Die Friedenswallfahrt zur Scheppacher Marienkapelle „Mutter im Rauhen Forst“ ist seit 1952 noch in keinem Jahr ausgefallen. Weil sie damals vom Großaitinger Pfarrer Wendelin Geßler nach der Kriegsunterbrechung wieder belebt wurde, wird sie federführend vom Großaitinger Soldaten- und Veteranenverein unter seinem Vorsitzenden Josef Weber organisiert. Zur Wallfahrtsvereinigung gehören 38 Soldaten- und Veteranenvereine aus dem südlichen und westlichen Landkreis Augsburg.

Aus drei Richtungen zogen die Wallfahrer zur idyllisch im Wald gelegenen kleinen Kapelle. Acht Fahnenabordnungen aus dem südlichen Landkreis marschierten mit der Musikkapelle Wehringen voraus und etlichen Pilgern im Gefolge von Reinhartshausen aus los. An einer Waldweggabelung stieß die Wallfahrerabteilung aus Burgwalden mit drei Fahnenabordnungen dazu.

Aus westlicher Richtung führte die Harmoniemusik Maingründel die Wallfahrer vom Ausgangspunkt Weiherhof heran. Dieser Zug wurde von Josef Jungbauer aus Kutzenhausen organisiert. So formierten sich 22 Fahnenträger der Veteranenvereine am oberen Hang zu einem prächtigen Bild, während die rund 400 Besucher den Ring um den im Freien aufgebauten Altar schlossen. Josef Weber war über die große Teilnahme sehr erfreut und bedankte sich bei Ludwig Geiger für die Pflege der Kapelle und bei denen, die den Platz gemäht, die Pilgerzüge mit Musik und Gebet begleitet haben und bei der Rotkreuzbereitschaft Großaitingen. Mit Salutschüssen der Kanoniere aus Straßberg wurde die feierliche Messe eröffnet, die von den Musikern aus Maingründel musikalisch bereicher wurde.
„Wir leben in Zeiten des Umbruchs“
Der Augsburger Bischof Bertram Meier feierte diese zusammen mit Militärdekan Siegfried Weber und Diakon Armin Pfänder. Ausgehend von der Lesung über die ersten Missionsreisen des Apostels Paulus sagte der Bischof: „Auch wir leben in Zeiten des Umbruchs, aber anders als die Apostel kommen wir aus Jahrzehnten des Wohlstands“. Er erinnerte an das 80 Jahre zurückliegende Ende des Zweiten Weltkriegs und an die aktuellen Kriege in der Ukraine und in Gaza. „Die ersten Apostel setzten alles auf eine Karte. Ihre Hoffnung für die Welt war allein der auferstandene Herr Jesus Christus und nicht die Mächtigen der Welt“, sagte Bischof Bertram und forderte dazu auf, sich immer wieder selbst zu fragen: „Glaubst Du, dass Jesus Christus der Sohn Gottes und der Erlöser ist?“. Die Teilnahme an einer Wallfahrt sei ein Weg, sich dessen bewusst zu werden und für den Frieden einzutreten. Bei der Verabschiedung der Gläubigen bemerkte der Bischof, dass er zum ersten Mal an der seit 1601 existierenden Kapelle mit dem Muttergottesbild aus dem 15. Jahrhundert war, die früher zum Kloster Oberschönenfeld gehörte.


Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden