Fremde Aromen, neue Genusswelten. Reisen und Speisen - das ist untrennbar miteinander verbunden. In unserer Serie „Hungrig auf die Welt“ wollen wir die Zeit mit inspirierenden Rezepten bis zu Ihrer nächsten Reise geschmackvoll überbrücken.
Sehr Sehnsuchtsmoment für den Gardasee
Limettenduft liegt in der Luft, rinnt als Limoncello süffig süß über die Zunge. Gardasee-Feeling in Limone, einem kleinen Ort am Gardasee. Etwas oberhalb des Ortes steht entlang einer steilen Serpentine ein Restaurant mit breiter Holzterrasse und Blick auf den grünen Garten und den blauen Gardasee. Allein das schon ein Genuss. Aber dann kommen die Linguini mit Steinpilzen und Wildfleischstückchen in der Pasta und die schmelzen im Mund nur so dahin. Nach dem Essen die Serpentinen mit dem Kleinwagen hoch geschlängelt bis zu einem Wasserfall oder dem Ledrosee. Der hat Wasser, das noch kälter ist, als das im Gardasee und einen Schauer über die Haut jagt. Unglaublich erfrischend und belebend.

Das Rezept für Strangolapreti
Die Zutaten für Strangolapreti für 6 Personen: 1 kg altbackenes Brot, 500ml Milch plus mehr zum Verdünnen, 500 g Spinat, ca. 20 g Butter, geriebene Muskatnuss, 2 EL natives Olivenöl extra, 1 Zwiebel, fein gehackt, 100 g geriebener Grana Padano, 2 Eier, Salz und Pfeffer, Semmelbrösel (optional). Zum Anrichten: 100 g Butter, 20 g Salbeiblätter, 50 g geriebener Grana Padano.
So geht's: (3 Stunden zuvor beginnen). Das altbackene Brot in Würfel schneiden. Währenddessen Milch auf kleiner Flamme erwärmen. Brotwürfel in der lauwarmen Milch einweichen und in einer Schüssel etwa 3 Stunden ruhen lassen. In der Zwischenzeit den Spinat in leicht gesalzenem Wasser blanchieren und ausdrücken, anschließend in Butter andünsten und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen. Den Spinat fein hacken und in die Brotschüssel geben.
Olivenöl in einem kleinen Topf erhitzen und die Zwiebel darin andünsten. Mit dem Käse und den Eiern zum Spinat in die Schüssel geben und mit Muskatnuss, Salz und Pfeffer würzen. Alles gut vermischen und mit einem Holzlöffel zu einer kompakten Masse verrühren. Sollte sie zu fest oder zu flüssig sein, durch Zugabe von Milch oder Semmelbrösel korrigieren, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
Aus der Masse kleine Spinatnocken formen. Reichlich Wasser zum Kochen bringen, Salz hinzufügen. Die Strangolapreti ins Wasser geben, umrühren und so lange sieden lassen, bis sie an die Oberfläche steigen. In ein Sieb abgießen und abtropfen lassen.
Die Butter in einem kleinen Topf zerlassen, die Salbeiblätter dazugeben und darin schwenken, bis die Butter ihren Duft angenommen hat. Die Strangolpreti in eine große Schüssel geben, mit Grana bestreuen und zum Schluss die heiße Butter mit den Salbeiblättern darüber gießen.
Übrigens: Die Strangolapreti (Priesterwürger) haben ihren Namen während des Konzils von Trient (1545–1563) erhalten. Die Spinat-Gnocchi waren die Leibspeise der geistlichen Herren. Damit die sogenannten „Priesterwürger“ nicht im Hals stecken blieben, hatte man einen guten Grund, die flaumigen Spinatnocken mit reichlich Wein hinunterzuspülen.
Das Rezept stammt aus dem Buch: Christina Gräfin Pahlen, Mayk Weidt (Fotos): Zu Gast am Gardasee. Callwey, 240 Seiten, 45 Euro.
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