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  3. Interview: Justizminister Buschmann: "Wir werden nicht zur Kriegspartei"

Interview
16.01.2023

Justizminister Buschmann: "Wir werden nicht zur Kriegspartei"

Bundesjustizminister Marco Buschmann FDP erklärt im Gespräch mit unserer Redaktion, warum Deutschland durch Lieferung von Panzern an die Ukraine nicht zur Kriegspartei wird.
Foto: Imago Images

Justizminister Buschmann kann sich gut vorstellen, der Ukraine auch schwere Kampfpanzer vom Typ Leopard zu liefern. Putin werde sonst die Nachbarländer immer weiter bedrohen.

Herr Minister, wegen der Waffenlieferungen an die Ukraine sorgen sich viele Menschen, dass Deutschland deswegen zur Kriegspartei wird. Sie haben das ja im Grundsatz schon verneint. Was aber, wenn demnächst die ukrainische Besatzung eines deutschen Marder-Schützenpanzers mit seinen zwei Kilometern Reichweite auf russisches Gebiet schießt?

Marco Buschmann: Diese Sorge kann ich Ihnen nehmen. Gemäß dem fundamentalen völkerrechtlichen Gewaltverbot, wie es in der UN-Charta niedergelegt ist, ist die Anwendung militärischer Gewalt grundsätzlich unzulässig. Deshalb haben wir die Situation, dass Russland sich völkerrechtlich im Unrecht befindet, weil es seinen Nachbar angegriffen hat. Die Ukraine befindet sich im Recht, weil sie einen Selbstverteidigungskrieg führt. Nach dem Völkerrecht dürfen wir der Ukraine dafür Waffen liefern. Wir werden dadurch nicht zur Kriegspartei. Egal, welche Qualität die Waffen haben. 

Das gilt auch in für den Fall, dass die Ukraine Ziele in Russland angreift?

Buschmann: Die Ukraine hat das Recht zur Selbstverteidigung. Das kann auch umfassen, russische militärische Ziele in Russland anzugreifen, wenn sie von dort aus attackiert wird. In keinem Fall würden auch bei Angriffen der Ukraine auf Ziele in Russland die Lieferanten der Waffen oder die Länder, in denen die Waffen produziert worden sind, zur Kriegspartei.

Wenn schon Marder, warum dann nicht auch Leopard-Kampfpanzer. Wie stehen Sie zu dieser Debatte?

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Buschmann: Meine persönliche Auffassung ist klar und die lautet: Das darf kein Tabu sein. Würde Herr Putin aus den fortwährenden Aggressionen gegen seine Nachbarn die Lehre ziehen, dass er sich am Ende mit dieser Taktik durchsetzt, wird er immer weitermachen. Das macht Europa nicht sicherer, sondern unsicherer. Deshalb muss die Ukraine ihren Selbstverteidigungskrieg gewinnen – für sich selbst, aber auch für uns. Wichtig war und ist mir, dass wir uns beim Thema Waffenlieferungen ganz eng mit unseren Verbündeten abstimmen.

Polen hat angekündigt, Leopard-Panzer aus eigenen Beständen an die Ukraine weiterreichen zu wollen. Deutschland müsste dem zustimmen, weil die Panzer aus der Bundesrepublik kamen.
Foto: Krauss-Maffei Wegmann/dpa

Es gibt eine Debatte über die Einrichtung eines Sondertribunals, um die Verantwortlichen dieses Angriffskrieges zur Verantwortung zu ziehen. Was ist Ihre Meinung?

Buschmann
: Mir liegt die Verfolgung von Kriegsverbrechen sehr am Herzen. Ich war dazu unter anderem in den USA und in Kiew. Es gab auf unsere Initiative hin das erste Mal in der Geschichte ein Treffen der G7-Justizminister, genau zu diesem Thema. Wir haben dort die Errichtung eines Kontaktnetzwerkes vereinbart, um Kriegsverbrechen effektiver zu verfolgen. Wir haben den Generalbundesanwalt dazu personell aufgerüstet, damit er besser ermitteln kann. Deutschland ist bei der Verfolgung von Kriegsverbrechen weltweit führend. Wir unterstützen auch darüber hinaus den Internationalen Strafgerichtshof.

Also kein Sondertribunal?

