Zugegeben: Es ist schon ein spezieller Rekord, den sich Hoffenheims Andrei Kramaric am Samstagnachmittag geschnappt hat. Der Kroate traf beim 3:2–Sieg seiner TSG gegen Holstein Kiel dreifach. Das sicherte dem 33-Jährigen nicht nur den ersten Platz in der Torjägerliste und seinem Klub die ersten drei Punkte der Saison, sondern auch eben eine historische Bestmarke. Der Mann aus Zagreb ist erst der dritte Spieler, der an einem Premierenspieltag einer Saison mehr als zwei Treffer erzielte. Zuvor war das nur dem „Bomber der Nation“, Gerd Müller, sowie der Schalke-Legende Klaus Fischer gelungen.
Für Freunde der Statistik: Am ersten Spieltag der Saison 20/21 hatte der Kroate gegen Köln doppelt getroffen. Für Kramaric startete die neue Spielzeit genauso, wie die alte geendet hatte: Schon zum Schlusstakt der alten Saison hatte er mit einem Dreierpack dazu beigetragen, dass Hoffenheim gegen den FC Bayern mit 4:2 gewonnen hatte. Während es für die TSG das Ticket für die Europa League war, stürzten die Bayern damals noch auf Rang drei ab.
Kritik an Hoffenheimer Führung überschattet Kramarics Erfolg
Am Samstagnachmittag nun war Kramarics Leistung der einzige Umstand, der den Hoffenheimer Fans einen Applaus abverlangte, wenn auch nach dem Spiel. Der Anhang der Kraichgauer hatte gegen das Personalbeben im Sommer, bei dem fast die komplette sportliche Leitung vor die Tür gesetzt worden war, protestiert und war über die komplette Spieldauer ruhig geblieben, anstatt die Mannschaft anzufeuern. Stattdessen waren Plakate mit herber Kritik an der Klubführung zu sehen gewesen. Kramaric schien der Stimmungsboykott nicht in seiner Leistung zu beeinträchtigen. Sein Mitspieler Grischa Prömel hatte einen Vorschlag für seinen stürmenden Kollegen: „Vielleicht greift er in dieser Saison die Torjägerkanone an.“ Diese Auszeichnung wäre dann noch etwas wertvoller als der eingangs erwähnte Rekord – und auch zuträglich für die TSG-Ziele.
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