Serge Gnabrys vielsagendes Schweigen: "Geht nicht nur ums Geld"
Serge Gnabry will zu den Vertragsverhandlungen nichts sagen, spricht dann aber doch noch: über Wertschätzung, die Bedeutung von Geld und Robert Lewandowski.
Als die Rede auf den Trommelworkshop, den die Nationalmannschaft abgehalten hat, kommt, ist die Stimmung bei Serge Gnabry noch bestens. Bei dem musikalischen Exkurs ging es darum, einen gemeinsamen Rhythmus zu finden – also etwas, das durchaus auch im Spiel gegen Italien in der Nations League am Samstag (20.45, RTL) wichtig sein wird. Spaß habe das gemacht, sagt der 26-Jährige, als er auf dem Pressepodium in Herzogenaurach sitzt. Sehr witzig war offenbar auch das Missgeschick, das Timo Werner in der Trainingseinheit widerfuhr: Der Stürmer schoss sich einen Ball ins Gesicht, was bei Gnabry einen Lachanfall verursachte. "Neben mir war Nikki Süle, der ein ansteckendes Lachen hat. Und da konnte ich mich nicht zurückhalten", so Gnabry entschuldigend.
Wenn die Sprache allerdings auf die Vertragsgespräche zwischen ihm und dem FC Bayern kommt, gehen die Mundwinkel des Angreifers schnell in die Horizontale. "Ich will mich dazu nicht äußern und möchte auch keine weiteren Fragen dazu beantworten", formuliert Gnabry einen Wunsch, den ihm die Journalisten nur bedingt erfüllen. Die Ausgangslage ist identisch mit der von Robert Lewandowski, wenn auch nicht ganz so vertrackt: Der Vertrag läuft noch bis Sommer 2023. Scheitern die Verhandlungen, wäre nun die letzte Gelegenheit für den Rekordmeister, noch eine Ablöse bei einem Transfer zu bekommen.
Serge Gnabry: "Es geht nicht nur ums Geld"
Derzeit spricht mehr für ein Scheitern, weil Gnabry und der FC Bayern bei der finanziellen Seite wohl weit auseinanderliegen. Scheitert es am Finanziellen? Dem widersprach Gnabry indirekt, als er sich zu den allgemeinen Kriterien für eine Wertschätzung im Profifußball äußerte: "Es geht nicht, wie immer berichtet wird, nur ums Geld. Es ist ein Mix aus allem. Es gibt auch andere Dinge, die eine große Rolle spielen."
Dass der FC Bayern offenbar schon an Ersatz für Gnabry denkt und diesen in Sadio Mané vom FC Liverpool gefunden zu haben scheint, dürfte jedenfalls nicht zu den Wohlfühlfaktoren zählen. Zum Senegalesen, der seit Wochen mit den Münchnern in Verbindung gebracht wird, wollte Gnabry ebenfalls nichts sagen. Sehr wohl eine Meinung hat der Nationalspieler zu einem, der wohl nicht mehr lange sein Mitspieler in München sein wird: Robert Lewandowski.
Der hatte unlängst erklärt, keine Zukunft mehr für sich in München zu sehen, der FC Barcelona will den Angreifer noch in diesem Sommer holen. Ein Mittelstürmer wie der zweimalige Weltfußballer sei wichtig für das Spiel der Münchner. Dass es nun diese Eskalationsstufe gebe, sei "schade". Mit einem Verbleib des Polen rechnet in München auch Gnabry offenbar nicht mehr: "Ich hoffe, dass da eine friedliche Einigung stattfinden wird." Dies hoffe er als "Mitspieler und Teil des Vereins". Zumindest das hört sich noch hoffnungsvoll an.
Die Diskussion ist geschlossen.
Nicht nur ums Geld, aber wohl in erster Linie. Ach ja und natürlich will jeder eine Stammplatzgarantie, egal wie seine Form ist. Gnabry sollte mal drüber nachdenken, wie oft er gefhlt hat und wie oft er in wichtigen Momenten eben nicht da war. Und Lewandowsky sollte drüber nachdenken, wie viele Tore er ohne Müller und die anderen Bayernspieler geschossen hätte..... DAS nenne ich Gesamtpaket. Ich finde es schäbig, alle paar Monate die Gehaltsspirale anzuheizen. Kann man - gerade bei diesen enormen Einkommen - nicht einfach mal zufrieden sein, dass es einem bei Bayern gut geht, dass man Sicherheiten hat? Werft doch mal einen Blick in die Welt und schaltet das Gehirn ein.