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Jordanien
15.01.2018

Von der Leyen fordert langen Atem gegen IS

Im Gespräch mit deutschen „Tornado“-Kampfpiloten: die Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) bei ihrem Besuch auf dem jordanischen Luftwaffenstützpunkt Al-Asrak.
Foto: John Macdougall, afp

Die deutschen „Tornados“ bekämpfen seit Oktober von Jordanien aus die Terrormilizen. Wie die Verteidigungsministerin vor Ort für eine Fortführung des Engagements wirbt.

Sie sehen aus wie harmlose Beduinen, die mitten in der Wüste im Norden Syriens ein Lager aufgeschlagen haben. Aber es könnte sich auch um versprengte Kämpfer des selbst ernannten „Islamischen Staates“ handeln, die sich als unschuldige Wüstenbewohner tarnen, um im Untergrund neue Anschläge vorzubereiten. Es gibt Indizien, die diese Vermutung nahelegen. Das Lager ist ungewöhnlich stark befestigt, bewaffnete Männer patrouillieren, es gibt keine Frauen und Kinder.

Es ist eine Aufgabe für Major Dominique G. und seine Kameraden, der multinationalen Koalition, die seit Anfang 2015 die Terrormilizen des Islamischen Staates (IS) bekämpft, die nötigen handfesten Beweise zu liefern, damit aus der Vermutung Gewissheit wird. Denn der 38-jährige Chef einer „Tornado“-Einsatzstaffel, der seit kurzem mit seiner Einheit im deutschen „Camp Sonic“ am Rande des jordanischen Luftwaffenstützpunktes Al-Asrak, knapp 100 Kilometer östlich von der Hauptstadt Amman, stationiert ist, kann bei Flügen über das verdächtige Beduinenlager mit seinen Hochleistungskameras, die an der Unterseite der Tragflächen befestigt sind, gestochen scharfe und hochauflösende Fotos liefern, auf denen selbst kleinste Details zu erkennen sind.

Spezialisten werten Material aus

Schon während des Fluges, der in der Regel zwischen dreieinhalb und fünf Stunden dauert, funken die Piloten ihre Fotos an die Bodenstation in Al-Asrak, wo Spezialisten der Bundeswehr das Material auswerten. Nach einer Prüfung werden die Bilder an das Hauptquartier der Anti-IS-Koalition in Katar weitergeleitet, wo sie nach einer weiteren Prüfung durch einen deutschen Offizier von den Alliierten genutzt werden, um die Ziele zu bekämpfen.

Bis Mitte des vergangenen Jahres waren sechs „Tornados“ sowie ein Tankflugzeug in der türkischen Nato-Air-Base Incirlik bei Adana stationiert. Doch nachdem sich die türkische Regierung mehrfach geweigert hatte, deutschen Bundestagsabgeordneten einen Besuch der rund 280 Soldatinnen und Soldaten zu erlauben, kam es zu einem beispiellosen Eklat innerhalb des Verteidigungsbündnisses. Der Bundestag beschloss am 7. Juni, die Soldaten von Incirlik abzuziehen und stattdessen in Jordanien zu stationieren. Ende Juli endete der Einsatz, 200 Container mit Ausrüstung und Material mussten per Schiff und Flugzeug verlegt werden, was rund sieben Millionen Euro kostete. Immerhin bereits zehn Wochen später, am 9. Oktober, hob der erste „Tornado“ in Al-Asrak ab, seitdem wurden über 150 Flüge von Jordanien aus durchgeführt. An sechs Tagen pro Woche wird geflogen, jeweils zwei Maschinen überfliegen Syrien und den Nordirak, ein- bis zweimal werden sie in der Luft betankt.

Die Suche nach der Nadel im Heuhaufen

„Der deutsche Beitrag hat einen hohen Stellenwert“, sagt Oberst Stephan Breidenbach, der Chef des deutschen Einsatzkontingents in Al-Asrak, bei einem Truppenbesuch von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und Mitgliedern aller Fraktionen des neuen Bundestags am Samstag und Sonntag in Jordanien. Das habe sich gerade in der Zeit gezeigt, als die „Tornados“ wegen der Verlegung nicht im Einsatz waren und die deutschen Fähigkeiten vermisst wurden. Zwar sei der IS mittlerweile „militärisch so gut wie besiegt“, doch noch immer werde der deutsche Beitrag benötigt, um Stellungen des IS zu erkennen, zu identifizieren und zu lokalisieren. Zunehmend, heißt es bei den Soldaten, würden sich die versprengten IS-Kämpfer in den Untergrund zurückziehen, um dort ihre Kräfte zu sammeln. „Eine Suche nach der Nadel im Heuhaufen“, nennt das Einsatzführer Dominique G.

Ministerin von der Leyen wie den Soldaten ist bewusst, dass sich trotz der eben erst erfolgten Verlegung von der Türkei nach Jordanien der Einsatz, den der Bundestag kurz vor Weihnachten erst einmal nur für drei Monate verlängert hat, wandeln wird. Zwar wirbt von der Leyen um eine Fortsetzung, doch an die Stelle der direkten Bekämpfung wird nach ihren Worten die Unterstützung der Regierungen in der Region treten, damit diese für Frieden und Ordnung sorgen. „Die Aufgabe wird weitergehen“, sagt von der Leyen, „das virtuelle Kalifat ist noch nicht zerschlagen“, immer wieder würden Kämpfe aufflackern. „Der IS ist nicht verschwunden, wir werden ihn weiterhin in unterschiedlichen Formen bekämpfen müssen“, gibt sie als Devise aus. Deutschland werde in enger Abstimmung mit den Verbündeten und Partnern einen „Beitrag zur Stabilisierung der Region“ leisten. So könnte die Obergrenze des Mandats, die bei 1200 Soldaten liegt, aber schon lange nicht mehr ausgeschöpft wird, deutlich gesenkt werden, zudem beschlossen CDU, CSU und SPD in ihren Sondierungsgesprächen, die Ausbilder im nordirakischen Erbil abzuziehen.

Von der Leyen lobt Zusammenarbeit mit dem Königreich

Am Rande des Militärflughafens Al-Asrak schreitet derweil der Ausbau des deutschen „Camp Sonic“ voran. Wo vor wenigen Monaten noch öde, staubige und unwirtliche Steinwüste war, stehen mittlerweile nicht nur ein perfekt ausgestatteter Gefechtsstand für die Bildauswerter, die mit neuen Hochleistungsrechnern arbeiten, sondern auch Wohncontainer für die Soldaten, Betreuungseinrichtungen, eine Kantine und ein Sanitätszelt. Straßen werden angelegt und befestigt und solarbetriebene Laternen aufgestellt. Nach einem Provisorium für eine kurze Verweildauer sieht das nicht aus, im Gegenteil, die Bundeswehr richtet sich auf einen längeren Einsatz in Jordanien ein.

Zumal Ursula von der Leyen bei einer Übergabe von Kleinflugzeugen, Lastwagen und Transportern an das jordanische Militär ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit dem haschemitischen Königreich lobt. Jordanien sei ein „Stabilitätsanker“ in der Region, „eine Stimme des Ausgleichs und der Vernunft“. Deutschland und Europa hätten das „größte Interesse“ daran, dass das Land diese Rolle weiterspielen könne, die Basis Al-Asrak sei dabei von „hoher Bedeutung“ im Kampf gegen den Terror. Die Botschaft ist unüberhörbar: Die Bundeswehr ist nach Jordanien gekommen, um zu bleiben.

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