Mit viel Engagement hat es Königsbrunn erreicht, in Zukunft das „Fairtrade-Town“-Siegel tragen zu dürfen. Im Rahmen einer Feier im Bürgerservicezentrum gab es dafür entsprechende Anerkennung. „Ihre Stadt hat mit Bravour alle Hürden geschafft“, lobte der Künstler Klaus-Peter Glaser das Durchhaltevermögen aller Beteiligten. Schließlich stellt der Verein Fairtrade Deutschland mit Sitz in Köln die fünf Bedingungen vor, die erfüllt sein müssen, um die begehrte Auszeichnung zu erhalten: Zunächst muss es einen entsprechenden Ratsbeschluss geben. Dann gilt es, eine örtliche Steuerungsgruppe ins Leben zu rufen. Deren „Kopf“ in Königsbrunn heißt Ursula Jung, die dritte Bürgermeisterin. Jung hofft, dass sich „durch unsere Arbeit die Einstellung der Menschen hin zum fairen Kauf verändert.“
Fünf Bedingungen müssen erfüllt sein, um das Siegel zu erhalten
Um das Siegel schließlich zu erlangen, müssen Städte zudem bei lokalen Geschäften sowie bei den Gastronomen für gerecht hergestellte und gehandelte Produkte werben. Unterstützt wurde das Bestreben von Gerlinde Ostermeier vom Weltladen sowie von vielen weiteren Händlern. Schulen, religiöse Gemeinschaften sowie Vereine müssen mit ins Boot geholt werden. Als letzten zu erfüllenden Punkt schreibt der Verein Fairtraide vor, dass die Öffentlichkeitsarbeit zum Thema gefördert wird. Mit der Botschaft, dass Produzierende in Lateinamerika, Afrika und Asien angemessene Erlöse für sich und ihre Familien erhalten müssen. Aber auch der Genuss für die Käufer in Europa kommt nicht zu kurz. „Wir wollten mit unserem Einsatz zeigen, dass Fair Trade-Kaffee genauso gut schmeckt wie der herkömmliche“, so die Leiterin der Steuerungsgruppe.
Künstler entwirft neues Motiv für die Stadtschokolade
Um die fair gehandelten Bohnen auch optisch ins rechte Licht zu rücken, wurde im Rahmen der Zertifizierung das neue Erscheinungsbild der Stadtschokolade sowie des Stadtkaffees vorgestellt. Das Motiv entwarf Klaus-Peter Glaser vom Künstlerkreis Königsbrunn. Der Maler betonte, dass gerechte Preise nur möglich seien, wenn alle in ihrem Alltag etwas veränderten. Immerhin sei in der Bundesrepublik inzwischen jede dritte Rose fair gehandelt.

Auch Bürgermeister Franz Feigl hob den guten Ansatz der Handelsinitiative hervor. Das gemeinsame Ziel sei es, „angemessenere Lebensverhältnisse auf dem Planeten zu ermöglichen.“ Aktuell gibt es in Deutschland 907 Städte mit der Bezeichnung „Fairtrade-Town“, davon befinden sich 267 in Bayern- unter anderem die Städte Bobingen und Schwabmünchen. Passende Musik zur Verleihung kam von Alexander Acquah mit seiner Percussion-Gruppe. Noch bis zum 14. Februar gibt es im Bürgerservicecentrum zu den üblichen Öffnungszeiten eine Ausstellung mit dem Thema „Fairer Handel – Gemeinsam verändern“.
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