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FC Augsburg
22.04.2015

Doping im Fußball? Das sagt der FCA-Arzt

Zwei Spieler jeder Mannschaft eines ausgelosten Bundesligaspiels müssen an jedem Spieltag zur Dopingkontrolle.
Foto: Uwe Anspach/dpa

Jeweils vier Fußballprofis müssen an einem Spieltag eine Urinprobe abgeben. Der Mannschaftsarzt des FC Augsburg hält das System für ausgeklügelt und engmaschig.

Doping und Fußball – nach den Enthüllungen um die Machenschaften des Freiburger Sportarztes Dr. Armin Klümper in den 80er Jahren ist das Thema der unerlaubten Leistungssteigerung wieder in den Fokus gerückt.

So einfach mal „Wick Medinait“ kaufen, wenn er aufgrund einer Erkältung nicht schlafen kann, oder schnell einen Hustensaft aus der Apotheke holen, das kann Jan-Ingwer Callsen-Bracker, 30, nicht. Zu groß wäre die Gefahr, dass der Fußball-Profi des FC Augsburg sich des Dopings schuldig macht.  Der Erkältungssirup enthält den Wirkstoff Ephedrin, und der ist weltweit als Dopingmittel eingestuft. Und im Hustensaft könnte Clenbuterol enthalten sein. Das Asthma-Mittel wird auch als Kälbermastmittel verwendet und ist ebenfalls verboten. „Wir sollen uns vor jeder Medikamenteneinnahme an unseren Mannschaftsarzt Doktor Andreas Weigel wenden“, sagt Callsen-Bracker.

Der Augsburger Facharzt für Innere Medizin ist der Doping-Beauftragte des Bundesligisten und damit Ansprechpartner für die Profis in Sachen Dopingfragen. Der DFB und die DFL arbeiten mit der Nada, der Nationalen Anti-Doping-Agentur, zusammen. Für die Wettkampfkontrollen ist der DFB selbst zuständig, die Nada für die Trainingskontrollen.

In der Halbzeit werden vier Spieler ausgelost

Vor jedem Wochenende wird vom DFB festgelegt, bei welchem Spiel kontrolliert wird. In der Halbzeit werden jeweils zwei Spieler jeder Mannschaft ausgelost. Nach dem Abpfiff werden die gezogenen Spieler von sogenannten Chaperons, Begleitpersonen, direkt auf dem Spielfeld abgeholt und zum Untersuchungsraum geführt. Dort müssen sie unter Aufsicht mindestens 90 Milliliter Urin für eine A- und B-Probe abgeben. „Es ist wie im Wirtshaus“, sagt Weigel. Auch dort kann man auf der Toilette nicht unbeobachtet Wasser lassen, wenn man nebeneinander steht.

An seine allererste Urinprobe kann sich Jan-Ingwer Callsen-Bracker noch gut erinnern: „Ich habe mit 20 mit Leverkusen in Nürnberg gespielt. Ich konnte zwei Stunden nicht, die Mannschaft war schon auf dem Nachhauseweg. Ich bin dann mit dem Pressesprecher hinterhergefahren. Wir mussten fast an jeder Raststätte halten, weil ich so viel getrunken hatte.“

Kritiker bemängeln Trainingskontrollen

Getestet wird an den Spieltagen in der Bundesliga, DFB-Pokal, zweite Bundesliga, dritte Liga, Regionalligen, Frauen-Bundesliga und in den Junioren-Bundesligen. Das Budget für den Anti-Dopingkampf liegt bei 800.000 Euro jährlich. Das sei viel zu wenig, sagen Kritiker, die auch laxe Trainingskontrollen monieren.

Laut der Zeit wurden 2013 in der Bundesliga 39 Bluttests und 534 Urintests bei Trainingskontrollen durch die Nada durchgeführt. Während Radsportler mit mehreren Blutkontrollen pro Saison rechnen müssen, trifft das nicht einmal jeden zehnten Bundesligaprofi. Bei Urinkontrollen liegt die statistische Wahrscheinlichkeit laut der Zeit bei einer Kontrolle pro Saison.

Callsen-Bracker kennt das Prozedere: „Es ist schon vorgekommen, dass unter der Woche zwei Kontrolleure in der Kabine standen und sagten: ,Heute bist du dran.‘ Wenn du vor dem Training nicht kannst, sind sie die ganze Zeit dabei. Dann musst du nach dem Training die Probe abgeben.“ In seiner Freizeit muss er zumindest über sein Handy erreichbar sein. „Wir haben eine Meldepflicht. Der Verein muss Auskunft geben können, wo wir sind.“

So genau wie bei den Individualsportarten wird beim normalen Profi nicht hingesehen. Nur die Spieler und Spielerinnen der A-Nationalmannschaften müssen über ein online-basiertes Meldesystem drei Monate im Voraus ihren täglichen Aufenthaltsort angeben.

