch so gedacht.

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