Es sind Szenen, die man von der sonst so friedlich-fröhlichen Stimmung beim olympischen Beachvolleyballturnier in Paris nicht gewohnt ist. Laute Buhrufe schallen durch die Arena direkt unter dem Eiffelturm, das Publikum ist sichtlich nicht erfreut über das, was im Sand vor sich geht. Doch geht es nicht etwa um eine unfaire Aktion beim Spiel. Der Grund für den Unmut auf den Rängen ist ein Mann im blau-orangefarbigen Dress der Niederlande: Steven van de Velde. Dieser hat in den vergangenen Tagen zweifelhafte Berühmtheit erlangt – diese hat im Grunde aber nichts mit dem Sport an sich zu tun.Eiffelturm, das Publikum ist sichtlich nicht erfreut über das, was im Sand vor sich geht. Doch geht es nicht etwa um eine unfaire Aktion beim Spiel. Der Grund für den Unmut auf den Rängen ist ein Mann im blau-orangefarbigen Dress der Niederlande: Steven van de Velde. Dieser hat in den vergangenen Tagen zweifelhafte Berühmtheit erlangt – diese hat im Grunde aber nichts mit dem Sport an sich zu tun.Niederlande: Steven van de Velde. Dieser hat in den vergangenen Tagen zweifelhafte Berühmtheit erlangt – diese hat im Grunde aber nichts mit dem Sport an sich zu tun.Steven van de Velde. Dieser hat in den vergangenen Tagen zweifelhafte Berühmtheit erlangt – diese hat im Grunde aber nichts mit dem Sport an sich zu tun.Sport an sich zu tun.
Der Grund für die Aufregung liegt in der Vergangenheit. Vor zehn Jahren beging van de Velde den „größten Fehler seines Lebens“, wie er 2018 der niederländischen Rundfunkanstalt NOS NOS sagte. Damals vergewaltigte der damals 19-Jährige in England ein junges Mädchen. Zwölf Jahre war das Kind damals alt, ihm gegenüber hatte es sich in Online-Chats als 16 ausgegeben. Sex mit unter 12-Jährigen gilt in England als Straftat, weswegen Van de Velde zu vier Jahren Haft verurteilt wurde. Nach einem Jahr lieferten ihn die englischen Behörden an die Niederlande aus, einen Monat später war er frei. Van de Velde durchlief ein Rehabilitationsprogramm, ein Rückfall droht laut Gutachtern nicht. Der 29-Jährige hat ein Kind, ist heute mit einer Schwester von Fußball-Bundesligastar Kevin Behrens verheiratet. Er selbst sagte vor sechs Jahren England als Straftat, weswegen Van de Velde zu vier Jahren Haft verurteilt wurde. Nach einem Jahr lieferten ihn die englischen Behörden an die Niederlande aus, einen Monat später war er frei. Van de Velde durchlief ein Rehabilitationsprogramm, ein Rückfall droht laut Gutachtern nicht. Der 29-Jährige hat ein Kind, ist heute mit einer Schwester von Fußball-Bundesligastar Kevin Behrens verheiratet. Er selbst sagte vor sechs Jahren Kevin Behrens verheiratet. Er selbst sagte vor sechs Jahren NOS: „Ich kann es nicht rückgängig machen, also werde ich die Konsequenzen tragen müssen.“ Er sei zum Tatzeitpunkt ein Teenager gewesen und versuche die Dinge zu verstehen. Heute steht er in Paris auf dem Olympia-Spielfeld, hat zusammen mit seinem Partner bisher zwei Matches absolviert. Aber darf ein Vergewaltiger überhaupt bei Olympia antreten?Paris auf dem Olympia-Spielfeld, hat zusammen mit seinem Partner bisher zwei Matches absolviert. Aber darf ein Vergewaltiger überhaupt bei Olympia antreten?Olympia antreten?
