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Foto: Andre M. Chang, ZUMA Press Wire/dpa

Protokolle

Meta will weniger Politik ausspielen - was heißt das für politische Instagrammer?

Meta hat angekündigt, Politik auf Instagram einzuschränken. Was bemerken Politik-Influencer und journalistische Accounts davon? Bei uns berichten sie von ihren Erfahrungen.

Meta – der Konzern, der unter anderem hinter Instagram, Facebook und Threads steht – hat kürzlich in einem Blogbeitrag eine Änderung angekündigt: Politische Inhalte sollen anders behandelt werden – und weniger Reichweite erhalten. Nur noch Nutzerinnen und Nutzer, die den als politisch eingeordneten Accounts folgen, sollen deren Inhalte angezeigt bekommen. Der Algorithmus soll Posts nicht - wie es bei anderen Fotos und Videos der Fall ist - auch anderen Nutzerinnen und Nutzern vorschlagen.

Die Ankündigung sorgte für Aufsehen – was sie im Detail bedeutet und ob sie bereits komplett umgesetzt ist, ist unklar. Welche Erfahrungen haben politische Accounts bisher damit gemacht? Wir haben bei reichweitenstarken Betroffenen nachgefragt.

Nina Poppel alias @nini_erklaert_politik: Meta pusht die Reichweite von leicht bekleideten Frauen total

Die neuen Richtlinien bedeuten für mich zunächst Unsicherheit. Zum Beispiel stelle ich mir die Frage: Wie definiert Meta politische Inhalte? Da sind die bisherigen Angaben schwammig. Gesetze, Wahlen und "Soziales" gehören wohl dazu. Das bringt mir aber trotzdem keine Klarheit, weil davon auszugehen ist, dass vor allem künstliche Intelligenz meine Inhalte als politisch oder unpolitisch einstuft. Diese Technik kann fehlerhaft sein. Zehn meiner Beiträge wurde etwa die Reichweite entzogen – aus absurden Gründen. In einem Video rede ich zum Beispiel über Glyphosat und trage Anzughose und Rollkragenpullover. Eingeschränkt wurde ich aufgrund von "Freizügigkeit und Sexualität".

Ich verstehe, dass Meta eine Not hat, zu handeln. Sowohl extremistische Parteien als auch Einzelpersonen, die auf Social Media über Politik sprechen, können Fake News und Spaltung verbreiten. Da draußen gibt es eine regelrechte Flut an Content. Früher, da haben vor allem große Medienhäuser mit einem Kodex bestimmt, welche Themen sie "groß machen". Heute, in den sozialen Medien, gibt es keine Richtlinien und Grundlagen, nach denen Themen ihre Größe bekommen. Das ist eine Gefahr, vor allem in der Politik. Unter diesen Voraussetzungen finde ich es prinzipiell gut, dass Meta Verantwortung für dieses Wirrwarr übernehmen möchte. Aber ich glaube, politische Inhalte insgesamt einzuschränken und damit solch eine große Unsicherheit zu verbreiten, ist der falsche Weg.

Meine Art, auf diesen Holzweg aufmerksam zu machen, war ein für mich untypisches Video. Ich stehe bauchfrei und mit moderner Musik einfach nur herum, ohne Inhalt zu liefern.

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Und man merkt sofort: Meta pusht die Reichweite von leicht bekleideten Frauen total. Das Video hat deutlich mehr Aufrufe als welche, in denen ich etwas zur Nato oder AfD erkläre. Aber es ist für mich langfristig keine Option, mich dem Algorithmus hinzugeben. Ich verfolge keinen bestimmten Plan, um die neuen Richtlinien zu umgehen. Ich setze auf Authentizität, meine bestehende Community und bleibe locker.

Nina Poppel, 28, Politikwissenschaftlerin, Journalistin und Content-Creatorin aus Stuttgart, startete 2020 als Studentin einen Tiktok- und einen Instagram-Kanal. Seitdem spricht sie dort in kurzen Videos über politische Basics und aktuelles Weltgeschehen. Auf Tiktok folgen ihr etwa 130.000 Accounts, auf Instagram rund 220.000.


Helene Reiner von der NewsWG: Gespannt, wie Meta nach seiner bisher noch sehr vagen Ankündigung weitermacht

Ankündigungen wie die von Meta, politische Inhalte anders behandeln zu wollen, registrieren wir natürlich aufmerksam und beobachten ganz genau, welche Auswirkungen das auf unsere Arbeit und unsere Reichweite hat. Die Daten, die wir auswerten können, ergeben aktuell aber kein eindeutiges Bild, weshalb wir keine vorschnellen Schlussfolgerungen ziehen möchten. 

