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Khaled Ismaiel hat in Deutschland für sein Geld gearbeitet – jetzt bleibt ihm nur die Bezahlkarte

Kleinaitingen

Er hat in Deutschland für sein Geld gearbeitet – jetzt bleibt ihm nur die Bezahlkarte

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    Blickt in eine ungewisse Zukunft: Khaled Ismaiel. Der Ägypter möchte gerne wieder für seinen ehemaligen Chef in Kleinaitingen arbeiten - darf aber nicht.
    Blickt in eine ungewisse Zukunft: Khaled Ismaiel. Der Ägypter möchte gerne wieder für seinen ehemaligen Chef in Kleinaitingen arbeiten - darf aber nicht. Foto: Marcus Merk

    Planungssicherheit? Hat Khaled Ismaiel seit Monaten nicht. Er gilt als ausreisepflichtig. Seine Duldung wurde bisher immer wieder verlängert, aber immer nur um einige Wochen. Fast jeden Monat muss er eine Abschiebung befürchten. Das nächste Mal Mitte März. Obwohl er in Deutschland gearbeitet hat, betont, dass er nie Geld vom Staat wollte und sein Chef ihn braucht, immer wieder um sein Bleiberecht kämpft. Genau genommen ist Thomas Eitzenberger, der in Kleinaitingen ein Unternehmen für Schwimmbadtechnik hat, sein ehemaliger Chef. Arbeiten darf Ismaiel seit Herbst nicht mehr. Dabei spielen laut Regierung von Schwaben auch Fehltritte aus der Vergangenheit eine Rolle. „Mein Kopf tut weh“, sagt der 29-jährige Ägypter, „ich habe viel Stress.“ Er will wieder arbeiten. Das Herumsitzen mache seinen Kopf kaputt, sagt er. Mittlerweile bekommt er das, was er nie wollte: Geld vom Staat. Aber kein Arbeitslosengeld, obwohl er, wie Eitzenberger betont, dafür Beiträge gezahlt habe, als er noch arbeiten durfte. Ismaiel hat seit Kurzem die Bezahlkarte für Asylbewerber. Nur 50 Euro im Monat bekommt er seitdem bar, für etwas mehr als 400 kann er mit der Karte in manchen Läden einkaufen.

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    4 Kommentare
    Maria Reichenauer

    Ich gebe Frau Joas vollkommen recht. Wir hätten mit Arbeitskräften viel weniger Probleme, wenn man einen Weg vom abgelehnten Asyl in eine Beschäftigung geöffnet bekäme. Die Sturheit der Politiker hat dies bisher leider nicht möglich gemacht, obwohl Menschen wie Ismaiel in Deutschland dringend gebraucht würden. Auch das wäre ein Anschub für die Wirtschaft, der nichts kostet und viel bringt. Aber ich höre jetzt schon wieder die stimmen, dass man Asyl und legale Zuwanderung nicht mischen könne und bla bla. Wenn es aber um die Sperrung von Grenzen und umstrittene Abschiebungen geht, da stehen alle sofort dahinter, auch mit der Begründung, dass man die Gesetze dann eben anpassen müsse. Nur bei einem Fall wie Ismaiel, der ja beileibe kein Einzelfall ist, da geht das angeblich nicht.

    Thomas Keller

    Ich hoffe dieser Artikel wird auch von den geneigten Leuten in der schwäbischen Tiefebene gelesen die fordern das die Leute "schaffe" sollen. Komisch, tun sie es, dürfen sie nicht. Wollen sie, werden sie geschuhriegelt. Machen sie deswegen nichts, sind sie Schmarotzer.

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    Maria Reichenauer

    Genauso ist es, Herr Keller. Wenn man die Grenzen schließen will und das gegen EU-Recht verstößt – dann muss man eben das Gesetz ändern, sagt Herr Xanter. Aber wenn man einem Geduldeten Pass und Aufenthaltsgenehmigung geben soll, dann ist das unrechtmäßige Vermengung von Migration und Asyl. Das ist so was von Paragrafenreiterei, die unserer Wirtschaft schadet und Menschen zur Verzweiflung treibt.

    Franz Xanter

    Und schon wieder kommt diese Vermengung von Migration und Asyl daher. Khaled Ismaiel kam als Asylantragsteller nach DEU, nicht als Migrant für den Arbeitsmarkt. Folglich unterliegt er den geltenden Asylregelungen. Hieraus entstand auch seine Duldung. Folglich kann und muss auch seine Duldung irgendwann enden. Wenn man sich hier echauffiert, warum er nicht als Arbeitnehmer bleiben kann, so vergisst man, dass eben der Status Asylantragsteller dem entgegen steht. Man kann ja fragen, warum er nicht als ausländische Arbeitskraft sich beworben hat? Jeder der jetzt fordert, man solle Asylbewerern auch die sofortige Arbeitsaufnahme ermögliche, vergisst, dass die Thematik Asyl und deren Bewertung nichts mit der Thematik Migration und ausländische Arbeitnehmer zu tun hat. Im Gegenteil, dadurch wird das Thema Asyl seiner Bedeutung nicht gerecht.

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