Buschmann: Ich kann sehr gut verstehen, dass die Ukraine insbesondere Herrn Putin eines Tages vor Gericht sehen will. Idealerweise würde das vor dem Internationalen Strafgerichtshof gelingen.

Aber warum? Die Union kritisiert, die Regierung ducke sich beim Thema Sondertribunal weg.

Buschmann
: Wir müssen unsere Entschlossenheit, rechtstaatliche Prinzipienfestigkeit und den Schutz bestehender Institutionen zusammenführen. Der Internationale Strafgerichtshof ist eine historische Errungenschaft. Er darf nicht geschwächt werden. Aber wenn Putins Angriffskrieg hier nicht ausreichend verfolgt werden kann, sind wir auch offen für andere Wege.
Ich halte dann auch ein Sondertribunal für vorstellbar. Wichtig ist, dass wir diese Diskussionen in enger Abstimmung mit unseren Partnern und unter Einbindung der bereits ermittelnden Institutionen führen.

Als Reaktion auf die Gewalt gegen Polizisten, Feuerwehrleute und Sanitäter in der Silvesternacht will Innenministerin Faeser Schreckschusspistolen an den kleinen Waffenschein binden.
Foto: Uli Deck, dpa (Archivbild)

Eine Diskussion um Waffen wird nach den Silvesterausschreitungen auch innenpolitisch geführt. Innenministerin Nancy Faeser von der SPD will das Waffenrecht verschärfen. Sie sind dagegen. Wie kann eine Einigung aussehen?

Buschmann: Der Ruf nach neuen und schärferen Gesetzen gehört leider zum Standard-Repertoire der meisten Innenpolitiker. Im Koalitionsvertrag ist aber vereinbart, dass wir erst mal evaluieren, was die verschiedenen Gesetzesänderungen in der Vergangenheit gebracht haben. Dann schauen wir weiter. Meine Meinung ist, dass wir das bislang geltende Recht nicht gut genug durchsetzen. Das halte ich für wichtiger. Wenn wir uns anschauen, womit in der Silvesternacht Gewalt ausgeübt wurde, dann haben scharfe Waffen keine und Schreckschusswaffen keine entscheidende Rolle gespielt. Da wurde in erster Linie mit Böllern, Feuerlöschern und anderen Gegenständen geworfen. Und was die Entwaffnung beispielsweise von Reichsbürgern angeht, da haben wir heute schon alle rechtlichen Möglichkeiten. Dafür brauchen wir kein verschärftes Waffenrecht.

Themenschwenk. Die vergangenen Jahre haben deutlich gezeigt, dass die deutsche Verwaltung langsam arbeitet und schwer in Papier verliebt ist. Neuerungen, wie die elektronische Gesundheitsakte, bekommt der Staat trotz jahrelanger Anstrengungen nicht hin. Wieso kommt Deutschland bei der Digitalisierung nicht voran?

Buschmann: Deutschland kommt durchaus voran, aber ja: Wir brauchen noch mehr Tempo. Auch, weil bei uns Digitalisierung noch viel zu oft bedeutet: Man denkt, man kann Geld auf den Tisch legen, kriegt einen grauen Kasten dafür, den stellt man auf den Tisch und damit ist man dann in der digitalen Welt angekommen. Digitalisierung ist aber kein Beschaffungsvorgang, sondern ein Veränderungsprozess.

Und wie geht es wirklich? Sie sind in Ihrem Ministerium mit der Digitalisierung in einem Jahr Amtszeit weit gekommen und arbeiten praktisch papierlos.

Buschmann: Eingefahrene und eingespielte Abläufe müssen neu gedacht werden. Jeder muss sich fragen, ob er nur so arbeitet, wie er es tut, weil es bislang immer mit Papier der Fall oder ob es digital nicht anders und besser geht? Brauchen wir wirklich noch einen Papierausdruck? Nach deutschem Recht muss man diese Frage leider noch zu oft mit Ja beantworten. Ich habe deshalb mein Ministerium beauftragt zu überprüfen, wo wir die Papierberge in unserem Rechtssystem abschaffen können. Im Ministerium selbst haben wir es inzwischen geschafft, die elektronische Akte vollständig einzuführen zwei Jahre vor Plan. Mittlerweile verkünden wir Gesetze nicht mehr auf Papier, sondern digital. Stück für Stück geht es voran. 