Dass einige Inhalte besser oder schlechter laufen als andere, ist erst mal nichts Ungewöhnliches. Nicht immer können wir das nur mit der Qualität des Contents begründen oder damit, wie viel "Buzz" ein Thema gerade hat – dazu spielen zu viele unterschiedliche Faktoren mit rein. Wie der Instagram-Algorithmus wirklich funktioniert, weiß am Ende nur die Plattform selbst und kann durch ihre Regeln – wie alle anderen Plattformen auch – Macht ausüben, das ist völlig klar. Es ist Aufgabe der Politik, sich Gedanken zu machen, dass hier keine Unwucht entsteht. Das passiert zum Teil auch, wie zuletzt etwa mit dem Digital Markets Act.

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Als Teil des BR haben wir den Auftrag, alle Menschen zu erreichen – und junge Menschen beziehen den Großteil ihrer Informationen eben auch von Instagram, weshalb wir dort weiterhin präsent sein möchten. Für uns ist wichtig, dass wir bei dem für uns definierten "Erfolgsrezept" bleiben. Seit Beginn der News-WG versuchen wir, politische Inhalte für junge Nutzer:innen so aufzubereiten, dass sie wirklich für alle verständlich und spannend sind. An dieser Herangehensweise wird sich auch nichts ändern. Wir sind gespannt, wie Meta nach seiner bisher noch sehr vagen Ankündigung weitermacht und wann das Unternehmen präzisiert, was es eigentlich unter politischen Inhalten versteht. Auch die Plattformen müssen schauen, dass, wenn sie zu stark an ihrem Algorithmus schrauben, um bestimmte Inhalte zu drosseln oder zu pushen, ihnen die Nutzer:innen nicht abhandenkommen, weil die ihre Inhalte dann eben woanders suchen. 

Die "News WG" berichtet seit 2018 auf Instagram über Politik. Inzwischen vier Hosts produzieren aus einer Wohnung in München Videos zu aktuellen Themen. Die Journalistin Helene Reiner ist eine der Hosts und eine der Gründerinnen des Formats.

Madeleine Alizadeh alias @dariadaria: Ich versuche, mich im Rahmen meiner Möglichkeiten anzupassen

Politische Inhalte wurden bereits vor der Ankündigung gedrosselt, das ist mir bereits seit Jahren aufgefallen. Seit der Änderung fällt mir aber nun vermehrt auf, dass politische Inhalte eben Nicht-Followern weniger ausgespielt werden, das lässt sich in den Insights zu jedem Post nachvollziehen – und die angekündigte Abkühlphase merke ich bereits auch. Also, dass die Posts nach politischen Beiträgen schlechter performen und dann langsam wieder Fahrt aufnehmen, wenn ich länger nichts Politisches poste. Ich versuche, mich im Rahmen meiner Möglichkeiten anzupassen, um so meine Existenz auf der Plattform weiterhin sichern zu können.

Madeleine Alizadeh sieht es kritisch, dass Meta politische Inhalte nun anders bewertet – das zeige die Macht einer Plattform wie Instagram. Diese sei "leider sehr groß, sodass sie eine Monopolstellung haben und man sie schwer einfach so boykottieren kann, wenn die eigene Existenz dran hängt". Nach Metas Ankündigung entstand daher eine Idee: Madeleine Alizadeh startete ein neues Format und gab ihm den Namen "Ass & Activism": Leicht bekleidet, etwa im Bikini, spricht sie über politische Themen. Wie gut funktioniert das?

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Meine Idee war es, den Algorithmus zu umgehen, indem ich das, was gut funktioniert, mit den Inhalten, die nicht so gut funktionieren, kombiniere. Das hat anfangs auch gut geklappt. Aber: Der Algorithmus scheint das Gesprochene via künstliche Intelligenz ja auch zu erkennen. Während "Ass & Activism" also innerhalb meiner Followerschaft weiterhin sehr gut ausgespielt wird, wird auch dieses Format Nicht-Followern nicht mehr angezeigt, herkömmliche Inhalte im Bikini aber schon.


Madeleine Alizadeh ist eine österreichische Aktivistin, Influencerin, Autorin und Unternehmerin, die in sozialen Netzwerken als @dariadaria bekannt ist. Auf Instagram teilt sie mit ihren rund 350.000 Followerinnen und Followern Fotos und Videos aus ihrem Alltag, postet aber auch aktivistische und politische Inhalte, etwa zu den Themen Feminismus und Klima.

