Die Gemeinde Mittelneufnach trauert um ihren langjährigen Bürgermeister, Ehrenbürger und geschätzten Mitbürger Franz Meitinger, der im Alter von 80 Jahren nach längerer, schwerer Krankheit verstorben ist. Der gebürtige Memmenhausener prägte das öffentliche Leben seiner Heimatgemeinde über Jahrzehnte hinweg entscheidend mit. Die Gemeinde Mittelneufnach verliert mit ihm nicht nur einen engagierten Kommunalpolitiker und verdienten Bürger, sondern auch einen Menschen, der mit Weitblick, Herzlichkeit und unermüdlichem Einsatz das Leben vieler Freunde und Menschen bereichert hat.
Bereits früh übernahm er Verantwortung. 1964 wurde ihm die Leitung der Raiffeisenkasse Mittelneufnach übertragen. Unter seiner Führung entwickelte sich das Institut stetig in den nächsten knapp 30 Jahren weiter. Die Bank wuchs durch die Fusionen mit den Raiffeisenkassen aus Scherstetten, Reichertshofen und Könghausen zu einer festen Größe in der Region. Im Jahr 1993 folgte schließlich der Zusammenschluss mit der Raiffeisenbank Stauden Langenneufnach. Bis zu seinem Ruhestand 2009 war Franz Meitinger als Prokurist und Geschäftsstellenleiter tätig – stets mit Herzblut, Weitblick und dem Wohl der Menschen vor Augen.
Jahrzehnte an der Spitze der Gemeinde
Doch seine wahre Leidenschaft galt der Kommunalpolitik. 1972 trat Meitinger in den Gemeinderat ein, bereits sechs Jahre später wurde er zum Bürgermeister gewählt – ein Amt, das er bis 2014 mit großer Hingabe und unvergleichlichem Einsatz innehatte. In diesen 36 Jahren prägte er Mittelneufnach wie kaum ein anderer: Der Bau des Gemeindezentrums, die Errichtung des Kindergartens sowie sein Engagement beim Bau der Gesamtschule in Schwabmünchen zeugen von seinem Anspruch, die Gemeinde zukunftsfähig zu gestalten. Als langjähriger Standesbeamter begleitete er zudem viele Menschen bei den schönsten Momenten ihres Lebens. Auch als Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft Stauden war er über 14 Jahre kommunal tätig.
Ein besonderes Anliegen war ihm die internationale Verständigung: Als Mitbegründer der Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Nuillé sur Vicoin legte er vor über drei Jahrzehnten den Grundstein für eine lebendige deutsch-französische Freundschaft, die bis heute aktiv besteht. Neben seiner kommunalpolitischen Tätigkeit war Franz Meitinger stets eng mit dem Vereinsleben verbunden. Er war Vorsitzender des TSV Mittelneufnach, unterstützte zahlreiche Vereine mit Rat und Tat und hatte für deren Belange immer ein offenes Ohr. Er hat als Bürgermeister auch dafür gesorgt, dass nahezu jeder Verein eine Heimstätte gefunden hat.
Sein Leitspruch ist auch ein Vermächtnis
Für seine Verdienste wurde Franz Meitinger vielfach geehrt: Die Gemeinde verlieh ihm nach seinem Ausscheiden aus dem Amt die Ehrenbürgerwürde und den Titel „Altbürgermeister“. Ferner wurde ihm die Medaille für besondere Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung in Bronze überreicht. Sein Leitspruch „Stillstand ist Rückschritt“ war stets sein Antrieb und bleibt ein Vermächtnis für nachfolgende Generationen. Trotz seiner zahlreichen Verpflichtungen fand Meitinger in seiner knappen Freizeit immer auch Zeit für seine Hobbys: Besonders das Kartenspielen lag ihm am Herzen, ebenso wie die Musik. Über viele Jahre leitete er mit großer Leidenschaft den Kirchenchor in Mittelneufnach.
In den letzten Lebensjahren zog sich Franz Meitinger zunehmend aus der Öffentlichkeit zurück. Immer wieder musste er gesundheitliche Rückschläge verkraften, die er mit bemerkenswerter Stärke und Lebenswillen meisterte. Von seiner letzten schweren Erkrankung konnte er sich jedoch nicht mehr erholen. Franz Meitinger hinterlässt seine Ehefrau Rita sowie zwei erwachsene Kinder.
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