Kein Land ist besser auf Terrorangriffe vorbereitet als Israel. Kein Land hat einen effektiveren Geheimdienst. Trotzdem erleben die Menschen dort nun einen beispiellosen islamistischen Terror.
Antje Naujoks schläft keine Nacht mehr länger als drei oder vier Stunden. Be'er Scheva, eine Stadt mit 220.000 Einwohnern am Rande der Wüste Negev, liegt nur 40 Kilometer Luftlinie vom Gazastreifen entfernt, entsprechend häufig hat es in den vergangenen Tagen hier Luftalarm gegeben. Gerade war sie im Supermarkt, Süßigkeiten für eine Gruppe junger Deutscher kaufen, die nach dem Abitur ein Freiwilliges Soziales Jahr im Kinderheim „Neve Hanna“ ableisten, in dem sie arbeitet. „Nervennahrung“, sagt Antje Naujoks, in Deutschland geboren und seit fast 40 Jahren in Israel lebend. Am Freitagabend, keine zwölf Stunden vor den ersten Angriffen der Hamas, ist sie mit einer Bekannten noch am Gazastreifen entlanggefahren, nicht ahnend, dass ihr Israel am Morgen danach ein anderes sein würde. Nun sitzt sie im Auto auf dem Weg zum Kinderheim in Kyriat Gat, das noch deutlich näher an der Grenze liegt als Be'er Scheva – und erinnert sich, wie die Freiwilligen Mitte August in Israel ankamen.
Damals hat sie mit den jungen Deutschen noch am ersten Tag die üblichen Routinen durchgespielt, ihnen den Schutzraum gezeigt und den Sicherheitsbeauftragten des Heims vorgestellt. Weil den Menschen in Kyriat Gat bei einem Raketenalarm nur 35 Sekunden bleiben, um sich in einen Schutzraum zu flüchten, hat sie die Neuankömmlinge anschließend in ihre Betten geschickt, sie auf Kommando wieder herausgejagt und dann die Zeiten gestoppt, die sie brauchen, um sich in Sicherheit zu bringen.
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