Schlägerei im Fanblock: Frankfurts Polizei nimmt zwei FCA-Fans fest
Während der zweiten Halbzeit zwischen Eintracht Frankfurt und dem FCA gibt es Ärger zwischen Fans und Ordnungsdienst. Am Ende muss die Polizei eingreifen.
Aus rein sportlicher Sicht verlief der Sonntagnachmittag für den FC Augsburg optimal: Martin Schmidt holte in seinem ersten Spiel gleich einen Sieg bei Eintracht Frankfurt. Ein Polizeieinsatz im Augsburger Fanblock hat für viele FCA-Fans dieses Erfolgserlebnis jedoch überschattet.
Wie die Frankfurter Polizei auf Anfrage bestätigte, ist es während der zweiten Halbzeit zwischen Mitgliedern der aktiven Fanszene des FC Augsburg und dem Ordnungsdienst zu Schlägereien gekommen. Später griff die Polizei im Gästeblock der Frankfurter Arena ein. Zwei Augsburger Fans wurden dabei vorläufig festgenommen.
FCA-Fans raufen in Frankfurt - Polizei-Einsatz im Gästeblock
Auslöser waren offenbar zwei Fahnen, die die Augsburger Fans zu Beginn des Spiels quer über den unteren Teil des Fanblocks gelegt hatten. Der Ordnungsdienst der Hessen monierte daraufhin, dass die Fluchtwege auf der Treppe damit versperrt wären. Laut Polizeiauskunft weigerten sich die Augsburger Fans, die Fahnen abzunehmen. Als rund 20 Mitarbeiter des Ordnungsdienstes zu Beginn der zweiten Halbzeit den Fanblock betraten, eskalierte die Situation, es kam zu ersten Raufereien. Ein Augenzeuge berichtet: „Die Ordner haben gesagt: Ihr hattet eure Chance. Jetzt nehmen wir euch die Fahne ab.“
Dazu kam es aber noch nicht: Die Mitarbeiter des Security-Dienstes verließen den Augsburger Fanblock unverrichteter Dinge. Kurz darauf kehrten sie mit Unterstützung der Polizei zurück: Laut Augenzeugen betraten zusätzlich rund 40 Polizisten in schwerer Montur samt Helmen und Panzerungen den Fanblock. Die Beamten räumten die Rettungswege frei und nahmen den Augsburger Fans die Fahnen ab – ein Vorfall, der unter Ultras als Demütigung gilt. Die Fahne gehört zu den wichtigsten Symbolen der aktiven Fanszene. Wird sie zum Beispiel von einer anderen Ultra-Gruppierung gestohlen, muss sich die bestohlene Ultra-Vereinigung auflösen. Wie viele Polizisten genau im Einsatz waren, verrät die Frankfurter Polizei aus einsatztaktischen Gründen generell nicht.
Bei dem Polizeieinsatz wurden zwei Augsburger festgenommen: Ein 20-Jähriger soll einen Mitarbeiter des Ordnungsdienstes mit einer Fahnenstange geschlagen haben. Einem 19-Jährigen wird vorgeworfen, einen Polizisten ins Gesicht geschlagen zu haben. Beide durften nach der Aufnahme ihrer Personalien wieder gehen.
Polizei ermittelt nach Auswärtsspiel wegen Körperverletzung gegen FCA-Fans
Gegen die beiden laufen nun Ermittlungen wegen des Vorwurfs der Körperverletzung und Widerstands gegen die Staatsgewalt. Schwerere Verletzungen gab es nach derzeitigem Stand nicht. Eine Sprecherin der Polizei betonte jedoch, dass die Ermittlungen gerade erst anlaufen. In den sozialen Medien wird der Einsatz der Frankfurter Ordnungsdienste und der Polizei als unverhältnismäßig kritisiert. Die Polizei weist dies mit Hinweis auf die Sicherheitslage zurück.
Die Stimmung im FCA-Block war nach dem Einsatz der Polizisten bedrückt. Die aktive Fanszene stellte ihren Support nahezu komplett ein, viele drehten sich mit dem Rücken zum Spielfeld um.
Vom FC Augsburg und dem Fanbetreuer des Klubs war am Montag keine Stellungnahme zu den Vorfällen zu erhalten. Man wolle erst die Ermittlungen abwarten und intern beratschlagen, teilte der Bundesliga-Klub auf Anfrage unserer Redaktion mit.
Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.
Die Diskussion ist geschlossen.
"...ein Vorfall, der .... Demütigung gilt. Die Fahne gehört zu den wichtigsten Symbolen der aktiven Fanszene..."
Was für eine ... unwichtige Geschichte !
Wie kindisch sind die sog. "Fußball-Fans" eigentlich ?
Das bringt den Focus aber wenigstens wieder auf das eigentlich Problem :
Wann werden die Polizei-Einsätze - welche für die wöchentlichen Fußball-Spiele zu leisten sind - endlich vollumfänglich (!) den Vereinen in Rechnung gestellt ? Die Vereine können sich diese Kosten dann ja wieder über die Eintrittskarten von den "Fans" zurückholen , wenn sie wollten .
Absolut nicht einsehbar ist aber , warum der Steuerzahler für diese Polizei-Aufwendungen aufkommen soll ?!
Ich war zu erst auch ein Freund von dieser Theorie.
Anderer Seits ist die Wahrung der öffentlichen Sicherheit ganz klar Aufgabe des Staates. Und für diese Kommunalleistung zahlen wir eben steuern, genauso wie von jedem Ticket 19% und von jedem Bier und Bratwurst ebenfalls 7-19% an den Staat fließen.
