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Hintergrund
12.10.2019

Volk ohne Staat: Das sind die Kurden

Protest gegen die türkische Militäroffensive in Syrien: Eine Frau hält das Porträt eines kurdischen Kämpfers, der im Kampf gegen die Terrormiliz IS getötet wurde.
Foto: Ahmad Baderkhan, dpa

Das Siedlungsgebiet der Kurden ist oft abgelegen und unwegsam. Vor allem aber erstreckt es sich über mehrere Länder.

Die 35 Millionen Kurden gehören zu den größten Völkern der Erde, die keinen eigenen Nationalstaat besitzen. Ihre Bürger verteilen sich vor allem auf vier Länder - Irak, Iran, Syrien und Türkei. Größere Gruppen existieren in Armenien, Aserbaidschan, Deutschland und Libanon. Das überwiegend gebirgige Siedlungsgebiet umfasst etwa 500.000 Quadratkilometer und ist damit knapp anderthalbmal so groß wie Deutschland.

Die Kurden sind keine Araber, sie besitzen eine eigene Sprache und Kultur. Die meisten von ihnen sind Sunniten, einige auch Christen. Mit etwa 15 Millionen lebt der größte Teil in der Türkei. Fünf Millionen sind im Nordirak ansässig, zum Iran gehören sechs Millionen, in Nordsyrien sind es zwei Millionen. Die Kurden sind in zahlreiche politische und regionale Fraktionen gespalten, deren Konflikte in der Vergangenheit immer wieder in blutigen Kämpfen eskalierten.

Offensive der Türkei in Syrien richtet sich gegen die Kurden

Im Fokus der Weltöffentlichkeit stehen momentan vor allem die zwei Millionen Kurden in Nordsyrien, die etwa zehn Prozent der Bevölkerung ausmachen und entlang der Grenze zur Türkei leben. Im Kampf gegen die Terrormiliz IS war ihre Partei der Demokratischen Union (PYD) der wichtigste Verbündete des Westens, obwohl sie als Schwesterorganisation der radikalen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) in der Türkei gilt. 11.000 Kämpfer der sogenannten Volksverteidigungseinheiten (YPG), dem bewaffneten Arm der PYD, verloren in Syrien bei der vierjährigen Befreiungsschlacht gegen die Gotteskrieger ihr Leben.

Auf ihrem Territorium will der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan jetzt mit Gewalt eine 30 Kilometer breite Sicherheitszone erzwingen und Hunderttausende arabische Syrer aus den Flüchtlingslagern dort ansiedeln. Jahrzehntelang unterdrückte das Assad-Regime seine kurdische Minderheit, indem es 300.000 Kurden die syrische Staatsangehörigkeit verweigerte. Kurz nach Beginn des Volksaufstands im März 2011 stellte Damaskus den Diskriminierten erstmals syrische Pässe in Aussicht.

Im Gegenzug verhielten sich die Kurden in dem Bürgerkrieg weitgehend neutral, Demonstrationen blieben selten und sporadisch. Im Herbst 2012 schließlich zog das Regime seine Truppen kampflos ab. Seitdem dominiert die PYD das politische Geschehen in Nordsyrien. Sie nutzte das Machtvakuum, um eine quasi-autonome Enklave zu errichten. Nach dem Sieg über den IS befinden sich rund 10.000 IS-Dschihadisten und 70.000 ihrer Frauen und Kinder in Gefangenenlagern der syrischen Kurden.

Nordirakischen Kurden haben halbautonomen Status

Die nordirakischen Kurden, die etwa 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung ausmachen, genießen seit 1991 einen halbautonomen Status, den eine westliche Militärallianz unter Führung der USA mit einer Flugverbotszone gegen Diktator Saddam Hussein durchsetzte. Nach dem Ende des Baath-Regimes im Jahr 2003 begann der kurdische Nordirak Züge eines normalen Staates zu entwickeln. Seine Führung betrieb eine eigenständige Außenpolitik, vergab Visa und erhielt Waffenhilfe aus dem Ausland. Beim Kampf gegen den IS und bei der Befreiung der Metropole Mossul spielten die moderaten Peschmerga eine wichtige Rolle.

Auf dem kurdischen Quasi-Staatsgebiet liegen Ölquellen, die die Regionalregierung in Erbil über eine Pipeline in die Türkei auf eigene Rechnung vermarktet. Durch ein im September 2017 abgehaltenes Referendum jedoch erhielten die Autonomie-Bestrebungen der Minderheit einen herben Rückschlag. Die nordirakische Kurdenführung stieß mit dem Projekt auf einhellige internationale Kritik und musste in der Folge alle umstrittenen Gebiete, darunter auch die reiche Öl-Metropole Kirkuk, an die Zentralregierung abtreten.

Die rund 3000 Kämpfer der iranisch-kurdischen PJAK haben zusammen mit der PKK im unzugänglichen Kandil-Gebirge des Irak ihre Unterschlüpfe. Sie kämpfen für die Autonomie von drei westiranischen Provinzen, obwohl die Mehrheit der sechs Millionen iranischen Kurden Bürger der Islamischen Republik bleiben möchte. Nach Angaben aus Teheran gingen seit 2011 mehr als 250 bewaffnete Überfälle mit über 300 Toten und 400 Verletzten auf ihr Konto.

Kurden in der Türkei fühlen sich diskriminiert

Die Kurden in der Türkei machen etwa 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung aus. Sie fühlen sich seit Generationen diskriminiert. 1978 gründete Abdullah Öcalan, der seit 1999 in der Türkei in Haft sitzt, die „Kurdische Arbeiterpartei“ (PKK), die heute in Europa, in den Vereinigten Staaten und in der Türkei als Terrororganisation verboten ist. Ihr blutiger Kampf für eine kurdische Unabhängigkeit kostete seit 1984 mehr als 40.000 Menschen das Leben. In den neunziger Jahren rückte die PKK erstmals von dem Ziel eines eigenen Staates ab und forderte stattdessen eine größere politische und kulturelle Autonomie. In den Verhandlungen bot die Führung in Ankara den Kurden unter anderem bessere Aufstiegschancen im Staatsapparat und den Gebrauch ihrer Sprache in den Schulen an.

Trotzdem blieben die Gespräche von 2012 bis 2015 am Ende ohne Ergebnis, auch weil es weiterhin zu blutigen Reibereien zwischen PKK-Kämpfern und der türkischen Armee kam. 2015 kollabierte der Friedensprozess, und der Konflikt flammte in voller Härte wieder auf. Türkische Kampfjets bombardieren seitdem wieder PKK-Stellungen im Südosten der Türkei und im Irak. Mit der jetzt angelaufenen Bodenoffensive gegen die kurdischen PKK-Verbündeten in Nordsyrien will Ankara auch hier jedes Streben nach Unabhängigkeit mit Gewalt unterdrücken.

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12.10.2019

Solange die Kurden keinen eigenen Staat bekommen, wird es in dieser Region keien dauerhaften Frieden geben.