Hört sich doch machbar an …

Buschmann: Eine so große Veränderung bedeutet auch immer, dafür zu werben, kontrollierbare Risiken einzugehen. Wenn ich was Neues ausprobiere, kann auch etwas schiefgehen. Dann könnte jemand kommen, der mir sagt: Du hast einen Fehler gemacht. Daher brauchen wir eine positive Fehlerkultur. Sie darf den Fehler nicht verherrlichen, aber auch nicht so verteufeln, dass sich niemand mehr traut, etwas Neues auszuprobieren. Niemand hat die Garantie, dass das Neue auch sofort erfolgreich sein wird. Das gibt es weder in der Wirtschaft noch im Staat. 

Sie selbst gelten als Fan der Elektronik, machen als Hobby unter dem Label MB Sounds elektronische Musik. Hat es damit etwas zu tun, dass sie sich des Themas Digitalisierung verschrieben haben?

Buschmann: Die Geschichte der Musik ist eine Geschichte von Innovation und Improvisation. Häufig ist es ja so, dass man zehn neue Dinge ausprobieren muss, um dann ein oder zwei Innovationen zu haben, die dauerhaft überleben. Nach Bachs Harmonieempfinden komponiert man noch heute Pop-Songs. Er lebt ewig. Serielle Musik war innovativ, aber man hört buchstäblich nicht mehr viel davon. Musik und Verwaltung brauchen eine gute Fehlerkultur.

Video: AFP

Gilt das fürs gesamte Kabinett?

Buschmann: Ich habe schon den Eindruck, dass unser erfolgreiches Vorgehen bei der Digitalisierung innerhalb der Bundesregierung respektiert wird. Wir sind zu unseren Erfahrungen auch mit anderen Häusern im Austausch, die davon profitieren wollen. 

Der Normenkontrollrat hat allerdings gerade festgestellt, dass der Erfüllungsaufwand – also der Zeitaufwand und die Kosten, die neue Gesetze verursachen – auch in Ihrer Regierungszeit nicht nur wegen des Mindestlohns noch mal gestiegen ist ...

Buschmann: Umso mehr müssen wir uns jetzt anstrengen. Die Zuständigkeit für den Bürokratieabbau liegt inzwischen bei meinem Haus, und mein Parlamentarischer Staatssekretär Benjamin Strasser koordiniert hierfür die Staatssekretäre aller Ministerien. Der zuständige Ausschuss hat eine umfangreiche Abfrage bei den Verbänden beschlossen, um Bereiche und Themen zu identifizieren, in denen bürokratische Hindernisse bestehen und wie diese abgebaut werden können. Wir hoffen, bereits im März erste Ergebnisse zu haben. Zudem arbeiten wir daran, dass die Gesetzgebung selbst moderner und effektiver wird. 

Sie wollen nicht nur weniger Papier im Rechtssystem, Sie wollen das gesamte Strafrecht entrümpeln. Warum?

Buschmann: Der Staat muss in seinen Kernaufgaben stark sein. Bei schweren Straftaten muss er schnell ermitteln. Das erwarten die Bürger – zu Recht. Da ist es natürlich Unsinn, die Strafverfolgungsbehörden mit Dingen zu beschäftigen, die keine Begründung mehr haben. Priorisieren statt Verzetteln lautet unsere Philosophie. 

Zum Beispiel?

Buschmann: Wer eine Bekanntmachung einer Behörde vom Schwarzen Brett runterreißt, kann sich strafbar machen. Das stammt aus einer Welt, in der sich die Menschen über amtliche Mitteilungen im Wesentlichen über Aushänge informierten. In der digitalen Realität wirkt das kurios. 

Ärger mit den Ermittlern hat derzeit Ihr Parteichef Christian Lindner. Der Finanzminister steht wegen einer Immobilienfinanzierung in der Kritik. Einige sprechen von einem Skandal. Ist die aus Ihrer Sicht übertrieben oder muss er da jetzt transparent werden?

Buschmann: Wenn man an diesem gesamten Sachverhalt etwas Skandalöses finden wollte, und das sage ich als Abgeordneter und nicht in amtlicher Eigenschaft, dann ist es das Vorgehen der Generalstaatsanwaltschaft in Berlin. 

Wieso?

