
Salafisten folgen Hassprediger nach Ägypten
Mehr als ein Dutzend Salafisten soll sich nach Ägypten abgesetzt haben. Die zumeist gewaltbereiten radikalen Islamisten folgen offenbar dem Hassprediger Mohamed M.
Berichten der Welt (Samstagsausgabe) und des Spiegels zufolge beobachten deutsche Sicherheitsbehörden seit einigen Wochen eine Reisewelle radikaler Islamisten nach Ägypten. Die Salafisten folgen demnach den Aufrufen des österreichischen Salafisten-Predigers Mohamed M. Der 27-jährige Islamist habe Deutschland im Mai verlassen, um einer Ausweisung zuvorzukommen.
Salafisten: Verfassungsschutz besorgt
Aus abgefangenen E-Mails und belauschten Telefonaten gehe hervor, dass sich viele Salafisten nach dem Millatu-Ibrahim-Verbot und Razzien in der Szene verfolgt fühlten. Am Nil wollen sie nun "den wahren Islam" leben oder im "Dschihad gegen Ungläubige" kämpfen, wie es im Spiegel heißt.
Nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes rufe Mohamed M. über das Internet seine Anhängerschaft in Deutschland dazu auf, in das islamische Land auszuwandern. Der Welt zufolge sollen der Salafistengruppe auch einige Mitglieder der im Juni verbotenen Vereinigung Millatu Ibrahim angehören. Der Verfassungsschutz sei nun besorgt, dass im ägyptischen Exil aus dem Millatu-Ibrahim-Netzwerk eine deutsche Salafisten-Kolonie entstehen könne.
Ägypten nur als Durchreiseland?
Es bestehe die Gefahr, dass Ägypten nur als Durchreiseland diene und sich Islamisten von dort aus in Terrorlager begeben oder an Kampfhandlungen in Konfliktgebieten teilnehmen, zitierte die Zeitung einen Verfassungsschützer. Auch eine spätere Rückkehr nach Deutschland werde befürchtet. (afp, dpa, AZ)
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