Ulf Buermeyer vom Podcast "Lage der Nation": Reichweite ist nicht eingebrochen

Unser Ziel bei der "Lage der Nation" ist es, Menschen anzusprechen, die ein grundlegendes Interesse an politischen Themen haben, ohne umfassendes Vorwissen zu erwarten. Mit jedem Post auf Social Media werfen wir eine spezifische Frage auf, die sich unsere User:innen vermutlich selbst schon gestellt haben und liefern die wesentlichen Aspekte, um sie zu beantworten. Damit bieten wir unseren Nutzer:innen Orientierung in aktuellen Debatten und ermuntern sie, sich eine eigene Meinung zu bilden. Stets liefern wir gut begründete Argumente, die meist auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen. Zum Beispiel zeigen wir auf, welche Probleme bei Gesetzesvorhaben auftreten können und schlagen konstruktive Lösungen vor. Außerdem schildern wir oft unsere eigene Position.

Wir haben unser Social-Media-Angebot in den letzten Monaten deutlich ausgebaut und können nicht erkennen, dass unsere Reichweite eingebrochen wäre – ganz im Gegenteil: Auf Instagram folgen uns nun circa 25 Prozent mehr Menschen, auf LinkedIn hat sich unsere Reichweite sogar mehr als verdoppelt. Daher bleiben wir bei unserer bewährten Strategie, unsere Podcast-Inhalte möglichst gut für Instagram und Co. herunterzubrechen.

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Unsere Erfahrung zeigt, dass unsere Follower:innen besonders an Themen interessiert sind und sie aktiv diskutieren, wenn sie den Sinn für Gerechtigkeit ansprechen, beispielsweise die extrem ungleiche Verteilung des Vermögens in Deutschland. Aber auch aktuelle Themen wie etwa ein AfD-Verbot regen viele zur Interaktion an. Wenn Follower:innen ihre eigenen Erfahrungen teilen können, beispielsweise mit ihren Nachtzugfahrten, diskutieren dutzende Menschen in den Kommentaren mit. Wir nutzen auch gerne Memes, um Themen mit einem Augenzwinkern zu präsentieren, was bei Nutzer:innen gut ankommt.

Die "Lage der Nation" mit Ulf Buermeyer und Philip Banse erscheint seit acht Jahren wöchentlich meist donnerstags und erreicht laut eigener Aussage rund eine Million Menschen im Monat. Damit sei die "Lage" der erfolgreichste wöchentliche deutsche Politik-Podcast, so die Macher.

Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung: Nicht zu unterschätzender Einfluss auf die Meinungs- und Perspektivenvielfalt

Erfahrungsgemäß gibt es immer wieder Schwankungen bei der Reichweite unserer Social-Media-Inhalte. Zuletzt ist unsere mittlere Reichweite bei Instagram zwar zurückgegangen, bei Facebook hingegen leicht gestiegen. Das kann verschiedene Gründe haben, zum Beispiel zeitliche, themen- oder auch plattformbezogene, über die wir häufig nur spekulieren können. Wann die Umstellung hierzulande erfolgt, ist genau wie die Empfehlungs-Algorithmen der Plattformen weder für uns noch für die Nutzer transparent nachvollziehbar – und das, obwohl sie uns tagtäglich Inhalte ausspielen und nicht wenige junge Menschen mittlerweile Instagram und andere soziale Medien nutzen, um sich über das aktuelle Tagesgeschehen zu informieren.

Was als politisch von Meta eingestuft wird, ist nicht klar. Die wenigen Informationen, die es dazu gibt, lassen auf einen eher schwammigen Politikbegriff schließen. In jedem Fall werden davon auch Akteure der politischen Bildung betroffen sein, das hat Metas Umgang mit politischer Werbung in der Vergangenheit gezeigt. Es ist kritisch zu betrachten, wenn diese nicht-Gemeinwohl-orientierten Unternehmen auf intransparente Weise darüber entscheiden, wie wir öffentliche Diskurse gestalten.

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Denn ein konsequentes Vorgehen gegen Desinformation, Hass und Hetze ist wichtig, da diese eine reale Bedrohung für unseren demokratischen Austausch sind. Hier tragen neben der Politik, der politischen Bildung und der Medienbildung auch die Plattformen eine Verantwortung. Desinformation und stille, unsichtbare Radikalisierung entfalten dort ihre Wirkung, wo sie unwidersprochen bleiben und wo man sich nicht mit ihnen auseinandersetzt. Wenn nun insbesondere politische Inhalte von Nutzern, denen man selbst nicht folgt, ausgeblendet werden sollen, hat das einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Meinungs- und Perspektivenvielfalt.

Schließlich können und müssen politische Debatten in all ihrer Kontroversität und Emotionalität geführt werden. Nur so schaffen wir es, den Potenzialen und Ansprüchen digitaler Medien für unsere demokratische Gesellschaft gerecht zu werden.

Die Bundeszentrale für politische Bildung ist eine staatliche Behörde mit dem Auftrag, das "Verständnis für politische Sachverhalte zu fördern". Das tut sie unter anderem mit ihrem Instagram-Kanal, der knapp 80.000 Follower hat.

Von Hannah Greiner,