Buschmann: Sie gibt öffentlich lediglich die Erwägung bekannt, eines Tages vielleicht mal möglicherweise einen Antrag auf Aufhebung der Immunität stellen zu wollen. Gleichzeitig räumt sie ein, dass die Schwelle zum Anfangsverdacht nicht überschritten wurde. Als Jurist halte ich das für unzulässig. Wenn es hier einen Skandal gibt, dann ist es diese Verletzung der Persönlichkeitsrechte des Betroffenen. 

Sie haben sich zuletzt sehr für eine Abschaffung von Corona-Beschränkungen eingesetzt. Die laufen bis zum Frühjahr. Lassen Sie es jetzt damit gut sein oder starten Sie einen erneuten Vorstoß?

Buschmann: Das bestehende gesetzliche Konzept sieht ja vor, dass spätestens am 7. April sämtliche Maßnahmen auslaufen. Die Entwicklung ist aktuell so positiv, dass selbst vorsichtige Wissenschaftler uns im endemischen Stadium sehen. Ich bin der Auffassung, dass wir also schneller aus den verbliebenen bundesweiten Maßnahmen aussteigen können. Wenn etwa zwei sozialdemokratisch geführte Landesregierungen Anfang Februar die Maskenpflicht im ÖPNV aufheben, sollte doch auch eine SPD-geführte Bundesregierung die Maskenpflicht im Fernverkehr der Bahn zu diesem Datum aufheben. Eingriffe in die Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger müssen immer die Ausnahme und gut begründet sein. Meines Erachtens können auch andere Schutzmaßnahmen vor dem 7. April aufgehoben werden.

Zur Person: Der 45-jährige Rechtsanwalt Marco Buschmann ist seit Dezember 2021 Bundesjustizminister. Der Gelsenkirchener war von 2014 bis 2017 Bundesgeschäftsführer der FDP und nach dem Wiedereinzug der Partei in den Bundestag Fraktionsgeschäftsführer.

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Themen folgen

Die Diskussion ist geschlossen.

16.01.2023

VonRainer Nödel 14:30 Uhr

>>"Übrigens sterben die Ukrainer nicht für unsere westlichen Werte sondern viel simpler. Für Ihre Freiheit." Das wäre bedeutend einfacher gegangen. Wenn die Ukraine neutral geblieben wäre bzw. wenn die Minsk- Verträge auch umgesetzt worden wären.<<

Das ist wahrheitswidrige Propaganda für einen mörderischen Krieg.

Die Ukraine hat nicht Russland bedroht! Die Ukraine hat sich - was ihr gutes Recht ist! - stärker zu den westlichen Nachbarn orientiert, ist aber weiter neutral geblieben. Zu ihrem Leidwesen. Denn als Mitglied der NATO wäre sie nicht angegriffen worden.

Putin hat viele Monate vor seinem Angriff auf die Ukraine mehrfach ausgedrückt, dass die Ukraine Teil Russlands werden müsse. Kein Recht auf Selbständigkeit habe. Da ist es dreist zu behaupten, Neutralität hätte der Ukraine die Freiheit gewährleistet.

Wie "Freiheit" von Putins Gnaden aussieht, erleben die Umweltschützer und Demokraten in Russland. Sie werden eingesperrt und ermordet.

Raimund Kamm

15.01.2023

Herr Buschmann mag theoretisch schon Recht haben aber relevant für die Beurteilung ist was in Moskau gedacht und wie reagiert wird, wenn den so wichtig ist dass Rußland keinen Kriegseintritt sehen soll. Herr Buschmann möge daher seine Einschätzung den Russen eintrichtern.

15.01.2023

Was soll die ganze Diskussion um die Lieferung von Leo 2 oder Leo 1 KPz an die UA. Rheinmetall kann in 2023 nur 40 Marder liefern und Leo 2 nicht vor 2024. Für die Leo 2 Lieferung bedarf es eines Auftrages, den gibt es bisher nicht. Auch ist die Stückzahl begrenzt. Und Gepard Munition Produktion beginnt erst Mitte 2023. Und aus BW Beständen sind aufgrund der knappen Materialausstattung wohl keine Lieferungen möglich. Und wie die Frontlage 2024 in der UA aussieht, steht in den Sternen. Die Lieferungen von KPz aus anderen Ländern in geringer Stückzahl hilft der UA auch nicht weiter- damit kann man keine größere Offensiven starten. Da irritiert nur
das Gerede der selbsternannten Experten, die die große Wende im UA Krieg an Leo 2 Lieferungen knüpfen. Und die USA möchten auch keine Abrams bereit stellen. Scholz macht das schon richtig; da kann Kuleba noch so viel fordern und Hr Habeck vorpreschen.
Von Waffentechnik verstehen beide Nichts.

