Georgien tut sich schwer mit seiner jüngeren Vergangenheit und besinnt sich lieber auf die glanzvollere Vergangenheit. Außer es geht um Wein.
Die Hochzeit ist eine Mischung aus orthodoxer Tradition und dem katzengoldhaften Glanz eines Influencer-Treffens. In dem höhlenartigen Innenraum des Klosters Dschwari stehen Braut und Bräutigam umhüllt von Weihrauch: sie mit weißem Schleier, das Kleid geschlitzt bis zum Oberschenkel, er in schwarzem Anzug. Auf ihren Köpfen tragen sie Kronen, während sie zusammen mit dem Priester dreimal den Altar umschreiten; ein Brauch, der die ersten gemeinsamen Schritte als Ehepaar symbolisiert. Die Freunde und Verwandten sind sichtlich gerührt und haben ihre Smartphones gezückt, um diese Momente auch für die digitale Ewigkeit festzuhalten.
Die Gäste sind allerdings nicht die einzigen, die ihre Augen und Kameralinsen auf das Paar gerichtet haben. Um den Altar herum und in dunklen Nischen stehen Pilger, Touristen und andere Schaulustige, die das Geschehen beobachten. Viele machen Fotos, manche heimlich, manche ganz unverhohlen. Die Hochzeitsgesellschaft scheint das nicht zu stören. "Eine Hochzeit in Georgien ist eine öffentliche Angelegenheit", erklärt Touristenführer Guro Alapishvili auf Englisch, besonders wenn sie an berühmten Orten wie Dschwari abgehalten werde. Wer an so einem bekannten Ort heiraten möchte, muss mit fremden Beobachtern rechnen.
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