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Porträt: Diplomatische Floskeln sind ihm fremd: Israel Katz ist der Bulldozer im Nahen Osten

Porträt

Diplomatische Floskeln sind ihm fremd: Israel Katz ist der Bulldozer im Nahen Osten

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    Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz.
    Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz. Foto: Hannes P Albert, dpa

    Aus seinen politischen Überzeugungen macht er keinen Hehl: Die Zwei-Staaten-Lösung lehnt er vehement ab, das Westjordanland soll in den jüdischen Staat integriert werden, den iranischen Ajatollah bezeichnet er als „modernen Hitler“ und den türkischen Präsidenten Erdogan vergleicht er mit Saddam Hussein. Mit diplomatischen Floskeln, so viel ist klar, hält sich Israel Katz gar nicht erst auf. Als „Bulldozer“ gilt der israelische Verteidigungsminister. Durch den Krieg im Gazastreifen und den Konflikt mit dem Iran ist der 69-Jährige stark in den öffentlichen Fokus gerückt. Katz ist Mitglied von Benjamin Netanjahus Likud-Partei und hätte wohl auch nichts dagegen, den Premierminister im Amt abzulösen. Doch vorerst übernimmt er in dessen Kabinett die Rolle des Mannes fürs Grobe und steht fest an dessen Seite. In einem Land wie Israel, das sich beständig gegen seine Feinde zur Wehr setzen muss, kommt das Amt des Verteidigungsministers direkt nach dem des Regierungschefs.

    Katz ist der Sohn von Holocaust-Überlebenden

    Katz kann auf eine lange politische Karriere zurückblicken. Der studierte Agrarwissenschaftler ist bereits seit 1998 Mitglied der Knesset, des israelischen Parlaments. Er war Landwirtschaftsminister, Verkehrsminister, Minister für Nachrichtendienste, zweimal Außenminister, Finanzminister, Energieminister. Um Deutschland machte er dennoch lange einen großen Bogen: Katz wurde zwar in Israel geboren, doch er ist der Sohn rumänischer Einwanderer, die vor dem Holocaust aus Europa geflüchtet waren.

    Ins Amt des Verteidigungsministers kam Katz, nachdem sein Vorgänger Yoav Gallant von Netanjahu gefeuert worden war – die beiden gerieten über den Kurs des Landes im Gaza-Krieg immer wieder aneinander. Gallant hatte das Vorgehen in Gaza kritisiert. Diese Zeiten sind nun vorbei: Katz, Vater von zwei Kindern, gilt als politischer Hardliner, vor allem im Umgang mit den Palästinensern und der Hamas. Um Netanjahu scharen sich in dessen Regierung so einige Männer, die mit extremen Tönen auffallen. Neben dem auch im Ausland bekannten Polizeiminister Itamar Ben-Gvir gibt es da noch den Finanzminister Bezalel Smotrich. Die beiden rechtsextremen Minister werden in der Wahrnehmung im Ausland oftmals als Beispiel für die rechten Züge der Netanjahu-Regierung genannt. (mit dpa)

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    1 Kommentar
    Raimund Kamm

    >>Diplomatische Floskeln sind ihm fremd: Israel Katz ist der Bulldozer im Nahen Osten<< Richtig müsste es heißen: Lebens- und Menschenrechte für Nicht-Israelis, insbesondere für Palästinenser, sind ihm fremd. Auch will er im besetzten Westjordanland die Einheimischen vertreiben und das Land Einwanderern („Siedlern“) geben. Raimund Kamm

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