Schon das Kennenlernen 1958 war reines Glück. Hans-Peter Odenthal, der als Soldat in Lagerlechfeld stationiert war, wollte eigentlich gar nicht zu dem Kameradschaftsabend in Königsbrunn gehen, zu dem er eingeladen war. „Fünf Minuten vorher habe ich mich dann doch dazu entschlossen.“ An diesem Abend saß er seiner zukünftigen Ehefrau direkt gegenüber. Gerlinde Odenthal, die als Verwaltungsangestellte im Fliegerhorst Lagerlechfeld arbeitete, hatte sich schon viel früher entschieden, zu diesem Tanzabend zu gehen. „Ich habe gerne getanzt. An dem Tag des Kameradschaftsabends konnten wir mittags heimgehen und hatten viel Zeit, um uns hübsch zu machen.“ Kürzlich feierten Gerlinde und Hans-Peter Odenthal aus Klosterlechfeld zusammen mit ihrer Tochter, Enkel und Enkelin nicht nur ihren 65. Hochzeitstag, sondern auch ihre Geburtstage: Ehefrau Gerlinde zwei Tage vor dem Ehejubiläum und Hans-Peter sogar am Hochzeitstag. Bürgermeister
Spannende Zeit des Aufbaus auf dem Lechfeld
Gerlinde Odenthal stammt aus dem Sudetenland, ihr Mann ist in der Nähe von Bonn geboren. Sie wohnten zunächst in Schwabstadl und zogen 1966 in das neu gebaute Haus in Klosterlechfeld. Sie erinnern sich noch gut an die Anfänge im Lechfeld. „Hier sah es damals natürlich anders aus. Im Vergleich zu heute war das Lechfeld eher einsam und karg“, sagte Hans-Peter Odenthal. Gerlinde Odenthal empfand die Zeit des Aufbaus des Fliegerhorsts Lagerlechfeld, der von 1958 bis 2013 als Stationierungsort des Jagdbombergeschwaders 32 diente, als sehr interessant. „Das war eine schöne Zeit, weil die Bundeswehr alles neu aufgebaut hat.“
Hans-Peter Odenthal spielte in der Fußballmannschaft des Fliegerhorsts und erhielt für seine langjährige Tätigkeit als Vorsitzender des TSV Klosterlechfeld die Silberne Ehrennadel. Zusammen sind Gerlinde und Hans-Peter 173 Jahre alt. „Wir sind dankbar, dass wir viel noch selbständig machen können. Ich fahre manchmal sogar mit meinem Mercedes zum Einkaufen“, sagte Gerlinde Odenthal mit einem Augenzwinkern und mit Blick auf den Rollator. Diese Mobilität kommt aber nicht von allein. „Das liegt an meiner positiven Sichtweise. Wenn man sich immer und immer wieder einreden würde, dass es nicht mehr geht, dann geht es erst recht nicht mehr.“
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