Daniel Theis will nach Nowitzki der nächste deutsche NBA-Champion werden
Der deutsche Basketball-Profi Daniel Theis steht mit den Boston Celtics in den NBA-Finals. Dabei sah zunächst vieles nach einer Karriere als Fußballer aus.
Nur wenige haben es so weit geschafft wie Daniel Theis. Deutsche, die vor dem 2,04-Meter-Mann bereits in einem NBA-Finale standen, kann man an einer Hand abzählen. Besser gesagt an zwei Fingern. Detlef Schrempf ist der eine. Er scheiterte 1996 mit den Seattle Supersonics an den Chicago Bulls um Superstar Michael Jordan. Der andere ist der aus der bekannten Banken-Werbung: Dirk Nowitzki. Er gewann die amerikanische Basketball-Meisterschaft 2011 mit seinen Dallas Mavericks. Und jetzt gehört auch Daniel Theis zu diesem erlesenen Kreis deutscher Basketballer. Der 30-jährige Niedersachse ist mit seinem Team, den Boston Celtics, in die Finals eingezogen. Dort wartet mit den Golden State Warriors eine schwere Aufgabe.
Theis, der mit seiner Frau Lena und den beiden Kindern in Boston lebt, steht damit im bedeutendsten Basketball-Finale der Welt. Blickt man auf die Anfänge seiner Karriere, sah es zunächst nicht so aus, als würde er eines Tages dort spielen. Als Jugendlicher warf er Bälle nämlich nicht auf Körbe, sondern höchstens beim Einwurf – als Fußballer. Im April 1992 in Salzgitter geboren, begann er dort auch mit dem Kicken. „In der E-Jugend war ich Stürmer und hab’ so 60 Tore pro Saison geschossen“, sagte Theis in einem Interview mit dem Magazin Stadtglanz. Erst mit etwa 16 Jahren tat er es seinem schon professionell Basketball spielenden Bruder gleich und tauschte die Sportart.
Und er entwickelte sich schnell. Angefangen in Braunschweig, spielte er später in Ulm und dann in Bamberg. Dort gewann er dreimal in Serie die deutsche Meisterschaft. Daraufhin verpflichteten ihn die Boston Celtics im Sommer 2017.
NBA-Profi Daniel Theis schaut mehr Fußball als Basketball
Der Traum von der NBA war erfüllt. Er konnte seinem Jugendfreund Dennis Schröder (Houston Rockets) in die beste Basketballliga der Welt folgen. Vier Jahre verbrachte Theis in Boston. Dann wurde er zu seinem Unmut zu den Chicago Bulls geschickt. „Das war schon ein Schlag ins Gesicht für mich“, sagte Theis in einem Interview. Kurz darauf ging es für ihn weiter zu den Houston Rockets. Und Anfang des Jahres kehrte Theis „heim“ zu den Celtics. Offenbar zum Vorteil beider Seiten – der Finaleinzug ist auf Anhieb gelungen. „Eastern Conference Champions – What a Team!“, twitterte Theis am Montag mitsamt einem Bild von ihm, strahlend mit dem Pokal der gewonnenen Eastern Conference (die amerikanische Liga ist in Ost und West aufgeteilt, die jeweiligen Sieger spielen im großen Finale) in den mit Tattoos übersäten Armen. Doch das soll es nicht gewesen sein: „Next stop NBA-Finals“.
Dem Fußball hat Daniel Theis übrigens nie abgeschworen. Er sagte einmal, dass er wohl mehr Fußball als Basketball gucke. In seiner Jugend flog der Fan des VfL Wolfsburg sogar einmal aus dem Stadion – er habe Papierknöllchen auf die gegnerischen Spieler geworfen. Schon damals zeigte sich seine Treffsicherheit beim Werfen.
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