15.01.2023

Jochen H., die Ankündigung der Lieferung von schweren Kampfpanzern kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. Die russische Wirtschaft steht kurz vor dem Kollaps, die Arbeitslosigkeit steigt immer weiter, weil Material aus dem Westen fehlt, die Einnahmen aus dem Energieexport sinken, weil der Preisdeckel für Erdöl wirkt und das von Gazprom geförderte Gas zu großen Teilen abgefackelt werden muss.
Der Druck auf Putin aus dem inneren Machtzirkel des Kreml wird deswegen und wegen der militärischen Erfolglosigkeit immer größer. Wenn jetzt auch noch eine große Gegenoffensive der Ukraine mit überlegenem westlichen Kriegsgerät droht, wird auf russischer Seite die Bereitschaft zu verhandeln steigen - mit oder ohne Putin. Das ist doch erfeulich oder etwa nicht?

15.01.2023

Antwort an Wolfgang L: 1. Woher beziehen Sie denn Ihre Kenntnisse über den RU Niedergang? Vielleicht von der Propagandaabteilung in Kiew- denn schon seit Langem wird orakelt, dass RU Waffen und Munition ausgehen. 2.Und Sie
glauben doch nicht wirklich, dass RU in seinen Kriegsanstrengungen nachläßt wegen der Ankündigung der Lieferung einer sehr gegrenzten Zahl von westl Kampfpanzern, die vielleicht in 2-3 Monaten in der UA praktisch eingesetzt werden können bei einer Frontlinie 1000km..
Alle bisherigen Sanktionen und Drohungen haben bisher nichts bewirkt.

15.01.2023

Jochen H., der Niedergang der russischen Wirtschaft war ausführlich im Handelsblatt beschrieben und kürzlich auch Thema in den ARD-Nachrichten. Russland kaschiert die wachsende Arbeitslosigkeit, indem Beschäftigungslose in den Unternehmen bei vollen Bezügen nach Hause geschickt werden. Auch der Ölpreis-Deckel scheint zu wirken, das Öl wird verramscht, und das Embargo hat bisher nicht zu höheren Weltmarktpreisen geführt. Russland ist wirtschaftlich in einer zunehmend ausweglosen Lage.
Deswegen ist es richtig, auch militärisch den Druck nun langsam zu erhöhen. Russland muss erkennen, dass es mit diesem verbrecherischen Krieg nichts mehr zu gewinnen hat. Vielleicht erkennen die Mächtigen im Kreml dann auch, dass Putin nicht mehr der richtige Anführer ist.

15.01.2023

Eine alte Weisheit auf dem Schlachtfeld wie auf dem Spielfeld: wenn dur einen Gegner unterschätzt hast du schon verloren. Muß natürlich nicht immer stimmen ...

14.01.2023

Wer hat den Mut Justizminister Buschmann aufzuklären, dass wir nicht nur Kriegspartei sind sondern dazu missbraucht wurden?

15.01.2023

Gerne kläre ich Sie auf:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kriegspartei
einfach nachlesen und selber denken.
Nicht immer die russische Propaganda aus dem Internet unreflektiert übernehmen!

15.01.2023

Seltsamerweise deckt sich ihr Aufklärungsversuch nicht mit dem wissenschaftlichen Dienst des Bundestages.
Die haben das doch tatsächlich anders gesehen. Und auch wenn sie Recht hätten. Russland hat rote Linien definiert
und die Lieferung von Kampfpanzern gehört dazu.
Russland hat auch schon mal die Aufnahme der Ukraine in die NATO als rote Linie bezeichnet. Hat man nicht ernst genommen.
Was dabei rausgekommen ist ist bekannt. Nun kann man auch weiterhin glauben dass schon nichts passieren wird.
Ob das schlau ist bleibt abzuwarten. Klar dürfte sein, dass wenn etwas passiert kein Schuldiger/keine Schuldige zu finden sein wird.

