Derby gegen FC Bayern: Für den FCA reicht es nicht zum Partycrasher
Zum 18. Mal traf der FC Augsburg auf den FC Bayern München. Die Gastgeber aus Oberbayern konnten ihrer Favoritenrolle gerecht werden.
Eine rauschende Geburtstagsfeier bot der FC Bayern seinen Fans beim mühsamen 2:0 (0:0)-Sieg gegen den FC Augsburg am Sonntag in der ausverkauften Allianz-Arena wahrlich nicht. Es fühlte sich eher an wie der Pflicht-Sonntagsnachmittags-Kaffee mit den Verwandten aus der Nachbarschaft. Die Rolle des nervigen Besuchs übte der FCA über 90 Minuten überzeugend aus, präsentierte sich nicht wie eines der schlechtesten Teams der Rückrunde, zum richtigen Partycrasher reichte es aber doch nicht.
Bayern-Trainer Hansi Flick hatte dies dem FCA aber zugetraut: „Wir wussten, dass es ein schweres Spiel wird. Der FCA hat die Räume gut zugemacht. Wir hatten heute kein Tempo im Spiel. Aber es war uns klar, dass das kommen würde, weil wir viele Spiele in den Beinen haben.“ Am Ende war er froh, das Minimalziel erreicht zu haben: „Wir wollten die drei Punkte, und die haben wir.“ FCA-Trainer Martin Schmidt musste hingegen die sechste Niederlage in der Rückrunde kommentieren. „Uns wird jetzt wieder ein wenig auf die Schulter geklopft, aber wir hätten mehr mitnehmen können.“ Flick widersprach dem nicht.
FC Bayern mit Sondertrikot gegen FC Augsburg
Schmidt selbst hatte eine Stunde vor dem Spiel für eine dicke Überraschung gesorgt, als die Aufstellung bekannt wurde. Er hatte Andreas Luthe für den umstrittenen Stammkeeper Tomas Koubek in das FCA-Tor beordert. Erst am Vormittag hatte Schmidt Luthe vom Wechsel informiert. Der Routinier behielt in seinem zweiten Saisonspiel (gegen Bremen hatte der FCA mit ihm 2:1 gewonnen) die Nerven, zeigte eine gute Leistung und wird wohl auch in den kommenden Wochen im Tor stehen. Dies stellte ihm der Trainer auf jeden Fall in Aussicht. Des Weiteren hatte Schmidt seine Formation auf drei weiteren Positionen gegenüber dem 2:3 gegen Gladbach geändert. Framberger spielte für Lichtsteiner, Kapitän Baier kehrte nach seiner Gelbsperre für Gruezo zurück und Iago ersetzte Vargas.
Die Vorzeichen waren klar. Dort der Spitzenreiter, das beste Team der Rückrunde, hier der FCA, der mit nur vier Punkten ganz tief im Keller der Rückrunden-Tabelle steht. Auf dem Platz war von dieser eigentlich klaren Rangordnung in der ersten Hälfte nicht viel zu sehen. Denn der FCA wollte bei der Feier anlässlich des 120. Geburtstages der Münchner nicht richtig mitspielen. Die Bayern feierten nicht nur mit einer großen Choreografie, sondern auch mit einem Sondertrikot. Das in Weiß und Burgunderrot gehaltene Outfit soll an die erste Meistersaison 1931/32 erinnern. Selbst die Bayern-Ultras wollten ihrem Verein den Geburtstag nicht vermiesen und blieben mit ihren durchaus kritischen Protesten gegen die eigenen Funktionäre und den DFB, wie die FCA-Ultras auch, im erlaubten Rahmen.
Partystimmung kam lange Zeit nicht auf. Die Augsburger verteidigten im 4-4-2-System durchaus mutig und setzten auch einige Nadelstiche, auch wenn die Münchener optisch überlegen waren. Mit dem 0:0 zur Halbzeit hatte der FCA sein erstes Etappenziel erreicht. Auch nach dem Wechsel gelang den Gästen der bessere Start, doch es fehlte letztendlich die Präzision. Die zeigte in der 53. Minute Jérôme Boateng. Der Innenverteidiger zirkelte einen butterweichen Pass auf Thomas Müller, der Raphael Framberger entwischt war. Und der Ex-Nationalspieler ließ Luthe mit seiner Direktabnahme zum 1:0 keine Chance. Danach versäumten es die Bayern nachzulegen, auch weil Luthe zweimal reaktionsschnell hielt.
Florian Niederlechner kann gegen FC Bayern nichts ausrichten
Und so hätte Florian Niederlechner in der Schlussphase die Feierlichkeiten empfindlich stören können. In der 80. Minute vergab der FCA-Stürmer zweimal innerhalb weniger Sekunden aus aussichtsreichster Position. „Wenn man hier etwas holen will, muss so ein Ding rein“, stellte Schmidt klar. Dass Niederlechner wenige Minuten später das vermeintliche 1:1 erzielt hatte, der Ausgleich von Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus aber wegen Abseits annulliert worden war, war Schmidt keine Silbe wert. Die Entscheidung fiel in der Nachspielzeit. Leon Goretzka machte mit dem 2:0 (90.+1) alles klar.
Flick gab seinem Team vor dem Auswärtsspiel am Samstag bei Union Berlin zwei Tage frei. Schmidt hingegen nahm sich und sein Team vor dem Heimspiel am Sonntag gegen Wolfsburg und dem Auswärtsspiel auf Schalke in die Pflicht: „Gegen Wolfsburg muss ein Heimsieg her. Aus den nächsten zwei Spielen vier Punkte – diese Verantwortung muss ich mit meinem Team übernehmen, um in der Liga wieder den Fuß reinzubekommen.“
Lesen Sie dazu auch: Warum Andreas Luthe gegen die Bayern im Tor stand
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In der Gesamtanalyse des Spiels kann man zufrieden sein. Die Punkte haben wir in anderen Spielen vergeigt.