IOC äußert sich zu Fall van de Velde
Auf den Rängen im Beachvolleyballstadion sowie in den sozialen Netzwerken ist die Antwort eindeutig: auf keinen Fall. Die Reaktionen reichen von Schmähungen von der Tribüne bis hin zu wüsten Beleidigungen auf Facebook, X und Co. Ein „Pädophiler“ habe bei einem Sportereignis wie Olympia, Facebook, X und Co. Ein „Pädophiler“ habe bei einem Sportereignis wie Olympia, das laut IOC-Chef Thomas Bach den Frieden in der Welt vorantreiben soll, nichts verloren. Vergleiche mit dopingbelasteten Athleten kommen auf. Der Tenor: Wieso darf der Vergewaltiger einer Minderjährigen antreten, aber nicht Personen, die Dopingmittel zu sich genommen haben? In der Kritik steht nicht nur van de Velde selbst, sondern auch das IOC. Olympiafans fragen sich, warum dieses die Teilnahme des Niederländers nicht verboten hat. Sogar eine Petition gegen den „verurteilten Kinderschänder“ wurde gestartet, um den Auftritt van de Veldes zu verhindern. Diese haben bereits 130.000 Menschen unterschrieben.IOC. Olympiafans fragen sich, warum dieses die Teilnahme des Niederländers nicht verboten hat. Sogar eine Petition gegen den „verurteilten Kinderschänder“ wurde gestartet, um den Auftritt van de Veldes zu verhindern. Diese haben bereits 130.000 Menschen unterschrieben.
Das IOC verweist auf die Entscheidungshoheit der Nationalen Olympischen Komitees bei der Nominierung der Athleten. Für Sportverbandsverhältnisse nimmt einer der Sprecher des IOC aber recht deutlich Stellung. „Das IOC ist nicht glücklich und zufrieden mit der Situation“, ließ er verlauten. Van de Velde habe aber das Recht auf Rehabilitation. Das Nationale Olympische Komitee der Niederlande teilte mit, man bedauere „die Auswirkungen, die die erneute Fokussierung auf die Vergangenheit des Beachvolleyballers Steven van de Velde für viele Menschen hat.“ Man ergreife Maßnahmen, „um so weit wie möglich für Ruhe zu sorgen.“ Dazu gehört auch, dass Van de Velde auf eigenen Wunsch hin nicht iOlympische Komitee der Niederlande teilte mit, man bedauere „die Auswirkungen, die die erneute Fokussierung auf die Vergangenheit des Beachvolleyballers Steven van de Velde für viele Menschen hat.“ Man ergreife Maßnahmen, „um so weit wie möglich für Ruhe zu sorgen.“ Dazu gehört auch, dass Van de Velde auf eigenen Wunsch hin nicht im Olympischen Dorf untergebracht ist.
Van de Veldes Teamkollege versteht Diskussion nicht
Van de Velde selbst möchte sich zu dem Thema derzeit nicht äußern, auch den Sand in Paris verlässt er nach Spielen ohne Worte. Dafür äußerte sich sein Spielpartner Matthew Immers und zeigte Verständnis für van de Veldes Zurückhaltung. „Er hat viel Druck auf seinen Schultern.“ Mental sei das Team aber stark. „Wir stehen das gemeinsam durch.“ Er sei aber auch enttäuscht darüber, dass das Thema so eine große Rolle spiele. „Ich kenne den Typen seit drei, vier Jahren, wir haben jedes Turnier zusammen gespielt. Und erst jetzt darüber diese große Diskussion.“ Matthew Immers und zeigte Verständnis für van de Veldes Zurückhaltung. „Er hat viel Druck auf seinen Schultern.“ Mental sei das Team aber stark. „Wir stehen das gemeinsam durch.“ Er sei aber auch enttäuscht darüber, dass das Thema so eine große Rolle spiele. „Ich kenne den Typen seit drei, vier Jahren, wir haben jedes Turnier zusammen gespielt. Und erst jetzt darüber diese große Diskussion.“
Eine Diskussion, die in den nächsten Tagen weitergehen dürfte. Zwar verlor das niederländische Duo sein Auftaktmatch, beim zweiten Spiel gelang ihm aber ein Sieg. Gut möglich, dass sie die Gruppenphase überstehen. Dass die Zuschauer seine Anwesenheit auf dem Spielfeld noch etwas erdulden müssen, ist also nicht unwahrscheinlich.
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