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Syrien
12.03.2012

Ein Jahr Aufstand: zwischen Hoffnung und Verzweiflung

Dichter Qualm steigt aus brennenden Häusern in Homs, Syrien, auf (undatiertes Handoutfoto). Seit einem Jahr kämpft Assad gegen eine Protestbewegung, die trotz Milizenterror, Folter und Artilleriebeschuss nicht aufgibt.
4 Bilder
Dichter Qualm steigt aus brennenden Häusern in Homs, Syrien, auf (undatiertes Handoutfoto). Seit einem Jahr kämpft Assad gegen eine Protestbewegung, die trotz Milizenterror, Folter und Artilleriebeschuss nicht aufgibt.
Foto: LCC/dpa

Seit einem Jahr kämpft Präsident Baschar al-Assad gegen eine Protestbewegung, die trotz Terror und Folter nicht aufgibt. Tausende bezahlten ihren Freiheitsdrang mit dem Leben.

Eine kleine Demonstration im Zentrum von Damaskus war der erste kleine Funke, der das Feuer der syrischen Revolution am 15. März 2011 entfachte. In der Provinz Daraa gingen empörte Bürger auf die Barrikaden, nachdem die Sicherheitskräfte Jugendliche verhaftet und gefoltert hatten. Ihr Vergehen: Sie hatten "Das Volk will den Sturz des Regimes" an die Wände gesprüht - den Slogan des Arabischen Frühlings.

Tausende Tote seit Ausbruch der Proteste

Auch ein Jahr später ist das Feuer noch nicht erloschen. Dabei hat das Regime von Präsident Baschar al-Assad offenbar sein komplettes Arsenal des Schreckens gegen die Protestbewegung zum Einsatz gebracht. Oppositionelle und Menschenrechtsorganisationen sprechen von Folterknechten, Spionen, Artilleriegeschütze, Heckenschützen und Propagandalügen. Deserteure sollen hinterrücks erschossen werden, Frauen vergewaltigt, Kinder zu Tode gequält, Oppositionelle verleumdet werden. Mehr als 9000 Menschen sollen dem Konflikt bisher zum Opfer gefallen sein.

Schätzungen der Vereinten Nationen gehen von mehr als 7500 Toten aus. UN-Untergeneralsekretär Lynn Pascoe sprach Ende Februar von bis zu 100 Opfern am Tag. Darunter seien viele Frauen und Kinder. Genaue Opferzahlen gebe es jedoch nicht. Die Organisation Human Rights Watch (HRW) wertete Satellitenbilder für die Stadt Homs aus. Danach starben allein bei der Erstürmung des Stadtviertels Baba Amro durch Regierungstruppen am 1. März Hunderte Menschen. Die Aufnahmen aus dem All zeigen 950 Krater von Granateneinschlägen in dem Viertel.

Zögerliches Vorgehen des Westens

Dass die Führungsclique mit äußerster Brutalität zuschlagen würde, hatten die Demonstranten, deren Zahl in den ersten Monaten der Proteste mit jeder Woche wuchs, erwartet. Verschätzt haben sich die Gegner des Assad-Regimes nur in Bezug auf die Reaktion der internationalen Gemeinschaft. Sie erwarteten Solidarität, schnelle entschlossene Sanktionen und indirekte Militärhilfe.

Karte Syriens mit Opferzahlen nach Provinzen sowie Stadtplan von Homs (Aktualisierung), Hochformat 90 x 140 mm, Grafik. C. Bollinger, Redaktion: S. Tanke
Foto: dpa-infografik GmbH

Doch der Westen zögerte, die zersplitterte Opposition anzuerkennen. Die Sanktionen kamen relativ spät, und von Luftangriffen zum Schutz von Zivilisten und Deserteuren - wie zuvor in Libyen - wollen die meisten Entscheidungsträger nichts wissen. Russland und China verhindern bis heute ein entschlossenes gemeinschaftliches Vorgehen unter dem Dach der Vereinten Nationen.

Opposition in Syrien zwischen Hoffnung und Verzweiflung

Die International Crisis Group kommt in ihrer jüngsten Lage-Analyse zu einem vernichtenden Urteil: "Die mit wachsenden Opferzahlen und einer festgefahrenen politischen Situation konfrontierten äußeren Akteure haben im besten Falle halbherzig gehandelt, im schlimmsten Fall sogar Öl ins Feuer gegossen." Washington und seine europäischen Verbündeten hätten zu lange abgewartet und gehofft, dass der blutige Konflikt ohne ihr Zutun endet. Der Iran und Russland hätte Assad den Rücken gestärkt.

Spricht man in diesen Tagen mit Oppositionellen, so spürt man sowohl Hoffnung als auch Verzweiflung. Hoffnung, weil keiner von ihnen glaubt, dass sich Assad und sein Clan dauerhaft an der Macht halten können. Verzweiflung, da sich das brutale System nur ganz langsam von den Rändern her auflöst und jeden Tag Menschen gequält und getötet werden.

Widerstand Homs, Hama, im Umland von Damaskus

Erst desertierten einfache Soldaten, dann folgten die ersten Offiziere. Es bildeten sich bewaffnete Trupps von Regimegegnern. Regierungsbeamte aus der zweiten Reihe seilten sich ab, dann folgten die ersten Generäle. Inzwischen soll es sogar eine Brigade von Deserteuren aus den Reihen der religiösen Minderheit der Alawiten geben, auf deren Loyalität Präsident Assad bislang weitgehend zählen konnte.

Obwohl die Kämpfer der sogenannten Freien Syrischen Armee inzwischen in einigen Regionen in Homs, Hama, im Umland von Damaskus und in Idlib präsent sind, gibt es bislang keine halbwegs sichere "befreite Zone" so wie einst im Osten von Libyen. "In Al-Rastan (in der Provinz Homs) haben die Deserteure schon viermal die Kontrolle übernommen, aber dann kam immer wieder die Armee zurück", sagt Chalid Chodscha, der schon vor Beginn der Revolution in Istanbul lebte.

Chodscha gehört dem Syrischen Nationalrat (SNC) an, der sich im vergangenen Herbst als Bündnis der wichtigsten Oppositionsgruppen des Landes gegründet hatte. Der SNC, der von dem Sorbonne-Professor Burhan Ghaliun geleitet wird, hat in den vergangenen Wochen viel von seiner ursprünglichen Bedeutung eingebüßt. Denn je schlechter die Aussichten auf eine politische Lösung sind und je länger und blutiger der Konflikt wird, desto bedeutender wird die Rolle der Deserteure, denen die Saudis und das Golfemirat Katar Waffenlieferungen versprochen haben.

In etwa drei Wochen will sich die Gruppe der "Freunde Libyens", zu der auch Deutschland gehört, zum zweiten Mal treffen. Die syrische Opposition befürchtet, dass der Diktator bis dahin noch nicht gestürzt sein wird.

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