Trump kann nichts dafür
Im Juni 2018 pflanzten Emmanuel Macron und Donald Trump ein Bäumchen vor dem Weißen Haus in Washington. Die Eiche sollte Sinnbild für Zusammenarbeit sein. Aber dann…
Ach, was hat man diesem Baum nicht alles angedichtet. Seit den Germanen ist er ein Symbol der Standhaftigkeit und der Unsterblichkeit. Die Romantiker sahen in ihm ein Zeichen der Treue. Unzählige Ehrenzeichen des Militärs – und beileibe nicht nur des deutschen – sind mit seinem Laub geschmückt. Er ist Friedenssymbol und es gibt ihn vor allem auf dem europäischen und dem amerikanischen Kontinent. Wir sprechen von der Eiche – und in diesem Fall nicht von der „Deutschen Eiche“, die eigentlich Stieleiche (Quercus robur) heißt.
Es begab sich, dass der französische Präsident Emmanuel Macron im Juni 2018 nach Washington flog, als Gastgeschenk einen jungen Eichenbaum im Gepäck. Er stammte aus einem Wald in Nordfrankreich, in dem während des Ersten Weltkriegs mehr als 2000 amerikanische Soldaten im Kampf gegen die Deutschen ihr Leben ließen. Das Bäumchen trug zarte Triebe, als es im Garten vor dem Weißen Haus in Washington eingepflanzt wurde.
Da hätte etwas daraus werden können, etwas, das vielleicht auch in 30 Generationen noch an diese beiden Männer erinnert. Denn so alt können Eichen werden – ganz schön ausdauernd. Aber dann: Die Pflanzaktion war nur eine Schau, verstieß gegen amerikanische Vorschriften. Denn der Baum muss, bevor er auf US-Boden gedeihen darf, in Quarantäne. Also wurde er ohne Donald Trumps Mitwirken wieder ausgebuddelt. Die Einsamkeit aber hat er nicht überlebt. Nun könnte man viel in das hineininterpretieren. Die europäisch-amerikanische Zusammenarbeit ist seitdem jedenfalls alles andere als besser geworden…
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Eine Zimmerlinde hatte dem Anlass voll und ganz entsprochen.