15.01.2023

"Russland hat auch schon mal die Aufnahme der Ukraine in die NATO als rote Linie bezeichnet. Hat man nicht ernst genommen."

Warum? Ist die Ukraine etwa in der NATO?

15.01.2023

VonRainer Nödel
>>Seltsamerweise deckt sich ihr Aufklärungsversuch nicht mit dem wissenschaftlichen Dienst des Bundestages.
Die haben das doch tatsächlich anders gesehen.<<

Können Sie Ihre Behauptung auch mit einem Zitat und einer exakten Quellenangabe belegen?
Ich vermute, dass der wissenschaftliche Dienst des Bundestags das nicht geschrieben hat.

>>Klar dürfte sein, dass wenn etwas passiert kein Schuldiger/keine Schuldige zu finden sein wird.<<
Falsch! Der Schuldige ist derjenige, der den verbrecherischen Angriffskrieg gegen die Ukraine befohlen hat. Und dann auch seine Wähler*innen und Unterstützer*innen in Ost und auch West.

Raimund Kamm

15.01.2023

RAINER NÖDEL: Wenn Sie schreiben "etwas passiert" tun Sie so, als wenn einfach so auf einmal Krankenhäuser, Wohnhäuser und die Infrastruktur von Raketen zerstört wird.
Die Nato und die Ukraine haben nicht alles getan, um den Russen entgegen zu kommen. In der Ukraine ist auch vieles falsch gelaufen.
Aber das Morden ist nicht "passiert", den Krieg haben die Russen angefangen.
Und schauen Sie doch mal nach, was die Russen (oder das System Putin) noch alles befreien wollen, bis nach Portugal geht da der Blick des kleinen Zaren.

15.01.2023

https://www.tagesschau.de/inland/ausbildung-soldaten-gutachten-101.html
Auch wenn sich viele einig sind, dass man durch Lieferung von Kriegsgerät nicht zur Kriegspartei wird, Russland sieht das so.
Nachdem Merkel im Spiegel schon zugegeben hat dass die Minsk-Verträge nur dazu da waren Zeit zu gewinnen und die Ukraine hochzurüsten habe zumindest ich kein Verständnis für diesen Krieg, aber ich verstehe warum er "ausgebrochen" ist.
Leider sterben jeden Tag Ukrainer (und auch Russen) für die westlichen Werte. Nur dass jeder Ukrainer für den Westen ein Bauernopfer ist.
Und, lieber Johann S., das mit bis nach Portugal ist durch nicht bewiesen und deshalb in meinen Augen eine seltsame Logik.
Im übrigen empfehle ich das das Buch von Anne Morelli und Lord Arthur Ponsonby über Kriegslügen als Lektüre.

15.01.2023

@Rainer N.
Mit Portugal ist nicht bewiesen?????
Dann scheinen sie ja ein echter Russlandkenner zu sein. Chefideologen des Kremls haben genau am Atlantik die "natürlichen Grenzen" Russlands definiert. Scheint Ihnen entgangen zu sein.
Wieso müssen wir uns an die roten Grenzen die Russland nach eigener Willkür setzt halten und unsere ignorieren lassen?
Patrioten und andere Luftverteidigungssysteme gehören schnellstmöglich geliefert. Und wenn Russland nicht aufhört die Zivilbevölkerung in der Ukraine laufend gezielt zu bombadieren noch ganz andere Massnahmen. Bis hin zu Seeblockaden.
Man muss mit Russland weiter versuchen zu reden. Das Problem ist, dass Russland daran kein Interesse hat.
Und Russland weis auch. Wer als erster Atomwaffen einsätzt, der stirbt bestenfalls als Zweiter.

Übrigens sterben die Ukrainer nicht für unsere westlichen Werte sondern viel simpler.
Für Ihre Freiheit.

16.01.2023

Nachdem ich dazu aufgefordert wurde, gilt auch für Sie.
Können Sie Ihre Behauptung auch mit einem Zitat und einer exakten Quellenangabe belegen?

16.01.2023

Nachtrag:
Übrigens sterben die Ukrainer nicht für unsere westlichen Werte sondern viel simpler.
Für Ihre Freiheit.
Das wäre bedeutend einfacher gegangen. Wenn die Ukraine neutral geblieben wäre bzw. wenn die
Minsk- Verträge auch umgesetzt worden wären.