Vorsicht vor unbewussten Doping-Fallen

Die unbewussten Doping-Fallen können überall lauern, erklärt Weigel. Er ist ein Fachmann, denn er praktiziert auch als Endokrinologe, als Hormon-Facharzt. Auf der Nada-Doping-Liste stehen die verbotenen Doping-Substanzen. Fast noch wichtiger ist aber die sogenannte Kölner Liste. Dort sind alle unbedenklichen Nahrungsergänzungsmittel aufgeführt, die auf Dopingsubstanzen getestet wurden.

Diese Proteinpräparate helfen nach dem Krafttraining. Damit muss Callsen-Bracker nach seinem Innenbandriss im Sprunggelenk, den er sich gegen Freiburg zugezogen hat, in den nächsten Wochen in der Reha viel Zeit verbringen. „Jeder Spieler macht dies individuell. Ich nehme ab und zu direkt nach dem Training einen Eiweiß-Shake zu mir, weil es für die Regeneration wichtig ist, in der ersten halben Stunde die Speicher wieder aufzufüllen“, sagt Callsen-Bracker.

Ein Teil dieser Präparate wird in den USA mit Maschinen hergestellt, auf denen vorher Hormone verarbeitet worden sind. „Da können Rückstände von Testosteron oder Anabolika drin sein, und schon wird man positiv getestet“, sagt Weigel.

Ihn nervt es, dass dem Fußball vorgeworfen wird, zu wenig gegen Doping zu tun. „Das Kontrollnetz ist ausgeklügelt und engmaschig.“ Auch die Vorschriften würden immer strenger. „Wir Ärzte dürfen seit drei Jahren keine Infusionen mehr geben. Das ist Doping. Früher hingen bei Heimfahrten 15 Spieler am Tropf.“ Er selbst mache sich als Arzt strafbar, wenn er Dopingsubstanzen nur besitze. „Das ist neu.“

Grundsätzlich sind die Fußballer selbst verantwortlich, was sie mit ihrem Körper tun. Er schließt aus, dass FCA-Spieler dopen. „Ich kann zu 100 Prozent sagen, bei uns gibt es kein Doping. Ich kenne von jedem Spieler das Belastungsmuster mittlerweile so genau, ich würde sofort erkennen, wenn er gedopt wäre.“

"Doping bringt nicht viel"

Dass im Fußball gar nicht wissentlich gedopt wird, kann er nicht beschwören. „Du kannst jederzeit mit entsprechender Substanz die Leistungsfähigkeit steigern. Allerdings ist es beim Fußball mit seinen verschiedenen Komponenten schwierig. Ich sage, Doping bringt nicht viel.“

Ähnlich sieht es auch Callsen-Bracker. „Was soll ich sagen? Im Fußball, glaube ich, macht es nicht viel Sinn. Es kommt auf die Koordination, Technik und Mannschaftstaktik an, und ich habe noch nicht gehört, wie man das dopen kann, das kann man nur trainieren.“

Es gibt aber auch andere Stimmen. Warum sollte gerade im Milliarden-Geschäft Fußball nicht mit unlauteren Mitteln nachgeholfen werden? Sicherlich hilft Doping in der komplexen Sportart Fußball tatsächlich weniger als beim Schwimmen oder Radfahren. Durch Anabolika oder Blutdoping stoppt kein Spieler den Ball besser oder trifft das Tor öfters.

Dennoch: Mit Epo kann man länger laufen. Mit Aufputschmitteln wird man mutiger und später müde. Und in der Rehabilitation nach Verletzungen wären anabole Steroiden so wirkungsvoll wie in anderen Sportarten.

Jan-Ingwer Callsen-Bracker selbst hat über Doping noch nie nachgedacht. „Mit den Fähigkeiten, mit denen ich auf die Welt gekommen bin, hat es bisher sehr gut funktioniert, und so bin ich auch immer am besten gefahren. Das Risiko, meine Karriere aufs Spiel zu setzen und auch mögliche gesundheitliche Nebenwirkungen, ist mir viel zu groß.“ Darum hat er auch kein Wick Medinait in der Hausapotheke.

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