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  3. Stresstest der EU: Europas Atomkraftwerke müssen dringend nachrüsten

Stresstest der EU
04.10.2012

Europas Atomkraftwerke müssen dringend nachrüsten

Der Stresstest der EU hat ergeben, dass bei fast allen europäischen Atomkraftwerken Nachholbedarf besteht.
Foto: dpa

Bei der Sicherheit müssen Europas Kernkraftwerke nachlegen - geschlossen werden müssen sie aber nicht. Der Stresstest der EU empfielt aber für fast alle Atommeiler Nachrüstungen.

Auch für AKW in Norddeutschland sehen die EU-Experten Handlungsbedarf. Die Betreiber sollten in den Anlagen Erdbebenwarnsysteme installieren, schreiben die Fachleute in dem am Donnerstag in Brüssel vorgelegten Bericht.

Der Test sei "kein Blankoscheck, aber auch kein automatischer Hebel für den Abschaltzwang", sagte EU-Energiekommissar Günther Oettinger. Die EU hatte die Tests als Reaktion auf das Unglück im japanischen Fukushima gestartet. Derzeit setzen 14 von 27 EU-Staaten auf Kernenergie. Umweltschützer und Grüne erneuerten ihre Forderung nach sofortiger Abschaltung aller Kernkraftwerke.

Norddeutsche Anlagen nicht erdbebensicher

Die Autoren bemängeln in punkto Erdbebenwarnsysteme sechs Anlagen in Niedersachsen und Schleswig-Holstein, von denen nur noch Brokdorf, Emsland und Grohnde aktiv sind. Betreiber und Experten verweisen darauf, dass kaum noch Anlagen in erdbebengefährdeten Gebieten in Deutschland betrieben werden. So wurde etwa das umstrittene hessische Atomkraftwerk Biblis im erdbebengefährdeten Rheingraben vom Netz genommen.

Von den 145 Reaktoren in den EU-Ländern haben laut Bericht quasi alle Lücken. In 121 Reaktoren müssten Erdbebenmessgeräte installiert oder nachgerüstet werden. Bei 32 Reaktoren fehlten Abluftsysteme, um bei einem Unfall den Druck im Reaktorbehälter gefahrlos ablassen zu können. Bei 81 Reaktoren war die Ausrüstung für schwere Unfälle nicht an einem sicheren Ort aufbewahrt und bei 24 Reaktoren fehlte ein Ersatzkontrollraum.

Altmaier will Konsequenzen ziehen

Beim EU-Gipfel am 18./19. Oktober werden sich die Staats- und Regierungschefs mit den Ergebnissen befassen. Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) versprach in Wien, Schlussfolgerungen aus dem Bericht zu ziehen: "Der Stresstest darf nicht einfach ad acta gelegt werden. Die Ergebnisse müssen Konsequenzen nach sich ziehen."

Auf die Atomanlagenbetreiber in der gesamten EU würden für alle aktiven Meiler Kosten von 10 bis 25 Milliarden Euro zukommen. Brüssel kann allerdings keine Nachrüstungen vorschreiben.

Um auch für Schadensfälle finanziell gewappnet zu sein, sollen sich Betreiber wie E.ON oder RWE versichern - was ebenfalls auf die Strompreise durchschlagen könnte. "Mein Auftrag ist nicht, durch Sicherheitsdumping Kernkraftstrom billig zu machen", sagte Oettinger. Ob die Betreiber die Empfehlungen beachteten, möchte die EU kontrollieren.

Altmaier: Auch Frankreich soll nachrüsten

Altmaier sagte, auch Nachbarländer müssten aktiv werden. Es sei "wenig vermittelbar, wenn Deutschland jetzt noch stark nachrüstet und Frankreich nicht, obwohl die Atomkraftwerke dort noch 20 Jahre in Betrieb sind." Frankreich betreibt 40 Prozent aller AKWs in Europa.

Die Fachleute kritisieren für quasi alle französischen Standorte die Lagerung von Unfallausrüstung und sehen Mängel bei der Prüfung von Erdbeben- und Flutgefahren. Das gilt auch für Frankreichs ältestes Atomkraftwerk Fessenheim direkt am Rhein, das bis Ende 2016 stillgelegt wird.

In Deutschlands westlichem Nachbarland Niederlande weist das AKW in Borssele - wie die meisten französischen Werke - vier Kritikpunkte von der Umsetzung der Leitlinien bis zur Lagerung auf. Wenig zu beanstanden hatten die Experten bei den belgischen Reaktoren in Doel und Tihange.

Vor allem in Osteuropa besteht dringender Handlungsbedarf

Mehr Anlass zur Kritik gab es in den ehemaligen Ostblockstaaten Tschechien und Bulgarien, wo bei allen geprüften AKW Schutzvorrichtungen gegen Gasexplosionen nach schweren Unfällen fehlen. Das gilt auch für Rumänien, die Slowakei und Slowenien. Diesen Punkt bemängelt die EU-Kommission auch in Schweden, Spanien und Großbritannien.

Im Kernkraftwerk Sellafield in Nordwestengland kam es am 10. Oktober 1957 im Reaktor Windscale zu einer Freisetzung radioaktiver Stoffe.
7 Bilder
Schwere Unfälle in Atomkraftwerken
Foto: dpa, dapd

Besonders schwerwiegende Mängel belegt der EU-Report für zwei Werke - Olkiluoto in Finnland und Forsmark in Schweden -, wo die Betreiber weniger als eine Stunde Zeit haben, um nach einem kompletten Stromausfall und/oder einem Ausfall der Kühlsysteme die Sicherheitssysteme wieder hochzufahren. Schwedens Atomaufsicht wies die Kritik zurück.

Der Greenpeace-Atomexperte Tobias Riedl nannte die Ergebnisse alarmierend. "Bei einer strengeren Überprüfung wäre das Urteil für die meisten Reaktoren vernichtend ausgefallen." So seien die Alterung der Reaktoren und bestimmte Unfallabläufe nicht berücksichtigt worden. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) forderte den Sofortausstieg aus der Atomkraft. (dpa)

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