Warum viele Russen der Propaganda ihrer Medien Glauben schenken
Plus Staatsmedien erzählen von Barbaren in der Ukraine, die friedliche Zivilisten im Namen der USA als Schutzschilde missbrauchen. Viele Russen sprechen solche Sätze voller Überzeugung nach.
Nehmen wir Natalja Usmanowa. Eine Frau, der ihre Müdigkeit, ihr Entsetzen ins Gesicht geschrieben stehen. Sie wurde aus dem Stahlwerk von Mariupol evakuiert und war weltweit zu sehen, in ihrer hellgrünen Jacke und dem türkisfarbenen Strickschal. Deutsche, britische, auch russische Sender zeigten die Ukrainerin. Allen sagte sie dasselbe. Die russische Erzählung aber unterscheidet sich diametral von der westlichen. Wie russische Erzählungen der staatsnahen Fernsehsender ohnehin ein eigenes Narrativ der Sicht auf die Welt pflegen, seit Jahren schon.
Mit dem 24. Februar, als Russlands Präsident Wladimir Putin den Befehl zu seiner „militärischen Spezialoperation“ in der Ukraine gab und später alle im Land zwang, den Krieg im Nachbarland so zu bezeichnen, werden die Töne jeden Tag schriller. Dass so viele Russinnen und Russen die Lügen des Kremls aus vollem Herzen glauben, hängt auch mit dem Mediensystem im Land zusammen.
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Die Diskussion ist geschlossen.
KEIN Russe wird später sagen können, er habe das alles nicht gewusst, nicht wissen können.
Antwort von Helmut Eimiller an Stefan K.: "KEIN Russe wird später sagen können, er habe das alles nicht gewusst, nicht wissen können."
Ja Herr K., klare Aussagen sind immer zu begrüßen, so auch die gestern von Christian Sievers im heute journal (17.05.2022): „Nach Monaten der russischen Belagerung haben mehr als 260 ukrainische Kämpfer im „Asovstal“-Werk aufgegeben, darunter auch Soldaten des ultranationalistischen Asow Regiments, in dem auch Rechtsradikale kämpfen.“
Seit Eingliederung in die Nationalgarde gelten die rechtsextremen Strömungen im Verband weitgehend als überwunden. Jedoch benutzt das Regiment weiterhin als Abzeichen die Wolfsangel, und es dient weiterhin als Vorwand für die russische Propaganda, um eine angeblich verbreitete nationalsozialistische Gesinnung in der Bevölkerung und in den staatlichen Organen der Ukraine zu beweisen.
Auch der ukrainische Extremismusforscher Anton Schechowzow, der das ursprüngliche Bataillon Asow heftig kritisiert hatte, änderte seine Meinung. Er bewertete 2022 das Regiment Asow als eine hochprofessionelle Spezialeinheit, die keine politische Organisation, keine Miliz, kein rechtsextremes Bataillon mehr sei. Viele Rechtsextreme hätten die Einheit verlassen, so Schechowzow; sie bestehe heute aus ukrainischen Bürgern verschiedener ethnischer Herkunft: Ukrainer, Russen, Belarussen, Krimtataren, Georgier und Griechen, die untereinander überwiegend Russisch sprächen.
Wobei die angebliche oder in Einzelfällen sicher auch vorhandene Gesinnung keine Rolle spielt, wir reden hier über Menschen die ihr eigenes Land gegen einen völkerrechtswidrigen Angriff verteidigen. Ein Angriff einer Armee die nachweislich Mörder von Zivilisten und damit Kriegsverbrechner sowie Plünderer und Diebe beschäftigt und sogar mit Orden für Ihre Taten belohnt.
Von daher ist Kommentar allenfalls eine widerliche Lamentierung nach dem Kindergartenmotto "aber der Franzl hat auch mit Sand geworfen..."
Helmut Eimiller antwortet zu STEFAN K: „Von daher ist Kommentar allenfalls eine widerliche Lamentierung nach dem Kindergartenmotto "aber der Franzl hat auch mit Sand geworfen..."
Herr K., ich bin mir nicht ganz sicher, was Sie damit ausdrücken wollen.
Sollten Sie tatsächlich der Meinung sein, dass für Sie die wörtliche Wiedergabe der Tatsachenbehauptung des ZDF-Moderators Christian Sievers zum Regiment Asow („ultranationalistisch, in dem auch Rechtsradikale kämpfen“) widerlich ist, dann erübrigt sich für mich eine weitere Diskussion mit Ihnen.
Ich kann lesen. Leute die sich deutlich besser auskennen als Herr Sievers haben eine deutlich weniger implizierende Wortwahl.
Ich kann zudem immer noch nicht erkennen was daran schlimm ist, wenn jemand sein Land gegen einen ausländischen, völkerrechtswidrig eingefallenen Aggressor verteidigt. Egal welcher Gesinnung derjenige sein soll.
Hier schreibt Helmut Eimiller:
Ich als Laie kann die Meldung zwar nicht einordnen, aber n-tv schreibt vor ein paar Stunden:
"Kaum zu glauben: Der russische Militärexperte Michail Chodarenok beschönigt im Staatsfernsehen nicht die Lage in der Ukraine, vielmehr klingt er erstaunlich negativ: Der Gegner werde mithilfe des Westens immer stärker, die eigene Armee könne nicht mithalten, die ganze Welt sei gegen Russland, sagt er." (https://www.n-tv.de/panorama/Russischer-Militaerexperte-aeussert-sich-im-Staats-TV-pessimistisch-article23337002.html)
Sicher sind alle zentralen Medien in Russland in der Hand Kreml treuer Leute. Und einseitige Darstellung von Sachverhalten zugunsten der Regierung ist verbreitet. Aber nicht alles ist Propaganda. Wenn man Zeitungen wie die " iswestija " sind der Großteil der Beiträge
durchaus sachlich neutral. Bei der Kriegsberichterstattung ist natürlich auch Propaganda unter gemischt. Aber nicht jeden Tag wird mit lästigen einseitigen Videobotschaften a la Kiew vom obersten Kriegsherrn beaufschlagt. Der Westen orientiert sich an Oppositionellen aus der Intellektuellen und Künstler Szene in Moskau und Sankt Petersburg, aber die sind repräsentativ für die RU
Bevölkerung. Oder glaubt der Westen , dass Leute, die durch die Sanktionen ihren Job verlieren oder im Ausland stranden wie LKW Fahrer, deren Kreditkarte nicht mehr anerkannt wird, gehen in den Widerstand gegen Purin- nein das Gegenteil tritt ein. Auf westl Almosen pfeifen Betroffene.
"Wenn man Zeitungen wie die " iswestija " sind der Großteil der Beiträge
durchaus sachlich neutral."
Aber auch nur, wenn man kremltreu neutral gleichsetzt: "Die Iswestija (russisch Известия; deutsch Nachrichten, Mitteilungen) ist eine landesweit erscheinende russische Tageszeitung. Sie gehört zu den ältesten heute noch erscheinenden Periodika Russlands. *Sie gilt in ihrer Berichterstattung als regierungsnah*."
(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Iswestija)