Bei genauerer Betrachtung könnte man allerdings feststellen, dass vom Duo Baier/Khedira spielerisch zu wenig kommt, Löwen vielleicht etwas weiter nach hinten gehören würde UND Framberger leider im dritten Spiel hintereinander (Leverkursen, Gladbach, Bayern)
bei einem Gegentor düpiert wurde. Seine Qualität - der Sprint - sollte wohl mehr im Spiel nach vorne genutzt werden, denn ein Verteidiger sollte halt auch verteidigen können.
Und über den Torhüter wurde sowieso schon alles gesagt.
Respekt vor Luthe. Hätte Schmidt doch schon früher mal den Mumm zum Wechsel gehabt. Oder war es einfach die Angst vor weitern Koubek-Patzern? Egal. Ab jetzt muss gepunktet werden.....
Endlich hat dieser Trainer eingesehen , dass Koubek nicht in Dieb Startelf gehört. Ebenso spielte ein Löwen. Somit hat er den kritischen Stimmen hier recht gegeben. Ergo nur 0-2 verloren. Ein Schritt endlich in die richtige Richtung.
Eine großartige Leistung des FCA, vor allem der Hintermannschaft, die durch Luthe im Tor Sicherheit ausstrahlt. Koubek hat im Tor
nichts mehr verloren. Wenn der Klassenerhalt geschafft wird, sollte der FCA sich um einen neuen Trainer umsehen. Durch sein viel
zu langes Festhalten an Koubek hat er sich als Trainer disqualifiziert. Warum kommt Finnbogason so spät ins Spiel ? Warum schafft
es der FCA nicht einen erstkassigen Trainer wie Gisdol ( Köln ) zu verpflichten ? Warum hat man Markus Weinzierl gehen lassen?
Beim Bayern-Derby spielten 999 Mliiionen gegen 55 Millionen €uro. Die FCA-Mannschaft war sehr gut gegen den FCB eingestellt. Das eine oder andre Mal fehlte das Quäntchen Glück. Fazit: Schöner und besser kann man nicht verlieren.
Luthe gute Entscheidung, Finnbogason viel früher, Loewen naja.. ansonsten stand die Abwehr und das hilflose Bälle nach vorne schlagen, werden andere Mannschaften hoffentlich nicht alsbald bitter abstrafen...
Luthe macht ein Klasse Job....Abwehr war gut gestanden...und ruhiger....2 Chancen zum Schluss....wann eine rein geht schaukeln wir ein punkt nach Hause...Luthe gehört zwischen der Pfosten...7 Millionen hin orda her...Leistung zählt...und Abwehr verhalten ist der Schlüssel zum Punkte einfahren...glaub auch das wann ein spieler nur wegen investiert Geld als Gesetz gilt ist es für Mannschaft zusammen halt nicht gut.....LASS LÜTHE DRIN
Endlich hat dieser Trainer eingesehen , dass Koubek nicht in Dieb Startelf gehört. Ebenso spielte ein Löwen. Somit hat er den kritischen Stimmen hier recht gegeben. Ergo nur 0-2 verloren. Ein Schritt endlich in die richtige Richtung.
Ich dachte, Reuter allein trifft die Entscheidungen im Hintergrund.
Man hat gesehen, dass die Defensivleistung heute gegen Bayern München (!) in Ordnung war. Dies ist auch ein Verdienst von Andreas Luthe, von dem ich nur hoffen kann, dass er die künftige Nummer 1 sein und bleiben wird.
Auch wenn die Bayern dann in der zweiten Hälfte ihre Klasse gezeigt haben, so ist die knappe 2:0-Niederlage, die auch das Verdienst des Torwarts war, ein Motivationsfaktor. Es hätte ja auch 5:0 ausgehen können.
Jetzt vielleicht auch mal Vargas und Finnbogason früher rein, dann wird's noch was mit dem Gewinnen.
Eine Niederlage - und das Thema Torwart sollte eigentlich kein Thema mehr sein!
Etwas ungewöhnlich fand ich die Argumentation von Trainer Schmidt am Sky Mikro vor dem Spiel (sofern ich es in der Kneipe richtig verstehen konnte), heute Luthe quasi als Belohnung spielen zu lassen, da er fleißig weiter trainiert habe, obwohl er zur Nummer 2 von ihm gemacht worden ist.
Was mich jedoch beunruhigt, ist seine Aussage, dass Koubek weiterhin sein Vertrauen genießt. Mit welchem Recht?
Mit einer etwas konsequenteren Chancenverwertung hätte es heute in München durchaus wieder 'mal zu einem Punktgewinn reichen können. Schade :-(
Der FCA zwingt die Bayern zur schwächsten 1. Halbzeit. Viel hat nicht gefehlt und wir hätten einen Punkt abgegriffen.
https://www.augsburger-allgemeine.de/sport/fc-augsburg/Andreas-Luthe-ist-die-neue-Nummer-eins-im-FCA-Tor-id52288451.html (26.09.2018):
Andreas Luthe ist die neue Nummer eins im FCA-Tor.
Vor eineinhalb Jahren löste Luthe den (edit/mod) Giefer vor dem Spiel gegen den FC ab - und überzeugte.
Nun also Koubek. Hoffentlich gelingt ihm heute eine ähnlich gute Leistung!