Gerhard Schröder weiter zur Vermittlung im Ukraine-Krieg bereit
Im März war er nach Moskau gereist. Nun äußert sich Gerhard Schröder zum ersten Mal seit Beginn des Krieges in der Ukraine in einem Interview.
Gerhard Schröder hat sich erneut zur Vermittlung im Ukraine-Krieg bereiterklärt. "Ich habe immer deutsche Interessen vertreten. Ich tue, was ich kann. Wenigstens eine Seite vertraut mir", sagte der frühere SPD-Chef und heutige Lobbyist für russische Energie-Unternehmen der New York Times. Man müsse nun so schnell wie möglich zu einer Friedenslösung kommen. "Ich denke, dieser Krieg war ein Fehler, und das habe ich auch immer gesagt."
Schröder war im März nach Moskau gereist, um mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu sprechen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) war über die Reise nach eigenen Angaben nicht informiert. Zu den Details des Gesprächs mit Putin äußerte sich der 78-Jährige Schröder in dem Interview nicht und verriet nur so viel: "Was ich Ihnen sagen kann ist, dass Putin daran interessiert ist, den Krieg zu beenden. Aber das ist nicht so leicht. Da gibt es ein paar Punkte, die geklärt werden müssen."
Erstes Interview von Gerhard Schröder seit Beginn des Krieges
Die New York Times sprach nach eigenen Angaben zwei Mal mit dem früheren Bundeskanzler in seiner Heimatstadt Hannover. Es ist das erste Mal seit Beginn des Ukraine-Kriegs, dass der seit vielen Jahren mit Putin befreundete Altkanzler sich in einem Interview äußert.
Schröder hat Putin dem Bericht zufolge im Kreml getroffen und mit ihm - wie wenige Wochen zuvor Scholz und der französische Präsident Emmanuel Macron - an einem inzwischen berühmt gewordenen sechs Meter langen Tisch gesessen. Außerdem habe er in Moskau mit Putins Berater Wladimir Medinski und dem Oligarchen Roman Abramowitsch gesprochen.
Initiative zu Schröders Moskau-Reise soll von ukrainischer Seite ausgegangen sein
Die Initiative für die Moskau-Reise ging Schröders Angaben zufolge von ukrainischer Seite aus, den Kontakt habe das Schweizer Medienunternehmen Ringier hergestellt. Der ukrainische Parlamentarier Rustem Umerow habe ihn vor der Reise nach Moskau bei einem Treffen in Istanbul über die ukrainischen Positionen informiert. Nach dem Gespräch mit Putin habe es ein weiteres Treffen mit Umerow in der türkischen Metropole gegeben. Danach sei der Kontakt abgebrochen. Er sei aber bereit, mit beiden Seiten wieder zu sprechen, sagte Schröder der New York Times.
Einen Rücktritt von seinen Posten für russische Energiekonzerne kann sich Schröder nur für einen Fall vorstellen: Wenn der russische Präsident Wladimir Putin Deutschland und der Europäischen Union das Gas abdreht. Der New York Times sagte er, dass er zwar nicht mit einem solchen Szenario rechne: "Das wird nicht passieren." Sollte es aber doch dazu kommen, "dann würde ich zurücktreten", fügte er hinzu, ohne explizit zu sagen, von welchen Posten.
Schröder wirbt dafür, Beziehungen zu Russland aufrechtzuerhalten
Schröder ist Aufsichtsratschef beim staatlichen russischen Energieriesen Rosneft und war zuletzt auch für die Pipeline-Gesellschaften Nord Stream und Nord Stream 2 tätig. Er steht in Deutschland massiv in der Kritik, weil er sich trotz des russischen Angriffs auf die Ukraine nicht von seinen Posten trennt. Vier SPD-Verbände haben deswegen ein Parteiausschlussverfahren gegen Schröder beantragt.
Auch der russische Energieriese Gazprom hat Schröder Anfang Februar - kurz vor dem russischen Angriff auf die Ukraine - für einen Aufsichtsratsposten nominiert. Die Hauptversammlung ist für den 30. Juni geplant. Schröder ließ laut New York Times in dem Interview offen, ob er die Nominierung annehmen wird.
Außerdem warb Schröder dafür, die Beziehungen zu Russland trotz des Angriffskriegs gegen die Ukraine aufrechtzuerhalten. "Sie können ein Land wie Russland langfristig nicht isolieren, weder politisch noch wirtschaftlich", sagte er. "Die deutsche Industrie braucht Rohstoffe, die Russland hat. Es geht nicht nur um Öl und Gas, es geht auch um seltene Erden. Und das sind Rohstoffe, die nicht so einfach ersetzt werden können." (dpa)
Die Diskussion ist geschlossen.
Seit dem Irak-Krieg hat Schröder die militärischen und geheimdienstlichen Entwicklungen wie kein Zweiter miterlebt.
Allein das muss jedem anständigen Menschen zu denken geben. Dieser Mann hat vielleicht doch etwas mehr Urteilsvermögen als die sogenannten Experten, die gerade von Interview zu Interview hetzen.
Er sollte es gut sein lassen... Da sind mehr als zwei Seiten an dem Krieg beteiligt und mindestens eine will derzeit, dass es weiter geht.
Der Altkanzler wird alt. Er sollte es vermeiden, seinen Ruf am Ende seines Lebens endgültig zu ruinieren.
„ Putin (ist) daran interessiert … den Krieg zu beenden. Aber das ist nicht so leicht. Da gibt es ein paar Punkte, die geklärt werden müssen."
Mit einem Faschisten, der Kriege nach Belieben auslöst, gibt es nichts zu „klären“. Nachdem Putin diesen Krieg begonnen hat, hat er sich selbst für immer Verhandlungslösungen entzogen.
Und natürlich sollte man mit Russland Wirtschaftsbeziehungen unterhalten - aber eben nicht jetzt und unter den Bedingungen, wie sie derzeit in Russland herrschen. Das Putin all das nicht ohne Gesichtsverlust leisten kann, ist völlig klar. Ihm bliebe ja noch eine Lösung, die andere Diktatoren in einem solchen Fall gewählt haben, Exil oder Selbstmord
Toi, toi, toi Gerhard, die Wahrheit wird siegen.
Leider wird Schröder auch keinen Erfolg haben solange der Selenskiy mit der USA nicht bereit sind die Frage Osturaine und Krim zu lösen. Die UK hat bis heute die Minsker Abkommen über die Ost UK nicht umgesetzt und die Krim ist nun mal russisch und war es auch die meiste Zeit. das sollten die Parteien endlich mal anerkennen. Mit der Trennung in Jugoslawien ging es ja auch, wieso jetzt nicht? Die UK hat die OstUk 8 Jahre lang bekämpft. Aber noch was: Die Türkei hat den Irak überfallen, das ist den Medien keinem Wort erwähnenswert????
oh hat der Putin Versteher vielleicht angst das die Millionen aus Russland nicht mehr fließen ?? Schröder sollte sich schämen als ehemaliger Bundeskanzler so einem Despoten zu Dienen !! aber auch der jetzige Bundeskanzler und auch der Bundespräsident sollten sich für Ihre Politik der Zögerer und Kriecherei vor Putin schämen .
Da sollten sich dann gleich die CDU Leute einreihen, die in den letzten 16 Jahren den Merkel Russland Kurs mitgetragen haben, also alle die CDU Leute, die jetzt den Bundeskanzler Scholz kritisieren.