Am Ende waren Kräfteverhältnisse eindeutig: Der ERC Ingolstadt als Spitzenreiter der Deutschen Eishockey Liga feierte einen 5:2 (1:1, 1:0, 3:1)-Erfolg im Bayern-Derby bei den Augsburger Panthern. Der AEV hielt die Partie 40 Minuten lang offen. Die Gäste setzten sich jedoch Dank eines besseren Endspurts durch. Augsburg hatte nichts mehr zuzusetzen.
Nicht schon wieder einem Rückstand hinterherlaufen, hatte sich AEV-Trainer Larry Mitchell gewünscht. Weil seine Mannschaft dann gerne mal zusammenfällt „wie ein Kartenhaus“, wie der Coach nicht nur einmal in dieser Saison analysieren musste. Dieses Mal gingen die Augsburger von Beginn an mit Herz in die Zweikämpfe. Ungewöhnlich: Bereits vor dem Eröffnungsbully hatten die AEV-Fans von ihrem Team geforderte: „Wir wollen euch kämpfen sehen.“ Ob die zahlreichen Nordamerikaner im Kader den Wunsch des eigenen Angangs verstanden haben, ist nicht bekannt.
Augsburger Panther gehen gegen Ingolstadt in Führung
Am Freitag hatten die Panther wie so oft im Heimspiel gegen Schwenningen den Start mit einem 0:2 im ersten Drittel verschlafen. Am Ende stand eine verdiente 2:4-Niederlage. Am Sonntagnachmittag war der AEV hellwach. Nach einem Zuspiel von Verteidiger Riley McCourt traf Luca Tosto zum 1:0 in die kurze Torwartecke von Devin Williams. Spät in der Saison bejubelte der Außenstürmer seinen ersten Saisontreffer. Die Gäste kamen nur selten zu gefährlichen Torabschlüssen, da die Augsburger die Räume vor dem eigenen Tor von Strauss Mann eng machten. Ausgerechnet im ersten AEV-Überzahlspiel leistete sich Anrei Hakulinen jedoch ein schlampiges Zuspiel und ermöglichte Ingolstadt Pietta ein Solo, das der ERCI-Angreifer traumhaft sicher verwandelte.

Auch im zweiten Drittel hielt der Außenseiter gut dagegen. Da fehlte bereits AEV-Angreifer Donald Busdeker verletzt. Über weite Strecken war nicht zu sehen, dass hier der unangefochtene Spitzenreiter beim Schlusslicht der Deutschen Eishockey Liga antritt. Augsburg glich mit Kampfgeist spielerische Mängel und einige Unkonzentriertheiten aus. Die Oberbayern zeigten die reifere Spielanlage. In der 34. Minute legten Kenny Agostino und Daniel Pietta für Riley Sheen auf, der mit dem 2:1 zugleich seinen 15. Saisontreffer feierte.
Augsburg gegen ERC Ingolstadt: Am Ende wird es deutlich
Stürmer in dieser Ausbeute-Qualität haben die Augsburger nicht zu bieten. Toptorjäger Cody Kunyk (zehn Treffer) fehlte gegen die Oberbayern ebenso noch verletzt wie der gesperrte Florian Elias. Der Kanadier Kunyk könnte im nächsten Match des AEV am Mittwoch bei den Straubing Tigers zum ersten mal seit seinem Ausfall am 8. Dezember wieder zum Einsatz kommen.
Der Schlussabschnitt begann maximal unglücklich aus Augsburger Sicht. Den ersten ERCI-Angriff nach 22 Sekunden schloss Austen Keating mit dem 3:1 für die Mannschaft von Trainer Mark French ab. Keating bejubelte bereits seinen 18. Treffer. Sechs Minuten später erhöhte Charles Bertrand auf 4:1 für die Oberbayern. Es war die Vorentscheidung. In Unterzahl verkürzte Tosto, der gefühlvoll einen Alleingang zum 2:4 abschloss. AEV-Coach Mitchell ging volles Risiko und brachte frühzeitig einen sechsten Feldspieler für den Torwart. Philip Krauss traf ins leere Tor zum 5:2.
Augsburger Panther: Mann - Reul, Zajac; Schemitsch, Blumenschein; Renner, McCourt; V. der Linde - Baptiste, Collins, Hakulinen; Louis, Busdeker, Trevelyan; Oblinger, Volek, Tosto; M. Elias, Zengerle, Köhler
ERC Ingolstadt: Williams - Hüttl, Bodie; Ellis, Breton; Ruopp, Wagner - P. Krauss, Pietta, Keating; Dunham, Bertrand, J. Krauss; Schmölz, Stachowiak, Sheen; Simpson, Powell, Agostino
Tore: 1:0 (5.) Tosto, 1:1 (17.) Pietta, 1:2 (34.) Sheen, 1:3 (41.) Keating, 1:4 (47.) Bertrand, 2:4 (50.) Tosto, 2:5 (59.) P. Krauss
Zuschauer: 6011
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