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  3. Krieg in der Ukraine: Wie das Getreide der Ukraine mit Hilfe der Türkei gerettet werden soll

Krieg in der Ukraine
07.06.2022

Wie das Getreide der Ukraine mit Hilfe der Türkei gerettet werden soll

Weizenkörner sind in vielen Staaten bereits Mangelware: Die Türkei will als Vermittler mit Russland über einen „Getreide-Korridor“ im Schwarzen Meer verhandeln.
Foto: Willnow, dpa

In der Ukraine können Millionen Tonnen Getreide nicht als Lebensmittel in die Welt exportiert werden. Die Türkei will nun die russische Blockade überwinden.

Rund 20 Millionen Tonnen Getreide lagern in den Silos von Odessa. Das ist knapp zweieinhalb mal so viel wie die Menge an Getreide, die 80 Millionen Menschen in der Bundesrepublik direkt für Lebensmittel innerhalb eines ganzen Jahres verbrauchen. Doch eine russische Seeblockade vor der ukrainischen Schwarzmeer-Küste verhindert den Export der Massen an Weizen und Mais.

Bis zum Herbst könnten es laut Präsident Wolodymyr Selenskyj 75 Millionen Tonnen sein. Viele Staaten sind von der „Kornkammer“ Ukraine abhängig. In einigen Ländern im Nahen Osten und in Afrika werden bereits wichtige Grundnahrungsmittel wie Mehl, Brot und Nudeln knapp.

Türkei will Getreide-Korridor aushandeln

Nun will die Türkei als Vermittler mit Russland über einen „Getreide-Korridor“ im Schwarzen Meer verhandeln. Dazu soll der russische Außenminister Sergej Lawrow an diesem Mittwoch in Ankara landen. Der türkische Plan sieht die Einrichtung einer UN-Einsatzzentrale in Istanbul vor, die den Transport von Millionen Tonnen Getreide zu den Weltmärkten koordinieren soll.

Nach russischen Angaben gibt es für den ukrainischen Hafen Odessa bereits eine Grundsatzeinigung. Umstritten sind aber wichtige Fragen wie Sicherheitsgarantien für ukrainische Häfen.

Russland und die Ukraine gehören zu den wichtigsten Getreide-Exporteuren der Welt. Der russische Angriff auf die Ukraine lässt die Ausfuhren sinken und die weltweiten Getreidepreise steigen. Im Mai lagen die ukrainischen Ausfuhren von Mais und Sonnenblumenöl bei nicht einmal der Hälfte des Ergebnisses im Vorjahresmonat.

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Russland soll massenhaft Getreide stehlen und als eigenes verkaufen

Kiew wirft Russland vor, Getreide aus eroberten ukrainischen Häfen zu stehlen und zu exportieren. Die US-Regierung hat laut der New York Times die Türkei und 13 andere Staaten – die meisten davon in Afrika – darauf aufmerksam gemacht, dass Russland versuche, gestohlenes ukrainisches Getreide zu verkaufen.

Der Getreide-Raub löste am Montag sogar einen Eklat im UN-Sicherheitsrat aus: Während einer Rede von EU-Ratschef Charles Michel verließ Russlands UN-Botschafter Wassili Nebensja den UN-Sicherheitsrat. Michel hatte den russischen Vertreter bei dem Treffen des Rates zum Krieg in der Ukraine direkt angesprochen und dem Kreml unter anderem den Diebstahl von Getreide aus der Ukraine vorgeworfen. Daraufhin ging Nebensja demonstrativ aus dem Sitzungssaal. EU-Ratschef Michel rief ihm nach: „Sie können den Raum verlassen, lieber Herr Botschafter, vielleicht ist es einfacher, der Wahrheit nicht zuzuhören.“

Russen liefern ukriainischen Weizen an syrische Verbündete

Russland hat nach Medienberichten bisher unter anderem eine Schiffsladung von 27.000 Tonnen Weizen aus der Ukraine ins verbündete Syrien geschickt. Nach Angaben der ukrainischen Botschaft in Ankara findet gestohlener Weizen aber auch in der Türkei selbst Abnehmer.

