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Afghanistan
22.09.2020

Frieden für Afghanistan? Die Taliban auf dem Weg zurück nach Kabul

Entschlossene Blicke: Die Delegation der Taliban trifft zu den Verhandlungen in Doha ein.
Foto: Hussein Sayed, dpa

Eine Taliban-Delegation verhandelt mit Vertretern der afghanischen Regierung in Doha. Der Experte Reinhard Erös erklärt, warum der Konflikt so schwer zu lösen ist.

Zu Beginn werden Friedensverhandlungen fast immer als „historisch“ bezeichnet – ob das Prädikat zutrifft, zeigt sich oft erst Jahre später. In der katarischen Hauptstadt Doha sitzen sich seit Anfang der vergangenen Woche Unterhändler der afghanischen Regierung und Vertreter der Taliban-Rebellen gegenüber. Das offizielle Ziel der Verhandlungen: endlich Frieden für das seit Jahrzehnten von Kriegen geprägte Land. Maulawi Abdul Hakim, der die Taliban-Delegation in Doha anführt, betont immer wieder, dass es den Milizen nicht um die Macht, sondern die „Unabhängigkeit von der Besatzung“ und die Errichtung eines „islamischen Systems“ gehe. „Die größte und wichtigste Priorität unseres Volkes ist es, dem Blutvergießen im Land Einhalt zu gebieten“, sagte der Unterhändler der Regierungsseite, Masoom Stanekzai.

Reinhard Erös sieht die Verhandlungen weit nüchterner: „Wenn in einigen Tagen in Doha ein Ergebnis der Verhandlungen vorgestellt wird, wird sich für die Bevölkerung erst einmal kaum etwas ändern“, sagt der Afghanistan-Kenner aus dem niederbayerischen Mintraching im Gespräch mit unserer Redaktion. Der frühere Bundeswehr-Offizier und ausgebildete Arzt ist regelmäßig in Afghanistan, um die Projekte der von ihm gegründeten Kinderhilfe – Schulen, Ausbildungswerkstätten, Computer-Ausbildungszentren und ein Waisenhaus – zu betreuen.

„Einschneidend“ wäre ein vollständiger US-Abzug aus Afghanistan

Für „einschneidend“ würde es Erös halten, wenn die USA tatsächlich vollständig abziehen würden – also nicht nur die Militärs, sondern auch CIA, weitere Sicherheitskräfte und Söldner. „Für US-Präsident Donald Trump geht es ja vor den Wahlen in erster Linie um Innenpolitik. Er will sein Versprechen erfüllen, die ,Jungs nach Hause zu holen‘.“

In der Tat treibt die US-Regierung die Abzugspläne seit Monaten voran. Bereits Ende Februar hatten die USA mit den Taliban ein Abkommen unterzeichnet, das einen schrittweisen Abzug der Nato-Soldaten vorsieht und Friedensverhandlungen enthält. Doch erst nachdem ein mühsamer Konflikt über den Austausch von Gefangenen beendet werden konnte, war die Bahn frei für die nun laufenden Gespräche in Katar.

Trump hatte am Freitag eine Reduzierung der US-Soldaten auf „weniger als 4000“ in Aussicht gestellt, ohne einen Zeitplan zu nennen. Zuvor hatte der Präsident sogar einen kompletten Abzug ins Spiel gebracht, war damit aber auch in den eigenen Reihen auf Widerstand gestoßen. Erös hatte immer wieder die Präsenz fremder Truppen am Hindukusch als Hindernis für einen Frieden bezeichnet und den USA viele Fehler und kulturelle Inkompetenz in Afghanistan vorgeworfen. Doch einen kompletten Abzug zu diesem Zeitpunkt hält auch er aus Sicht der USA für „verrückt“. „Schließlich würde Washington damit die Nachbarn Afghanistans, den wirtschaftlichen Hauptgegner China und den politisch-militärischen Erzfeind Iran stärken. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie ihre militärisch-politische Präsenz ganz aufgeben.“

Erös: Internationalen Terror unterstützen die Taliban schon lange nicht mehr

Eine andere Forderung an die Taliban ist nach Ansicht des Afghanistan-Experten längst erfüllt. Die Gruppe soll, so sieht das Abkommen vor, alle Beziehungen mit anderen Terrorgruppen beenden. „Für internationalen islamistischen Terror sind die Taliban schon lange nicht mehr verantwortlich. Die IS-Milizen, die in der Bevölkerung verhasst sind, bekämpfen sie.“

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Eine Waffenruhe zu Beginn der Verhandlungen gab es nicht. Bei einem Luftangriff der afghanischen Streitkräfte wurden mehrere Taliban-Kämpfer, aber auch mehr als 20 Zivilisten im Norden des Landes getötet. Die Antwort folgte in der Nacht auf Montag, als Taliban – ebenfalls in einer nördlichen Provinz – neun afghanische Sicherheitskräfte töteten.

Noch komplizierter macht den Dauerkonflikt, dass Pakistan und Indien involviert sind. „Die Sicherheitskräfte Pakistans haben gute Kontakte zu den Taliban, die ja ebenfalls Paschtunen sind. Islamabad beobachtet ganz genau, dass der Erzfeind Indien seinen Einfluss in Kabul insbesondere wirtschaftlich weiter ausbaut. Beide Länder werden immer versuchen, auf Afghanistan möglichst großen Einfluss auszuüben“, erklärt Erös.

Eine Option könnte eine gemeinsame Übergangsregierung mit den Taliban sein

Wie könnte es jetzt weitergehen in Afghanistan? Als Option gilt, dass sich die Kontrahenten in Katar auf eine gemeinsame Übergangsregierung einigen. Erös ist skeptisch, ob eine solche Konstellation handlungsfähig wäre: „Die aktuelle afghanische Regierung ist ja bereits gespalten und völlig zerstritten. Wie soll das funktionieren, wenn dann noch die Taliban in eine Übergangsregierung eintreten?“ Er glaube, dass die Taliban ihren Einfluss auf die Regierung in den nächsten Jahren so weit ausbauen werden, „dass sie die Politik weitgehend beherrschen“. Das muss keine Katastrophe sein, meint Erös. „Wir haben es schließlich mit einer anderen Generation von Taliban zu tun als von 1996 bis zu ihrer Vertreibung aus Kabul 2001. Auch sind die jungen Afghanen heute über Internet und Smartphones viel besser informiert und auch besser ausgebildet. Die Taliban werden das Rad nicht zurückdrehen können.“ Sicher würden sie sich am islamischen Rechtssystem der Scharia orientieren, er könne sich aber nicht vorstellen, dass die Frauen wieder so massiv wie ab 1996 unterdrückt werden würden.

Als sicher gilt, dass die rund 1200 deutschen Soldaten, die noch in Afghanistan stationiert sind, das Land verlassen müssen, wenn die USA abziehen. Viel ändern würde das nach Ansicht von Erös nicht: „Die Bundeswehr ist schon geraume Zeit ohne jeden Einfluss in Afghanistan. Sie ist ja auch nicht mehr aktiv, sondern verschanzt sich nur noch in ihren wenigen Stützpunkten.“

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