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Echte Marder als Übeltäter: Olympia-Störung endlich gelöst

Glosse

Marder statt Saboteure: Ermittler lösen Rätsel um gekappte Olympia-Kabel

Florian Eisele
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    Marder haben in Paris über Wochen die Ermittler in Atem gehalten.
    Marder haben in Paris über Wochen die Ermittler in Atem gehalten. Foto: Philipp Schulze, dpa

    Frankreich – das ist auch das Land der genialen Detektive. Jules Maigret, Nestor Burma oder Arsène Lupin haben ihren Spürsinn zwar vornehmlich in Büchern und Filmen unter Beweis gestellt. Aber eine Nation, die solche Ermittler erfunden hat, sollte doch auch in anderen Bereichen den richtigen Riecher haben. Sollte man meinen.

    Tatsächlich hat es aber eine ganze Weile gedauert, bis die Kriminalisten der Grande Nation einen besonders drängenden Fall gelöst haben. Immer wieder sind Glasfaserkabel an einer olympischen Fanzone am Schloss von Vincennes durchtrennt worden. In einem Fall war es sogar gleich an acht Stellen zu Ausfällen gekommen – das muss das Produkt krimineller Energie sein. Die Folge: kein Olympia auf den überdimensionalen Bildschirmen, keine Party, schöne Bescherung. Der Verdacht fiel auf militante Olympia-Gegner, gar auf Saboteure aus dem Ausland. Eine Abteilung für Cybercrime übernahm schließlich die Ermittlungen.

    Olympia-Ausfall in Vincennes: Marder statt Saboteure entlarvt

    Diese installierte mehrere Videokameras, um die Übeltäter zu ermitteln. Eine nächtliche Aufnahme lieferte nun Aufschlüsse: Keine Kreml-Agenten, sondern handelsübliche Marder waren es, die sich an den Kabeln zu schaffen gemacht hatten. Das Verfahren wurde einer Sprecherin der Ermittlungsbehörde daraufhin „wegen Nichtvorliegens einer Straftat“ eingestellt. Zu Recht? Na ja.

    Marder an den Kabeln? Hört sich putzig an – und ist vielleicht gerade das Ziel dieser Nager, die sich unverdächtig machen wollen. Tierische Täter, die im Auftrag ihrer Regierung als Saboteure arbeiten, gab und gibt es seit jeher. Es müssen ja nicht gleich Elefanten sein, die die Alpen überqueren. Während des Zweiten Weltkriegs entwickelte die US-Armee eine Waffe, bei der Fledermäuse mit kleinen Brandbomben ausgestattet wurden und in Gebäude fliegen sollten – bat bombs. Das Projekt wurde allerdings gestoppt, bevor es zum Einsatz kam. Aktuell setzt die russische Marine laut US-Medienberichten vom Militär trainierte Delfine ein, um Minen aufzuspüren und so ihre Flotte im Schwarzen Meer zu beschützen. Auch Seelöwen sind für Putins Flotte im Einsatz und sollen Terroristen, Spione oder feindliche Marinetaucher unter Wasser aufspüren und Alarm schlagen.

    Wenn also Delfine und Seelöwen im Auftrag des Kremls unterwegs sind – warum sollte dann eine Marderbande per se unschuldig sein? Auf Anfrage unserer Redaktion ließen die Marder, die auf die Namen Andrej, Vitali und Maxim hören, ausrichten, dass es sich bei dem Kabelkau um einen dummen Jungmarderstreich gehandelt habe. Man bedauere die Aufregung. Mehr können wir an dieser Stelle auch nicht leisten.

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