Wenn sich Vertreter aus fast 20 Kommunen mit nahezu ebenso vielen Experten zu einem Thema treffen, dann hat dies Gewicht. Und vor allem Größe. Denn die sogenannte „Schwammregion Gennach-Hühnerbach“ zieht sich als langer Streifen mit einer Fläche von rund 850 Quadratkilometer von Bidingen im Ostallgäu bis Bobingen im Landkreis Augsburg . „Schwammregionen“ sind ein vom Landwirtschaftsministerium gefördertes Projekt, bei dem Siedlungsbereich und umgebende Landschaften „wassersensibel“ gestaltet werden soll. Hochwasser ist dabei genauso wie Dürreperioden ein Thema.
Mit Blick auf das jüngste Extrem-Hochwasser hat sich gezeigt, dass die aktuellen Rückhaltemaßnahmen nicht ausreichen. Die Lösung könnte ein „aktives Wassermanagement“ sein. Es gibt drei mögliche Handlungsfelder, die in der „Schwammregion“ zum Tragen kommen: Eine wasserspeichernde Land- und Forstwirtschaft, bei der auf die Bodenstruktur geachtet wird. Auch die Flur- und Landschaftsstruktur spielt eine Rolle. Hier gibt es viele Möglichkeiten, das Wasser zurückzuhalten und den Abfluss zu bremsen. Drittes Handlungsfeld ist die Siedlungsentwicklung. Vor allem die angepasste Entwicklung von Baugebieten steht im Fokus. Beim jüngsten Treffen wurden verschiedene Projekte vorgestellt. Klar wurde: Es geht auch darum, die Widerstandsfähigkeit gegen Dürreperioden und die Grundwasser-Neubildung zu erhöhen und damit die Wasserqualität zu verbessern.
Es geht nur mit den Grundstückseigentümern
Wichtig ist den Bürgermeistern die Zusammenarbeit mit den Grundstückeigentümern und Landwirten vor Ort. „Ohne die geht gar nichts“, erklärt Langerringens Bürgermeister Marcus Knoll. „Daher brauchen wir das Netzwerk und auch die Überzeugungskraft von Vielen.“ In der fünfjährigen Förderperiode des Projekts soll möglichst viel umgesetzt werden. Deshalb wurden bei dem Treffen die ersten Schritte eingeleitet. Teil der Förderung ist eine Projektstelle, die sich um die Netzwerkwerk- und Öffentlichkeitsarbeit kümmern soll. Die Bürgermeister entschieden sich für die Anstellung einer Kraft, statt die Arbeit an einen Dienstleister auszugliedern. „Das bringt mehr Vorteile“, so Knoll. Angesiedelt werden soll die Stelle im Buchloer Rathaus, da dort laut Buchloes Bürgermeister Robert Pöschl die Ressourcen vorhanden sind und auch der Zweckverband Gennach-Hühnerbach angesiedelt ist. Für die Bürgermeister gab noch eine Hausaufgabe. Der Name „Schwammregion Gennach-Hühnerbach“ gefällt kaum einem, daher sind Vorschläge für eine Änderung erwünscht.
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