Die ukrainischen Behörden haben die Türkei aufgerufen, russische Schiffe im Bosporus zu stoppen, wenn der Verdacht besteht, dass sie gestohlene Fracht an Bord haben. Bisher ist Ankara darauf nicht eingegangen. Die Türkei versteht sich als Vermittler im Ukraine-Krieg und wacht über den Bosporus und die Dardanellen – die einzige Schifffahrtsroute vom Schwarzen Meer ins Mittelmeer.

Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete, in Gesprächen zwischen den UN, der Türkei und den beiden Kriegsparteien sollten der Verlauf des geplanten See-Korridors und die Räumung von Seeminen vor ukrainischen Häfen geklärt werden.

Räumt die türkische Marine den verminten Hafen?

Türkische Regierungskreise zeigen sich laut Medienberichten optimistisch, dass bei Lawrows Besuch Fortschritte erzielt werden können. Auch die Verteilung von Verkaufserlösen solle besprochen werden. Ankara ist bereit, ukrainische Frachter auf dem Weg durch das Schwarze Meer von Schiffen der türkischen Kriegsmarine begleiten zu lassen. Die russische Zeitung Iswestija meldete, die türkische Marine solle in den Gewässern vor der Küste von Odessa die Minen räumen und Frachter aus dem Hafen auf das Meer begleiten. Anschließend sollten russische Schiffe die Eskorte bis zum Bosporus übernehmen. Aus Ankara und Kiew gab es keine Bestätigung. Auch blieb unklar, was mit Exporten aus anderen ukrainischen Häfen geschehen soll.

Lawrow hatte die Türkei zuletzt im März für Gespräche mit seinem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba besucht. Ankara beteiligt sich nicht an westlichen Sanktionen gegen Moskau und hält seinen Luftraum für zivile russische Flugzeuge geöffnet. Deshalb kann Lawrow am Mittwoch ungestört nach Ankara reisen – ein geplanter Besuch des russischen Ministers in Serbien am Montag scheiterte daran, dass die Nachbarländer Serbiens keine russischen Maschinen durch ihren Luftraum passieren lassen.

Experten fürchten russischem Trick für Angriff auf Odessa

Die türkischen Vermittlungsbemühungen im Ukraine-Krieg sind bisher ergebnislos geblieben. Mit den Gesprächen über den „Getreide-Korridor“ versucht die türkische Regierung, neue Kontakte zwischen den Kriegsparteien in Gang zu bringen. Das große Misstrauen zwischen der Ukraine und Russland könnte den Plan jedoch scheitern lassen. Kiew werde dem Plan nur zustimmen, wenn sichergestellt werde, dass Russland die Minenräumung nicht ausnutze, um die ukrainische Küste vom Meer her anzugreifen, sagte der Istanbuler Sicherheitsexperte Yörük Isik unserer Redaktion. „Was passiert, wenn sie es sich plötzlich anders überlegen?“, fragte Isik mit Blick auf Zusagen russischer Politiker. Russische Kriegsschiffe könnten zum Beispiel die ukrainische Hafenstadt Odessa angreifen, wenn die Minen geräumt seien.

Die Ukraine dürfte nach Isiks Einschätzung darauf bestehen, dass sich Staaten wie die Türkei oder Großbritannien verpflichten, militärisch einzugreifen, wenn Russland den „Getreide-Korridor“ für neue Angriffe ausnutzt. Solche Garantien würden das Risiko von Gefechten zwischen Nato-Staaten und Russland mit sich bringen. Bisher hat der Westen solche Zusagen an Kiew vermieden.

Auch Russland hat Sicherheitsbedenken, wie der türkische Staatssender TRT berichtete. Moskau befürchte, dass Frachter militärisches Gerät für die Ukraine transportieren könnten, wenn sie Odessa oder andere Häfen anfahren, um Getreide zu laden.

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