
"Lieber Freund aus China": Putin und Jinping sind vereint gegen den Westen

"Freundschaft, Zusammenarbeit, Frieden": Bei seinem Besuch in Moskau stärkt der chinesische Staatschef Xi Jinping dem Moskauer Kriegsherrn Wladimir Putin den Rücken. Eine Analyse.
Das Moskauer Zentrum versinkt im Sirenengeheul von Polizeiautos. Die Autokolonnen stehen stundenlang still, der Stauradar meldet „Niveau 10“, die höchste Stufe der Blechverstopfung auf den Straßen der russischen Hauptstadt. Für den „lieben Freund“ aus China lässt der Kreml den Moskauer Gartenring sperren, die mehrspurige Umrundung des Zentrums. Von „Besuch Nummer 1“ spricht das russische Staatsfernsehen, von einem „historischen Treffen“, das den „Westen annervt“.
Unter Moskaus vergoldeten Kremlleuchtern trifft sich samt offiziellem Zeremoniell einer, der als mutmaßlicher Kriegsverbrecher per Haftbefehl vom Internationalen Strafgerichtshof gesucht wird, mit einem, dem ein Bericht der Vereinten Nationen mutmaßliche Verbrechen gegen die Menschlichkeit bescheinigt. Zusammen feiern sich Russlands Präsident Wladimir Putin und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping als „Vorbild neuer Zusammenarbeit“ zwischen den Ländern in der Welt. Nach Xis Besuch in Moskau dürfte Putin in diesem Jahr nach Peking reisen, die Einladung dafür hat Xi überbracht. Allein das informelle Treffen der beiden Herrscher bereits am Montag hatte mehr als vier Stunden gedauert, am Dienstag liefen sie nach dem Abspielen der Nationalhymnen über den roten Teppich im Georgssaal des Großen Kremlpalasts. „Seht her“, ist die Haltung Moskaus, Putin ist weder unberührbar noch isoliert. Da China – wie auch Russland – die Zuständigkeit des Den Haager Strafgerichtshofs nicht anerkannt hat, wäre der Kremlchef bei einer Reise nach Peking ohnehin nicht in Gefahr, festgenommen zu werden.

Russland und China bauen Rüstungszusammenarbeit aus
Die Symbolik des Moskauer Großereignisses soll dem von beiden Staaten verhassten Westen zeigen, dass die russisch-chinesische Allianz fest zusammensteht. Dem verleiht auch die Zusammensetzung der Delegationen einiges an Gewicht. Auf russischer Seite waren in der großen Gesprächsrunde die Außen-, Verteidigungs- und Finanzminister mit von der Partie, auch die Zentralbankchefin Elwira Nabiullina nahm daran teil und zeigte dadurch, dass der Yuan in Währungsfragen für Russland immer wichtiger wird. Rüstungszusammenarbeit wie auch Kooperationen in der Raumfahrt standen ebenso auf dem Programm, wie die Teilnahme der Leiter der russischen Behörden in diesem Bereich offenlegte. Auch Dmitri Medwedew, der frühere Präsident und jetzige Vizechef des Sicherheitsrates, sowie sechs stellvertretende Ministerpräsidenten vervollständigten die Runde.
Der Ministerpräsident Michail Mischustin hatte zuvor beim Treffen mit Xi im Weißen Haus, Russlands Regierungssitz an der Moskwa, den Wert bilateraler Investitionsprojekte auf umgerechnet mehr als 154 Milliarden Euro beziffert und sich für einen Landkorridor für Getreide und andere Landwirtschaftsgüter aus Russland nach China ausgesprochen. Zum Abschluss des langen Tages unterzeichneten Russland und China zwei Dokumente: eines über die Vertiefung der umfassenden Partnerschaft und eines über die Entwicklung der Wirtschaftszusammenarbeit bis 2030. Was genau in den Papieren steht, war zunächst unklar. Die Abhängigkeit beider Länder wird damit untermauert. China kauft günstig Öl und Gas aus Russland, weil Moskau die Mengen nicht mehr in Europa loswird. Russland braucht von den Chinesen Technologie- und Konsumgüter, die es nicht mehr aus Europa beziehen kann.
Putin und Xi stützen und brauchen einander, mag Russland dabei auch wie der kleine, demütige Bruder auftreten. Xi gefällt sich nach seinem Erfolg zwischen Saudi-Arabien und Iran zudem auch in der „Ukraine-Frage“, wie China den Krieg in der Ukraine bezeichnet, als „objektiver und unvoreingenommener Vermittler“. Dass die wirtschaftliche Kooperation bei diesem Besuch ausgebaut wurde und Peking damit den Rücken Moskaus noch weiter stärkt, ficht Xi nicht sonderlich an. Er mimt den Friedensengel, der auf Waffenstillstand pocht, auch wenn mit einem Waffenstillstand zum jetzigen Zeitpunkt die Position Russlands in der Ukraine untermauert wäre.
