Was das Corona-Trauma mit Jugendlichen macht
Plus Feiern, Tanzen, Treffen: Vieles, was zum "Jungsein" dazugehört, ist im Lockdown verboten. Psychologen warnen vor den Folgen und Juso-Chef Kühnert fordert mehr Verständnis.
Antonia hat schon lange keine Nacht mehr durchgetanzt - über ein Jahr ist das letzte Mal her. Vor drei Wochen aber besuchte sie eine Freundin in ihrer großen Studenten-WG. Etwa fünfzehn Leute haben dort gemeinsam gekocht, gelacht – und irgendwann den Tisch beiseitegeschoben und getanzt. Das schlechte Gewissen kam nicht, als sich der Nachbar wegen der lauten Musik beschwerte. Es kam erst zwei Tage später, als Antonia mit kratzendem Hals und trockenem Husten aufwacht.
Die Infektionszahlen sind seitdem rasant gestiegen, die Beschränkungen haben wieder zugenommen. Antonias kleine WG-Party war vor drei Wochen noch erlaubt; heute wäre sie illegal. Es gibt viele Vorwürfe, die sagen, die Jugend würde trotzdem rücksichtslos weiterfeiern und damit das Virus ungehemmt verbreiten. Verhält sich die Jugend in der Pandemie egoistisch – vielleicht, weil sie selbst von Covid-19 weniger gefährdet ist? Die neue Jugendstudie der Tui-Stiftung sagt etwas anderes: Über die Hälfte der Befragten zwischen 16 und 26 Jahren hält die Maßnahmen für angemessen, 83 Prozent halten sie nach eigenen Angaben ein. Lediglich zwei Prozent missachten sie. Die überwältigende Mehrheit der jungen Erwachsenen hält sich vor allem deswegen an die Maßnahmen, um die Gesundheit anderer zu schützen.
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Die Diskussion ist geschlossen.
"Menschen, die älter sind als 20, haben in ihrem Leben schon viele Krisen erlebt, darunter den 11. September oder die Wirtschaftskrise. Aber keine wird wohl so einschneidend sein wie die aktuelle."
Also ehrlich, von Kevin Kühnert hätte ich etwas schlaueres erwartet. Einige Zeit Verzicht auf diverse Annehmlichkeiten mit dem 11. September zu vergleichen … ich wünsche den Jugendlichen unter 20 und uns allen sehr, dass ihnen im Leben keine schlimmeren Zeiten begegnen als diese Auszeit, die alle schmerzlich trifft. Sonst wird in den kommenden Jahren die psychische Versorgung schnell an ihre Grenzen stoßen.