Auf dem Aldi-Parkplatz sitzt im Auto nebenan ein plüschiger Leopard und wartet. Auf dem Radweg rauscht im Augenwinkel eine mannshohe, kinderwagenschiebende Kuh vorbei. Auf dem Weg in die Kita begegnet man der Erzieherin: unter dem langen Wintermantel schauen geringelte Glitzersocken hervor. So bunt wie zur Faschingszeit ist der Landkreis selten.
Lacht dann auch noch die Sonne zum Faschingsende und zieht die bunten Massen auf die Straßen, kommt der Gedanke auf: endlich mal gute Nachrichten. Aus allen Ecken kriecht im Ort die Partystimmung. Der Carport wird zum nachbarschaftlichen Faschingskränzle, von den bunt dekorierten Balkonen schallen Faschingshits. Umgeben von feiernden Narren, die die riesigen, selbstgebastelten Faschingswagen bestaunen, genießt man die Gemeinschaft, die zumindest in einigen dörflichen Faschingshochburgen so nur einer schafft: der Fasching. Jugendliche Glitzer-Feen filmen den Gaudiwurm, neben schmunzelnden Rentnern im Bananen-Einteiler, neben aufgeregt zwischen den Narren Süßes aufsammelnden kleinen Krokodilen und Prinzessinnen.
Und ein Gedanke setzt dem seligen Hochgefühl noch die (Faschings-)Krone auf: das alles ermöglichen Jahr um Jahr Ehrenamtliche, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, wenigstens diese besonderen Tage nicht von Angst, Hass und Hetze bestimmen zu lassen. Oh, du schöne Faschingszeit! Nur schade, dass sie heute schon wieder vorbei ist.
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