
Fall Amerell: Augsburger Staatsanwälte prüfen Akten

Vier Schiedsrichter werfen Manfred Amerell sexuelle Belästigung vor: Jetzt hat der Deutsche Fußball-Bund die Anhörungsprotokolle an die Staatsanwaltschaft Augsburg übergeben. Nun wird überprüft, ob sich darin Hinweise auf Straftaten finden.
Im Fall Amerell hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Donnerstag Anhörungsprotokolle an die Staatsanwaltschaft Augsburg übergeben. Dies bestätigte Oberstaatsanwalt Matthias Nickolai der Augsburger Allgemeinen auf Anfrage.
DFB-Justiziar Jörg Englisch habe die Unterlagen mit der Bitte um eine Überprüfung persönlich übergeben. Ein Anwalt des DFB war ebenfalls anwesend. Die Staatsanwaltschaft prüft nun, ob sich in den Befragungsniederschriften Hinweise auf Straftaten finden.
Was genau der Inhalt der Protokolle ist, wollten die Augsburger Ermittler noch nicht preisgeben.
Vier DFB-Schiedsrichter werfen dem früheren Funktionär Amerell sexuelle Belästigung vor und haben dies mit eidesstattlichen Versicherungen untermauert. Amerell weist die Anschuldigungen zurück und will die Schiedsrichter verklagen.
Der Bundesliga-Schiedsrichter Michael Kempter hatte die "Affäre Amerell" mit Vorwürfen gegen den früheren Schiedsrichtersprecher und -betreuer des DFB ins Rollen gebracht. Amerell habe ihn sexuell belästigt, so Kempter. Amerell bestritt alle Anschuldigungen und ging in die Offensive.
Amerell griff unter anderem auch DFB-Präsident Theo Zwanziger an. Er warf ihm einseitige Aufklärung vor. Zwanziger gehe über Leichen, sagte Amerell. Der DFB kündigte darauhfin an, Amerell wegen übler Nachrede und Verleumdung zu verklagen. (AZ)
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