China verurteilt Angriff auf die Ukraine nicht
Nicht ein Mal hat China den Angriffskrieg Russlands in der Ukraine verurteilt. Die Führung in Peking nennt diesen schlicht „Krise“, angestachelt von den USA und der Nato. Damit trägt und verbreitet sie die russische Position. Ohnehin treffen sich beide Staaten in ihrer Ablehnung der vom Westen geprägten liberalen Weltordnung und plädieren für eine neue, eine multipolare Weltordnung mit Vereinten Nationen als Kern. Deshalb fällt es Xi nicht schwer, Putin die Hand zu reichen, auch wenn die Waffengewalt der Russen in der Ukraine den Chinesen nicht passen dürfte. Er will in Ruhe gute Geschäfte machen und sucht als vermeintlich neutraler Vermittler nun auch politisch nach Wegen.
Der chinesische „Friedensplan“ hilft vor allem den Chinesen. China präsentiert sich dabei als unermüdlicher Friedensstifter und kann gleichzeitig, weil die Ukraine den chinesischen Plan nicht tragen kann, die USA anklagen. In den Augen Pekings (wie auch Russlands) ist es Washington, das den Krieg in der Ukraine anheizt und keinen Frieden will. In Moskau hieß es, am Plan werde weitergearbeitet, Konkretes war nicht zu vernehmen.
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Frieden"
Schon zu Zeiten des beide Länder und Gesellschaften zutiefst prägenden Kommunismus wurde von den dort herrschenden Diktatoren kein Wort häufiger mißbraucht !
Man sprach von "Friedenkundschaftern" - gemeint waren Spione des Geheimdienste .
Es wurden "Friedenspiele" veranstaltet - es waren vorallem Veranstaltungen mit Gruppen der Vor- und Paramilitärischen Prägung :
zum Beispiel in der DDR die "Jungen Pioniere" oder die fahnenschwingend marschierende "Freie Deutsche Jugend",
in der Sowjetunion der Kosomol , in China die "Roten Garden" .
Es gab "Friedenswälle" - wie der Eiserne Vorhang genannt wurde .
Undundund
Das Wort "Frieden" immer und überall anzurufen - nicht nur das haben die Ex-kommunistischen oder plakativ noch kommunistischen Gewaltherrscher dieser Länder immer noch nicht verlernt !
Daß der Westen beiden Diktaturen während der letzten 30 Jahre so naivst auf den Leim ging - kann nur mit der in den europäischen Ländern zutiefst verankerten Neigung zur absichtlichen Geschichtsvergessenheit gepaart mit dem gesellschaftlich angelegten Hang zur alles verleugnenden, schon fanatischen Konfliktscheue erklärt werden !
Das angebliche "Ende der Geschichte" machte damals gerade die Europäer irre und glauben , ab Ausrufung dieser schon damals mehr als belanglosen Floskel im Paradies zu leben .
Sie weigerten sich sogar noch , aus ihrem Träumchen aufzuwachen , als Moskau Tschetschenien in Schutt und Asche gelegt hatte , die Georgier in eine politische Falle mit anschließender Besatzung durch die Russen gelockt hatte und so mir nichts Dir nichts die zur Ukraine gehörende Krim annektierte .
Daß das vom Westen wirtschaftlich ja erst zur Weltmacht aufgerüstete China gamz ungeniert nach der Weltherrschaft greift , haben nicht Wenige bei uns noch nicht einmal heute vollkommen begriffen !
Aber was kann man von den Europäern und gerade den Deutschen an Erkenntnisgewinn auch verlangen , wenn der Deutschen lieber Bundespräsident Steinmeier weder nach der Honkonger Opposition frägt ( wenn er nach China reist) und während der russische Angriff auf die Ostukraine nebst Anschuß einen Zivilflugzeuges durch die Russen noch vom "Säbelrassel der NATO" faselt ?
Gut - der islamistischen , seine Menschen seit 40 Jahren unterdrückenden und Israel vernichten wollenden Iranischen Republik zum 40ten Jahrestag der Gründung zu gratulieren bekommt auch nicht jeder hin !
Da wollen wir dann doch nicht so streng mit den Deutschen sein , bei deren Verteidigungsreden für die Russen man glauben könnte , nicht die Russen waren Schuld an der DDR,Ulbricht , Mielke und der Stasi - sondern der "imperialistische Ami" .
Die Kooperation in der Rüstung besteht zwischen beiden Ländern schon seit langer Zeit. Begonnen hat es mit dem Nachbau rus. Waffen bis hin zu eigenen Adaptionen von Waffen mit rus. Ursprung, die auch in Länder Afrikas, Dritte Welt exportiert werden. Wobei RU insb. beim Waffenbau noch die Nase vorn hat ,wegen der langen Erfahrung in Konstruktion und Fertigung hat. Interessant dürften für China auch die RU Entwicklung bei Überschall - Flugkörpern sein, wo der Westen merklich hinterher hinkt, weil er die Entwicklung einfach verschlafen hat. China ist dafür sehr aktiv in der Entwicklung und Fertigung von elektronischen Komponenten, die auch in Waffensystem Anwendung finden können. So kommt eins zum anderen- Nutzen für beide Seiten.