Deutschland erkämpft sich einen Punkt gegen Spanien
Die Deutschen belohnen sich für ihren engagierten Auftritt gegen Spanien zumindest mit einem Punkt. Das Weiterkommen ins Achtelfinale hat man aber nicht mehr selbst in der Hand.
Die beste Nachricht aus Sicht der deutschen Nationalmannschaft erreichte sie bereits am frühen Nachmittag. Weil die Japaner überraschend gegen Costa Rica verloren hatten, hatte sich der Endspielcharakter für das deutsche Team gegen Spanien erledigt. Ganz gleich, wie das Spiel ausgehen würde, am Donnerstag hätte die Elf von Hansi Flick immer noch zumindest die theoretische Chance ins Halbfinale einzuziehen.
Dass die Chancen noch ein wenig gestiegen sind, hat wiederum mit dem eigenen Spiel gegen Spanien zu tun. Die Deutschen zeigten – wie schon beim 1:2 gegen Japan – eine weitgehend gute Leistung. Am Sonntag aber belohnten sie sich zumindest insofern, dass sie beim 1:1 einen Punkt ergatterten. Um ins Achtelfinale einzuziehen, benötigen sie nun zwingend einen Sieg und müssen darauf hoffen, dass Japan nicht gegen Spanien gewinnt.
Deutschland versperrte Spanien den Weg durch die Mitte
Flick hatte im Vergleich zum ersten Vorrundenspiel zwei Veränderungen in der Startformation vorgenommen. Für Nico Schlotterbeck rutschte Thilo Kehrer in die Mannschaft. Er gab den rechten Part in der Viererkette, Niklas Süle rückte dafür in die Innenverteidigung. Im Angriff wiederum rotierte Kai Havertz für Leon Goretzka auf die Bank. Flick verdichtete so das Mittelfeld, dass das Zentrum noch zusätzlich mit Joshua Kimmich und Ilkay Gündogan besetzt war.
So gelang es den Deutschen tatsächlich, den Spaniern weitgehend den Weg durch die Mitte zu versperren. Allerdings verfügen die Spanier noch über allerhand andere Möglichkeiten, sich dem gegnerischen Tor zu nähern. So fanden die feinfüßigen Pedri und Gavi häufiger den Leipziger Dani Olmo auf der Außenbahn, der Kehrer immer wieder vor Probleme stellte. Olmo hatte auch in der siebten Minute die erste Chance des Spiels. Seinen wuchtigen Schuss lenkte Manuel Neuer an die Latte. Die größten Schwierigkeiten hatten die Deutschen allerdings, wenn es darum ging, sich des gegnerischen Pressings zu entledigen. Immer wieder provozierten die Spanier so Fehler im deutschen Spiel.
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Der Videoschiedsrichter kassierte ein Tor der Deutschen gegen Spanien
Als es aber gelang, mit zwei schnellen Pässen über Musiala und Gündogan das Mittelfeld zu überbrücken, strebte Goretzka energisch gen gegnerischen Strafraum. Allerdings befand sich Serge Gnabry anschließend im Abseits. Die Deutschen aber hatten nun angedeutet, dass auch sie pfleglich mit dem Ball umgehen können und so entwickelte sich ein intensives Spiel, das seine Zuspitzung im Angriff aber noch nicht fand. Die Deutschen immerhin schienen sich einer alten Turniertugend zu erinnern und köpften in Person von Antonio Rüdiger eine Freistoßflanke Kimmichs ins Tor. Doch noch in den ersten Jubel hinein meldete sich der Videoschiedsrichter, der die Abseitsstellung Rüdigers erkannt hatte.
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Hansi Flick trifft gegen Spanien die richtigen Entscheidungen
Flick klatschte nach dem Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Danny Makkelie aber zufrieden in die Hände. Sein Team hatte das im ersten Spiel noch so grandios aufspielende Spanien zumindest der eigenen Fehlbarkeit erinnert. Es waren dann auch tatsächlich die Deutschen, die aktiver in die zweite Halbzeit starteten. Als sie ihrerseits im Pressing den Ball eroberten, bot sich Kimmich die bis dato beste Einschussmöglichkeit – Unai Simon aber parierte. Just also, als sich die Deutschen erstmals in diesem Spiel ein Übergewicht erarbeitet hatten, schlugen die Spanier zu. Kehrer schaffte es nicht, Linksverteidiger Jordi Alba beim Flanken zu stören und der eingewechselte Alvaro Morata brachte seine Fußspitze vor Süle derart gelenk an den Ball, dass es 1:0 für die Spanier hieß (62.).
Füllkrug traf gegen Spanien für Deutschland zum Ausgleich
Flick reagierte und brachte in Niclas Füllkrug und Leroy Sané zwei neuen Offensivspieler. Die Wechsel zahlten sich schnell aus. Nach einigen guten Chancen seiner Nebenmänner zeigte sich Füllkrug nach Vorarbeit und Sané und Musiala humorlos vor dem Tor und schloss energisch zum verdienten Ausgleich ab (83.).
Die Deutschen können immer noch ins Achtelfinale einziehen. Die Chance dazu haben sie sich selbst erarbeitet.
Die Fußballweltmeisterschaft in Katar steht in der Kritik, auch in der Redaktion haben wir ausführlich darüber diskutiert. Eine Einordnung, warum wir das Sportevent dennoch ausführlich journalistisch begleiten, lesen Sie in diesem Text.
Die Diskussion ist geschlossen.
Die DFB-Elf wollte zeigen dass sie mehr können als gegen biedere Japaner zu verlieren und das gegen die spanische Ballmaschine. Die Voraussetzung, die Körperlichkeit gegen den Ball ein Muss um unser Spiel aufzuziehen, das wurde auch umgesetzt. 31 % Ballbesitz in HZ Eins nicht gerade üppig, aber bis auf den Lattenstreichler der Spanier nix aufregendes.
In der 2. HZ im FCA Modus unterwegs, eklig halt, Maaßen läßt grüßen. Süle beim Gegentor einfach nicht wach genug. Warum Gnabry nicht früher ausgewechselt wurde, unverständlich. Dann, Joker Füllkrug schweißt die Kugel rein, allemal verdient. Der Quantensprung gelang nicht ganz, aber eine tolle Reaktion.
Ein verdientes Unentschieden,
wenn auch vom Zeitpunkt her dann doch noch etwas glücklich durch die Einwechselung von einem "echten Mittelstürmer" Füllkrug.
Leider schaute Süle beim Rückwärtslaufen in den Boden rein, statt auf die Gegenspieler zu achten und kam deshalb zu spät und verschuldete "wiederum" wie schon im ersten Spiel, wegen "Unkonzentriertheit" ein Tor das zur Niederlage hätte führen können.
Trotzdem insgesamt ein gutes Spiel von Deutschland und auf Augenhöhe gegen die starke Spanische Mannschaft.
So kann man eine Runde weiter kommen, denn Costa Rica müsste mit so einer Leistung, zu schlagen sein, wobei natürlich auch Spanien weiter mit so einer guten Leistung auch gegen Japan auftritt und Diese auch schlägt.
Einen schönen Advent wünsche ich zu später Stunde noch allen AZ-Usern.