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Kommentar: Die Pleite in Rotterdam zeigt: Die Bayern haben systematische Probleme

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Die Pleite in Rotterdam zeigt: Die Bayern haben systematische Probleme

Florian Eisele
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    Kalte Dusche in Rotterdam: Der FC Bayern und Joshua Kimmich haben nach der Pleite eine bittere Erkenntnis erhalten.
    Kalte Dusche in Rotterdam: Der FC Bayern und Joshua Kimmich haben nach der Pleite eine bittere Erkenntnis erhalten. Foto: Federico Gambarini, dpa

    Die 0:3-Pleite des FC Bayern in Rotterdam war maximal unglücklich: Die Münchner hatten am Ende 30:8 Torschüsse und einen Ballbesitz von 80 Prozent auf dem Konto, hätten das Spiel anhand der Expected Goals mit 2,42 zu 1,77 auch gewinnen müssen. Und dennoch: Es war eben nicht nur Glück oder Pech, das am Ende für die Niederlage der Bayern verantwortlich war. Vielmehr deutet das Spiel auf ein systematisches Problem hin.

    Denn die bisherigen fünf Saisonniederlagen der Bayern – jeweils eine in der Liga und Pokal, drei in der Champions League – liefen bis auf eine Ausnahme immer nach demselben Schema ab: Die Bayern kontrollieren das Spiel, drücken, haben Chancen – und die Tore schießen die anderen. Lediglich bei der 1:4-Niederlage in Barcelona war Barca auch bei den Spielanteilen klar überlegen.

    In der Offensive gilt: Treffen Kane und Musiala nicht, wird es eng

    Ein Problem lautet, dass die Bayern-Offensive zu abhängig von Harry Kane und Jamal Musiala ist. Beide haben im bisherigen Saisonverlauf ihre Torgefahr unter Beweis gestellt – treffen sie nicht, gibt es im Bayern-Kader keinen, der in die Bresche springt. Von den Flügelspielern wie Leroy Sané oder Serge Gnabry kommt einfach zu wenig Zählbares.

    Und wenn, wie in Rotterdam geschehen, der gegnerische Torwart sich zudem noch in Gala-Form präsentiert, sollte es zumindest darum gehen, gegen einen Gegner wie Rotterdam zumindest keinen Gegentreffer zu kassieren und sich mit einem Punkt zu begnügen.

    Die Defensive der Bayern ist immer für einen Fehler gut

    Die Defensive ist in dieser Spielzeit jedoch die Achillesferse der Bayern. Oft reichen schon wenige gefährliche Gegenstöße, um die Münchner Defensive zu entblößen. In Rotterdam etwa patzte Minjae Kim beim ersten Gegentor, während Raphael Guerreiro den Elfmeter zum 0:2 verursachte. Und dazu kommt: Manuel Neuer mag fußballerisch immer noch ein Gewinn sein – in seiner Kernkompetenz, dem Verhindern von Toren, hat er schon lange nicht mehr brilliert.

    Die Bayern werden mit ihrer Spielweise weiterhin begeistern, wohl auch Meister werden. Und gut möglich ist es auch, dass Trainer Vincent Kompany seinem Team irgendwann die nötige Cleverness verleiht. Eines hat das Spiel in Rotterdam aber auch gezeigt: Vom großen internationalen Wurf ist diese Mannschaft derzeit weit entfernt.

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