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Handball-WM: Deutschland gegen Italien unter Druck

Handball-WM

Deutsche Handballer blicken optimistisch auf Italien-Spiel

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    Bundestrainer Alfred Gislason musste gegen Dänemark die erste Niederlage bei der Handball-WM mit Deutschland hinnehmen.
    Bundestrainer Alfred Gislason musste gegen Dänemark die erste Niederlage bei der Handball-WM mit Deutschland hinnehmen. Foto: Sören Stache, dpa

    Um zwei Uhr nachts geht Benjamin Chatton noch einmal vor die Tür und verlässt das Hotel der deutschen Handball-Nationalmannschaft in Silkeborg, um sich auf seinen „Trampelpfad“ zu begeben. Der Teammanager geht eine Runde spazieren und will nach der 30:40-Niederlage bei der Weltmeisterschaft gegen Dänemark seine Gedanken ordnen.

    Ein paar Stunden Schlaf bekommt Chatton anschließend aber auch noch, um am Mittwochmorgen zuversichtlich vorauszuschauen: „An unserer Ausgangsposition hat sich nichts verändert. Wir wussten vorher, dass wir zwei Spiele in der Hauptrunde gewinnen müssen, um ins Viertelfinale zu kommen.“ Vielleicht reicht sogar ein Erfolg.

    Handball-WM: Es braucht einen Sieg gegen Italien

    Schon am Donnerstag (18 Uhr/ZDF) kann die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) mit einem Sieg gegen die punktgleichen Italiener den Viertelfinaleinzug perfekt machen. Immer vorausgesetzt, dass die Schweiz anschließend nicht gegen Dänemark siegt. Wovon auszugehen ist. „Wir müssen gewinnen, das ist definitiv ein Endspiel“, weiß Routinier Christoph Steinert, der nicht am Erfolg zweifelt: „Wir haben auf allen Positionen die besseren Spieler. Das müssen und werden wir auch zeigen.“ Oder wie es Rechtsaußen Timo Kastening ausdrückt: „Wir haben den breiteren Kader, wir haben die besseren individuellen Spieler, wir sind auf jeder Position doppelt oder dreifach gut besetzt. Vom Papier hat Italien keine Chance.“ So klingt ein Siegversprechen.

    Keine Frage: So bitter die Niederlage gegen Dänemark vor allem auch in ihrer Deutlichkeit war – die Deutschen richten längst den Blick nach vorne. Und ihnen ist die Situation bewusst. Sie stehen zwar unter Druck – aber es gibt auch keinen Grund zur Panik. Das DHB-Team bleibt deshalb entspannt. Und das kann es auch.

    „Italien – das ist für uns ein Pflichtsieg“, bringt es Spielmacher Luca Witzke auf den Punkt. In seinen Worten schwingt kein emotionaler Trotz mit. Sondern herauszuhören ist vielmehr echte Überzeugung. Eine wahrlich angenehme Herangehensweise. Und vor allem auch eine angemessene. Denn alles andere als ein Sieg über Italien wäre eine Blamage. Schließlich sehen sich die Deutschen nach Olympia-Silber näher an die Weltspitze absolute herangerückt.

    Doch irgendwie scheinen die Dänen noch einmal über allen anderen zu stehen. Oder? „Das kann man so sehen“, räumt Witzke ein. Dies allerdings als Fakt einfach hinzunehmen oder Schulter zuckend zu akzeptieren, das will der Spielmacher dann auch nicht, sondern lieber über die eigene Mannschaft sprechen. Weshalb der 25-Jährige nach dem 30:40 festhält: „Das können wir besser machen – und das müssen wir besser machen.“ Die Betonung liegt dabei auf dem Wörtchen „müssen“. Er fordert das ein. Um voranzukommen.

    Deutsche Handball-Auswahl mit enormer Qualität

    Rein zufällig sind die Deutschen vor wenigen Monaten schließlich nicht ins Olympia-Finale gegen eben jene dänische Übermannschaft eingezogen. Auch sie bringen also eine gewisse Qualität mit. Und vor allem ein Format, das gegen Italien am Donnerstag reichen muss. Selbst wenn der erkrankte Spielmacher Juri Knorr ausfallen sollte. „Wir haben den Anspruch, diese zwei Punkte zu holen“, lässt Kapitän Johannes Golla keine Zweifel an der Zielsetzung aufkommen. Vor allem, betont der Kreisläufer, wollen die Deutschen „aber endlich ein gutes WM-Spiel zeigen und von Anfang an da sein“.

    Juri Knorr ist vor dem Hauptrundenspiel gegen Italien angeschlagen.
    Juri Knorr ist vor dem Hauptrundenspiel gegen Italien angeschlagen. Foto: Sören Stache, dpa

    Sollte das gelingen, wird der EM-Vierte gewinnen. Kastening sieht nur eine Gefahr. „Man muss immer aufpassen, in solchen Spielen nicht mit 80 Prozent zu gehen und die Italiener kommen mit 120 Prozent. Bei 40 Prozent Diskrepanz kann es dann schon schwer werden“, sagt der Rechtsaußen, der mit den Deutschen zum Abschluss der Hauptrunde am Samstag (20.30 Uhr) noch auf Tunesien trifft.

    Auch gegen die Afrikaner soll ein Sieg her, um sich dann selbstbewusst auf den Weg nach Oslo zu machen. In der norwegischen Hauptstadt würde am kommenden Mittwoch das Viertelfinale anstehen – und sollten die Deutschen auch diese Runde überstehen, könnte es im Halbfinale ein Wiedersehen geben. Und zwar mit Dänemark.

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