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Russland: Deutsche "Kriegsschulden": Abgeordnete fordern Billionen-Reparationen

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Deutsche "Kriegsschulden": Abgeordnete fordern Billionen-Reparationen

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    Russische Parlamentarier wollen die von Nazi-Deutschland verursachten Kriegsschäden neu berechnen lassen.
    Russische Parlamentarier wollen die von Nazi-Deutschland verursachten Kriegsschäden neu berechnen lassen. Foto: Maxim Shipenkov/Archiv (dpa)

    Die von Nazi-Deutschland verursachten Kriegsschäden sollen nun neu berechnet werden, so fordern Russische Parlamentarier. Reparationsforderungen an die Bundesregierung werden nicht ausgeschlossen. Bis heute würde Deutschland die 27 Millionen Weltkriegstoten in der Sowjetunion "ignorieren", so der Abgeordnete Michail Degtjarjow gegenüber der Zeitung "Iswestija". "Die Reparationen sollten mindestens drei bis vier Billionen Euro betragen", sagt das Mitglied der ultranationalistischen LDPR.

    Russland: Reparationskosten in Höhe von drei bis vier Billionen Euro

    Die Verluste hätten die Sowjetunion auf Jahrzehnte hinaus geschädigt, so der Chef des Verteidigungsausschusses der Staatsduma, Wladimir Komo. "Ohne den Krieg würden in Russland heute 300 bis 400 Millionen Menschen leben (statt 143 Millionen). Auch das Wirtschaftsniveau wäre anders."

    Chronologie der Ukraine-Krise

    1. Dezember 2013: Hunderttausende fordern in Kiew den Sturz des pro-russischen Präsidenten Viktor Janukowitsch.

    18. Februar 2014: Bei neuen Straßenschlachten kommen Dutzende Menschen ums Leben.

    22. Februar: Janukowitsch fliegt ins ostukrainische Charkow, lehnt aber einen Rücktritt ab. Das Parlament erklärt ihn später für abgesetzt und macht seinen Chef Alexander Turtschinow zum Übergangspräsidenten.

    27. Februar: Bewaffnete besetzen auf der ukrainischen Halbinsel Krim Regierungsgebäude. Das prorussische Krim-Parlament will eine Volksbefragung zum künftigen Status der Region und setzt die Regierung ab.

    1. März: Russlands Föderationsrat stimmt auf Bitten von Putin einem Militäreinsatz auf der Krim im Grundsatz zu.

    11. März: Das Krim-Parlament beschließt die Unabhängigkeit der Halbinsel. Als Reaktion verfügt die Europäische Union Sanktionen gegen Russland. Auch US-Präsident Barack Obama verhängt Sanktionen.

    16. März: Die Krim stimmt in einem Referendum für den Beitritt zu Russland. Die USA und die EU verschärfen ihre Strafmaßnahmen.

    6. April: Bei Demonstrationen im russischsprachigen Osten der Ukraine besetzen moskautreue Aktivisten Verwaltungsgebäude in den Millionenstädten Charkow und Donezk sowie später in weiteren Orten. Sie fordern Referenden über eine Abspaltung der Ostukraine von Kiew und rufen eine souveräne Volksrepublik aus.

    13. April: Ein «Anti-Terror-Einsatz» gegen die Separatisten in der Stadt Slawjansk fordert Tote und Verletzte. Kiew wirft Moskau vor, die Unruhen mit eingeschleusten Provokateuren zu schüren. Russlands Außenminister Sergej Lawrow weist die Vorwürfe zurück.

    18. April: Bei einem internationalen Treffen in Genf wird ein Friedensplan beschlossen. Wichtigster Punkt: Die Separatisten in der Ostukraine sollen die Waffen niederlegen und besetzte Gebäude räumen.

    22. April: Die Regierung in Kiew setzt ihren Militäreinsatz im Osten des Landes fort. Zuvor hatte US-Vizepräsident Joe Biden bei einem Besuch in Kiew mit Hilfszusagen für die Ukraine der prowestlichen Führung demonstrativ den Rücken gestärkt.

    25. April: Als Reaktion auf die Militäroffensive im Osten der Ukraine beginnt Russland ein Manöver im Grenzgebiet. Putin verurteilt den ukrainischen Armee-Einsatz als «sehr ernstes Verbrechen», das Folgen für die Regierung in Kiew haben werde. Der Kreml und Washington beschuldigten sich gegenseitig, nichts zu einer Entspannung der Lage beizutragen.

    Nach dem Zweiten Weltkrieg habe die Sowjetunion Getreide nach Deutschland geliefert, um dem Land zu helfen, so Sergej Fokin von der Akademie für Volkswirtschaft in Moskau. "Frau Merkel (...) wäre vielleicht gar nicht geboren worden, hätte der Sieger dem Verlierer damals nicht geholfen", so Fokin. Daher sei es umso schmerzhafter, dass Deutschland die "illegitimen" Sanktionen des Westens gegen Russland in der Ukraine-Krise unterstütze, hieß es. AZ/dpa

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