Würde man diese kommunalleistung in Rechnung stellen, so wäre die Richtigkeit von steuern zu bezweifeln
Dem kann ich nur zustimmen. 19 % der Ticketpreise, Speisen und Getränke gehen in die Steuerkasse. Auch an den Fernsehrechten erhält der Staat mindestens 19 %. Von der Umsatzsteuer bei den Hotels, Gaststätten und anderen Geschäften und der Einkommensteuer / Lohnsteuer der Arbeitskräfte ganz zu schweigen.
Zudem müßte man dann den Schaustellern / Gastronomen auf dem Plärrer auch die Polizeieinsätze / Polizeipräsenz in Rechnng stellen. Auch Veranstaltern von Feiern müßten dann bei eventuellen Polizeieinsätzen (z.B. Ruhestörung) man eine Rechnung hinknallen.
Der Staat die Aufgabe mit seinem Gewaltmonopol für Ordnung zu sorgen. Das hat er mit den steuerfinanzierten Mitteln durchzusetzen. Er kann alternativ auch die Veranstaltung wegen Sicherheitsbedenken u.s.w. untersagen. Da würde aber ein Loch in deer Steuerkasse bleiben, wenn die BL ausfallen würde.
Freut mich sehr, Ihnen einmal voll zustimmen zu können.
Aus einem Artikel der ZEIT zum Thema und als Antwort auf die Beiträge der Herren MICHAEL G. und HARALD V.:
Es gibt Juristen, die es für legal und legitim halten, Fußballvereine an den Polizeikosten zu beteiligen. Einer ist Joachim Wieland, Professor für Öffentliches Recht in Speyer. "Der Fußball nimmt die Gewalt in Kauf", sagt er. "Die Ursachenkette ist eindeutig: ohne Spiel keine Randale." Verursacher der Gewalt ist der Fußball.
Entgegen einem landläufigen Irrtum ist es in Deutschland sehr wohl üblich, dass Verursacher von Polizeieinsätzen dafür zahlen. Für Gefahrentransporte fallen für Unternehmen Gebühren an, wenn sie von der Polizei gesichert werden. Und entläuft dem Zirkus ein Löwe und die Streifenpolizisten helfen beim Fangen, wird der Direktor im Anschluss zur Kasse gebeten.
Warum sollen die Steuerzahler dafür aufkommen, dass es die Vereine nicht schaffen, exzessive Auswüchse wie Ausschreitungen, Krawalle und Randale oft über die Stadiongrenzen hinaus in den Griff zu bekommen? Die Kohle dieser
Schwachköpfe streichen sie ohne Hemmungen ein.
Auch in Spanien, Frankreich und England werden die Vereine mindestens anteilig an den Kosten der Polizeieinsätze beteiligt.
Eine Sinnlose Provokation seitens des Sicherheitspersonals...Der Block war halb leer, es schlicht niemand interessiert.
Wenn man die Security gesehen hat, merkte man schnell das die Lust auf Stress haben. In einem vollem Block hätten die sich das niemals getraut...
Wie soll einem Polizist ins Gesicht geschlagen werden, wenn er einen Helm mit Visier auf hat?
Sinnlose Provokation?
Es gab klare Anweisungen von den Sicherheitskräften, welche ignoriert wurden. Irgendwann muss man dann eben vom Hausrecht Gebrauch machen (andernfalls bekommt man z.B. von der Feuerwehr, die mit Brandschutzmeistern bei jedem Spiel anwesend ist) eine auf den Deckel, weil Fluchtwege versperrt sind.
Ich habe selbst als Student beim sicherheitsdienst in der WWK gearbeitet und bin immer wieder fassungslos, wie respektlos, ignorant und gewaltbereit viele Stadionbesucher drauf sind. Wobei man dazu sagen muss, dass es im Augsburg noch recht gemäßigt zugeht.
In anderen Sportarten schafft man es auch ein gewisses Niveau zu halten und es kommt auch nicht zu solchen Eskalationen.
Und da ich auch mal in der Haut der Ordner war, darf ich Ihnen Versichern, dass keiner der Kollegen für 9€ die Stunde riskiert Verletzungen oder sonstiges abzubekommen. Die Ordner wissen ganz genau, dass sie die schwächeren sind, weil die Fans in der deutlichen Überzahl sind!
".. in einem vollen Block hätten die sich das niemals getraut.."
Das greif ich mal auf. Sind Fan-Blöcke eigentlich ein rechtsfreier Raum?
Gibt das Choreo-Spektakel eigentlich das Recht, dieses selbst nach Bedarf zu gestalten und/oder zu brechen?
Diese sogenannte Fan-Kultur ist ganz einfach zu hinterfragen; seitens der Vereine insbesondere, der Sicherheitskräfte und auch all derer die des Fussballs willen in die Arenen gehen.
Gerade die letztgenannte können auf das Selbstbefriedigungsspektakel der sich selbst als "einzig wahre Unterstützer" sehen, gut verzichten.
Und zur Verantwortung der Vereine sei noch gesagt, da wird mit doppeten Boden gearbeitet.Die Stimmungsmacher werden hofiert, Zweifelhaftes wird mit einem Augenzwinkern abgetan; bei strafrechtlich relevanten Vergehen wird dann auch mal ein Stadionverbot erlassen.
Ich denke, eine Beteiligung an den Kosten bei Risikospielen ist durchaus angemessen und Vergehen sollten seitens der DFL deutlicher als mit lächerlichen Geldstrafen sanktioniert werden.